Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Pferdegeschirr

Funden des Gräberfeldes von Donja - Dolina befinden sich mehrere sechszackige Gürtelbeschläge aus Bron­ze ähnlicher Form. 430 Es ist möglich, dass die er­wähnten Riemenverteiler nach nordbalkanischem Vorbild hergestellt wurden. Bronzeknopf in Form eines sechszackigen Sternes, in der mitte gelocht. Das Stück befindet sich unter den in Ártánd - Zomlinpuszta 1952 zum Vorschein ge­kommenen Grabfunden (Taf. 7, 3). Gegenstände ählicher Form sind in Siebenbürgen aus dem Grab 6 des Gräberfeldes von Budesti - Finate, aus dem Grab 4 von Märiselu 4, 431 sowie aus einem Grab bei Nagyenyed - Szőlőiskola (Aiud) 432 ans Tageslicht gelangt. Ein Zaumbeschlag dieser Form befindet sich auch im Fundmaterial der mitteldonauländischen Hallstattkultur, er wurde in dem einen Grabhügel bei Vaszar gefunden. Dieses Stück ist in die Periode Ha C datiert. 433 Kegelstumpfförmiger Bronzeanhänger in der Mitte mit einem Loch: Fürstengrab von Ártánd (Taf. 4, 7), Szentes - Vekerzug, Pferdegrab 19 (Taf. 69, 7) Das Grab von Szentes - Vekerzug erläutert seine Funktion, indem im Grab der Bronzeanhänger neben einem scheibenförmigen Riemenverteiler lag, d.h. er soll im Zügel eingefädelt worden sein. Auch mehrere früh­skythische Grabfunde in Siebenbürgen enthielten der­artige Bronzeanhänger (Blaj, Ciumbrud, Ozd, Teius). 434 Aber man kann sie auch unter den Denk­mälern des Steppengebietes beobachten. 435 Die aus dem Grabhügel von Vaskeresztes im transdanubi­schen Gebiet der Hallstattkultur stammenden derar­tigen Bronzeanhänger sind in die Periode Fla Dl datiert 436 Bronzeringe mit einer Öse. Zwei derartige Ringe, die zum Anstrengen des Zügels dienten, befinden sich im Fundmaterial von Nyékládháza - Mezőnyék mit Eisentrensen vergesellschaftet (Taf. 46, 2). Die ältesten Exemplare ähnlicher Ringe kamen im Nord­kaukasus im Schatzfund vom Bestan-Berg (Pjatigorsk, obi. Stavropol) mit einer vorskythenzeitlichen bron­zenen Trensengarnitur und mit zweiflügeligen Tüllen­pfeilspitzen zusammen vor. 437 In Inner- und Mit­telasien sind bronzene Ringe zum Anspannen der Pferde die Teile mehrerer frühskythenzeitlicher Grab­funde mit Pferdegeschirr- beigäbe. 438 Ihre Anwesen­heit im Fund von Mezőnyék zeugt davon, dass man in der Tiefebene die Art der nomadischen Pferdebeschir­rung gekannt hat. Bronzeringe mit vier und sechs kleinen Ösen (Ártánd 1953: Taf. 7, 1, Hejőkeresztúr: Taf. 24, 5; Kesznyéten: Grab 12: Taf. 29, 7; Nyíregyháza - Vay Ádám Str.: Taf. 51, 14, Szentes - Vekerzug Grab 61: Taf. 74, 10, Tiszalök: Taf. 99, 19, Újfehértó - Micske­puszta: Taf. 130. 3, Mád: Taf. 153, 8, Törökszentmik­lós Grab 34, 439 Kunszentmárton - Jaksor. 440 Ähnliche Bronzeringe sind auch im skythenzeitlichen Gräber­feldfundstoff der Siebenbürgen-Gruppe zu finden. 441 M.S. Bandrivskij bestimmte die derartigen früh­skythischen Grabfunde von Westpodolien als Riemen­verteiler. 442 Aber es ist auch anzunehmen, dass ein Teil der von der Tiefebene stammenden Exemplare ein Flalskettenglied gewesen sein konnte (z.B. Kesznyéten, Újfehértó). Solche Gegenstände begann man im Karpatenbecken in der Früheisenzeit zu ge­brauchen, was durch ein im mittelslowakischen Berg­land, im Gräberfeld Pobiel der späten Lausitzer Kultur gefundenes Stück belegt ist. 443 Es gelangte offensicht­lich aus dem Theiß-Gebiet dorthin. Es wurden also schon nach der Mitte des 7. Jh. v. Chr. derartige Schmuckstücke in die Gräber gelegt, und dieser Brauch lebte noch auch bis Ende des darauffolgenden Jahrhunderts. Diese Feststellung ist durch das Grab 12 von Kesznyéten in der Tiefebene belegt, in dem sich auch eine Schüssel mit graphitiertem Gittermuster von späthallstattzeitlichem Typ befand. Es muss erwähnt werden, dass es auch im Fundmaterial des Grabes 49 im Hügelgrab XIII von Brezje im Gebiet der südostal­pinen Hallstattkultiir einen geschlossenen Bronzering mit vier Ösen gibt. Auf seine Herkunft aus der Tief­ebene weist hin, dass im Grab mit ihm zusammen auch sechs Stück dreiflügelige bronzene Pfeilspitzen mit innerer Tülle aufgefunden wurden. Das Grab ist durch die Bronzefibel mit pferdekopfförmiger Fußplatte in die Periode Ha D, auf den Anfang des 5. Jh. v. Chr. datiert. 444 429 430 431 432 433 434 CAPLOVIC 1977, 64. Abb. 36. TRUHELKA 1904, 48, 19, Taf. 71,5, Taf 77, 20. MARINESCU 1984, 56. Abb. 5, 7. PÁRDUCZ 1965, 163. Abb. 8, 3. MlTHAY 1980, 65. Abb. 11,9. Blaj: VASILIEV 1976, 65. Taf. 7, 2; Ciumbrud: FERENCZI 1965, 92. Abb. 1-2; Ozd: VASILIEV / ZRÍNYI 1974, 130. Taf, 10, 5, Taf. 16, 10-11; Teius: VASILIEV/ BADEA / MAN 1973, 27. Abb. 3, 5. MURZIN 1984, 20. Abb. 8; GALANINA 1997, Taf. 21, 192-193. 436 437 438 439 440 441 442 443 444 FEKETE 1985, 68. Abb. 33, 3-5. TERENOZKIN 1974, 154. Abb. 60. KOSSACK 1987 b, 111. CSALOG / KISFALUDI 1985, Abb. 2, 23, Abb. 6, 20. CSALLÁNY/PÁRDUCZ 1944-45,Taf. 39, 13. Nagyenyed [Aiud], Pisk [Simeria], Firminis, Blaj, Ozd, Sfîntu Gheorghc: VASILIEV 1980, 96. Taf. 16,. 18, Budesti - Fina{e, Märiselu: MARINESCU 1984, 54. 60. BANDRIVSKIJ 2005, 91. CAPLOVIC 1968, 198. Abb. 14, 1 KROMER 1959, Taf. 43, 5..

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