Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Keramik

Kolonialstädten gestammt haben. 860 Die in Histria zum Vorschein gekommenen Exemplare können ins 6. Jh. v. Chr. datiert werden. 861 6. Fußschiisseln. (Tápiószele: Taf. 84. 2, Tiszavas­vári-Csárdapart: Taf. 122, 16, Meszes: Taf. 156, 10). Die im Gräberfeld von Tápiószele freigelegte Schüssel mit ausladendem Rand ist am Fuß mit waagerechtem Wellenlinienmuster verziert. Diese Verziemng gehört in der Tiefebene zum Motivschatz der frühskythischen Töpferkunst griechisch - thraki­schen Ursprungs. Krüge 1. Krüge mit bauchigem Körper, ein wenig ausladendem Rand, geschwungenem Hals, überrand­ständigem Henkel (z.B. Ártánd: Taf. 3, 10, Békéssám­son: Taf. 7, 9, Budapest-Rákos: Taf. 7, 5.8, Buj: Taf. 10, 10, usw.). 2. Am Hals mehrerer scheibengedrehter Krüge läuft eine waagerechte Rippe herum (Balmazújváros-Hor­tobágy: Taf. 8, 11, Besenyőtelek: Taf. 10, 13, Hejőke­resztur: Taf. 24, 17.20, usw.). Die scheibengedrehten Näpfe, Krüge bilden eine typische, am häufigsten vorgekommene Keramikform der Alföld-Gruppe. Auf Grund der Metallbeifunde der Gräber in der Tiefebene kann man darauf schließen, dass der Beginn der Herstellung dieser Keramik in die frühe Skythenzeit Periode datiert werden kann. Sogar in mehreren Bestattungen wurde auch scheibenge­drehte Keramik mit aus dieser Zeit stammenden bron­zenen Fibeln, Annringen zusammen gefunden (z.B. Algyö: Taf. 1, 19, Szentes -Vekerzug: Taf. 70, 3, Taf. 75, 3, Pomáz Grab II 862 ). Es gibt auch im früh­skythischen Fundmaterial des Mittleren Dnestrbek­kens scheibengedrehte Krüge griechischer Herkunft, was auf das Ursprungsgebiet der Keramikform der Tiefebene hinweist. 863 Scheibengedrehte Krüge ähn­licher Form nach griechischem Vorbild wurden auch von Töpfermeistern auf dem Nordbalkan gefertigt. 864 Scheibengedrehte Krüge wurden während der gan­zen Zeit der Alföld-Gruppe in fast unveränderter Form von den Töpferwerkstätten hergestellt. Die Herstel­lung dieser Keramikform wurde - zwar ein wenig geändert - vom keltischen Töpferhandwerk des Kar­patenbeckens fortgesetzt. 865 Außerhalb des Gebietes der Alföld-Gruppe kamen nur einige scheibengedrehte Krüge im Karpaten­becken zum Vorschein. Die wenigen Exemplare, die in Transdanubien, 866 in Siebenbürgen gefunden wur­den, gelangten offensichtlich als importierte Handels­waren aus der Tiefebene dorthin. Auch in der Kustanovice-Gruppe wurden derartige Krüge herge­stellt, aber ihre Anzahl ist in dortigen Keramikfunden unbedeutend. 867 3. Krüge mit Henkel an der Schulter. Der Hals ist schmal, der Körper bauchig (Nyíregyháza: Taf. 50, 6, Tiszavasvári-Dózsa-telep: Taf. 106, 1). 4. Krüge mit Henkel, der den Hals mit der Schulter verbindet (Békéscsaba: Taf. 9, 14, Kardoskút: Taf. 28, 14, Törökszentmiklós-Surján: Taf. 127, 13) usw.). Beide Krugformen wurden nach dem Muster von griechischen Töpferwaren gefertigt. Mit Wellenlinienmuster verzierte Gefäße Das Wellenlinienmuster kommt nur auf einigen scheibengedrehten Gefäßen vor (Tápiószele: Taf. 84, 2, Taf. 85, 1, zwischen Gesztely und Hernádkak: Taf. 152, 7). Es gibt auf der scheibengedrehten Keramik, die aus der ältesten Periode der Skythenzeit in der Tiefebene stammt, kein derartiges Ziermotiv, es dürfte also etwas später in den Motivschatz der Töpfer der Tiefebene übenommen worden sein. 868 Die Quelle dieses Motivs ist vermutlich im griechisch - thraki­schen Töpferhandwerk zu finden. In der archäologischen Forschung waren der Ur­sprung des Verfahrens der Fertigung von Gefäßen auf einer Töpferscheibe, sowie der Anfang der Verwen­dung dieser Herstellungstechnik in der Tiefebene lange Zeit umstritten. Árpád Bottyán war noch der Meinung, dass die Bevölkerung der Tiefebene dieses Verfahren des Töpferhandwerks von den Kelten über­nahm, und datierte dementsprechend den Anfang der Skythenzeit in der Tiefebene ins 4. Jh. v. Chr. 869 Im Gegensatz dazu vertrat M. Dusek eine andere Mei­nung, wonach die Herstellung von Gefäßen auf einer Töpferscheibe einen südlichen, thrakischen Ursprung im heutigen bulgarischen Gebiet hat. Er datierte die ältesten scheibengedrehten Gefäße ins 5. Jh. v. Chr. 870 Als Erste hat Irina Lengyel belegt, dass die Herstei­so i 802 863 864 MOSCALU 1983, 130-131. Taf. 91-92. ALEXANDRESCU 1977, 114. KEMENCZEI 1977, 73. Abb. 3, 5, Abb. 4, 2. SMIRNOVA 1999,45. MOSCALU 1983, 100-107. Taf. 71-74. ZIRRA 1976, 777. 867 MlSKE 1907: Taf. 60, 1: Velem-Szentvíd; PÁRDUCZ 1965, 282. Taf. 2, 9: Veszprém; MRT 1972, 300. Taf. 8, 18: Románd; KEMENCZEI 1977, 73: Pomáz. POPOVIC 1993, 255, Abb. 126, 7; Ders. 1999, Ders. 2006, Abb. 3, 7. MOSCALU 1983, Taf. 82. BOTTYÁN 1955, 72-73. DUSEK 1974,401.

Next

/
Oldalképek
Tartalom