Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Bewaffnung

skythischen Grab am Fundort Kislovodsk - Sultan gora, 304 im Waldsteppengebiet aus dem Kurgan von Matusov, Repjachovataja mogila zum Vorschein. 305 Man hat ähnliche Äxte auch in Oltenien in den Gräbern der Ferigile-Kultur gefunden, die ebenfalls einen östlichen Ursprung haben, und aus der zweiten Hälfte des 7. Jh., aus dem 6. Jh. v. Chr. stammen. 306 Das Ende von zwei Äxten, die aus den in Nagy­halász-homoktanya freigelegten Bestattungen stam­men, ähneln je einem Tierkopf (Taf. 47, 1-2). Im Kar­patenbecken kam eine einzige Streitaxt aus Eisen mit Tierkopfende zum Vorschein. Das ist ein in der Slowakei gefundener Streufund (Devicie: Taf. 182, 1). Im Steppengebiet wurden eiserne Streitäxte mit Pferde-, Adlerkopfende seit der frühen Skythenzeit hergestellt. 307 Die Streitaxt von Ártánd (Taf. 4, 6) wird von der mit ihr zusammen gefundenen griechischen Hydria in die letzte Jahrzehnte der 7. Jh. v. Chr. datiert. Diese Angabe zeugt davon, dass der Gebrauch der eisernen Streitäxte mit gewölbtem, oder mit halbkugelför­migem Ende schon in der ersten Hälfte der Skythen­zeit in die Ungarische Tiefebene gelangte. Auf diese Weise kann das Exemplar von Tiszavasvári aus dieser Zeit gestammt haben. Diese Datierung wird auch durch die ebenfalls aus dem Grab 48 stammende Eisentrense (Taf. 110, 5) belegt, deren Analogien aus den Fundkomplexen der zweiten Hälfte des 7. Jh. v. Chr. von der Dnestrgegend (Perebykovcy) 308 und vom nördlichen Teil des Donau-Theiß-Zwischenstromlan­des (Nagytarcsa: Taf. 163, 1—4) bekannt sind. Aus den Bestattungen der Alföld-Gruppe ist auch eine solche Streitaxt aus Eisen zum Vorschein gekom­men, die eine besondere Funktion gehabt haben kon­nte. Im Grab 27 von Vámosmikola gab es eine kleine eiserne Streitaxt (Taf. 181, 5), die als Waffe ungeeignet war. Das Fundstück von Vámosmikola hatte einen langen Schaft aus Eisen. Eine ähnliche eiserne Streitaxt befindet sich im Fundmaterial des ersten Kurgans von Kelermes, aber ihr Eisenschaft ist mit Goldblech überzogen. 309 Trotz diesem Unter­schied sollen die kleinen eisernen Streitäxte aus dem Kubangebiet und aus Ungarn die gleiche Funktion ge­habt haben, d.h. beide waren wahrscheinlich Macht­symbole. J 04 CLENOVA 1994,238. J(B IL'INSKAJA/ MOZOLEVSKIJ/ TERENOZKIN 1980, 43. Abb. 11, 1. 306 VULPE 1967, Taf. 19, 19. 21. 307 ILLINS'KA 1965,206. 308 SMIRNOVA 1993, 113. Abb. 7, 4; Dies. 1998, 461. Abb. 11,4. 309 GALANINA 1997, Taf. 10. Von den eisernen Streitäxten, die östlich des Kar­patenbeckens in großer Anzahl zum Vorschein ge­kommen sind, sind die Funde der bei Kruglik und bei Perebykovcy im Mittleren Dnestrbecken freigelegten Grabhügel zu erwähnen, unter denen auch solche scheibengedrehte Urne bzw. Eisentrense sich befin­den, die auch im Fundmaterial der Ungarischen Tief­ebene bekannt sind. Die Kurgane sind in die zweite Hälfte des 7. Jh. v. Chr. datiert. 310 Zur zweiten Formengruppe der Streitäxte gehören diejenigen Stücke, bei denen sich das Schaftloch di­rekt auf dem kurzen viereckigen Rückenteil befindet. Nur wenige Äxte in dieser Beilform sind aus den Gräberfeldern der Alföld-Gruppe bekannt. Ihre Fund­orte sind: Csanytelek -Ujhalastó Grab 159, Eger -Nagyeged Grab 49 (Taf. 147, 3), HejökeresztUr ­Homokbánya (Taf 22, 5.7), Orosháza-Gyopáros Grab 83 (Taf. 58, 6), Tápiószele Grab 402 (Taf. 86, 3), Tiszabercel (Taf. 96, 1), Törökszentmiklós - Surján (Taf. 129, 1), Alsótelekes, 4/c, Grab 136 (Taf. 132, 10, Taf. 140, 6), Chotin Grab B/46. 311 Das aus dem Kur­gan Perebykovcy zum Vorschein gekommene Exem­plar belegt den östlichen Ursprung der Form. 312 Zu ihren Analogien gehört noch auch die eiserne Streitaxt im Eisendepotfund von NiZná Misl'a in der Slowakei. 313 Ein einmaliges Stück ist im skythenzeitlichen Fundmaterial der Tiefebene die aus dem Grab 8 des Gräberfeldes von Szentes - Vekerzug zum Vorschein gekommene Streitaxt (Taf. 64, 3). Bei diesem Stück befindet sich das Schaftloch am breiten abgerundeten Klingenende. Eine Waffe von dieser Form hat man auch im Waldsteppengebiet in der Dnjeprgegend im Kurgan Popovka Nr. 3 gefunden. Sie stammt aus dem 6. Jh. v. Chr. 314 Die eisernen Streitäxte vertreten letzten Endes ohne Zweifel einen Waffentyp, der seinen Ursprung im Steppengebiet hat. Diese Waffenform wurde zuerst Anfang des ersten Jahrtausends v. Chr., im Kubange­biet, im Nordkaukasus nach dem Vorbild der dort benutzten bronzenen Streitäxte ähnlicher Form her­gestellt. 315 Die ersten Exemplare erschienen im Kar­patenbecken im 8. Jh. v. Chr., also noch in der vor­skythischen Zeit. Aus dieser Zeit ist nur ein eiserner Streitaxtfund in der Tiefebene bekannt, sie stammt aus einer in Doboz zum Vorschein gekommenen Grab. 310 SMIRNOVA 1993, 117; Dies. 1998, 460. 31 ^ DUSEK 1966, Taf.54, 19. 312 SMIRNOVA 1993, 113. Abb. 7, 10; Dies. 1998, 461. Abb. 11, 10. 3.3 MIROSSAYOVA 1980, Taf. 1. 3.4 IL'INSKAJA 1968, Taf. 51. 313 KOZENKOVA 1995, 72.

Next

/
Oldalképek
Tartalom