Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Keramik

3. Gefäße mit zwei Henkeln, Amforen (Szentes ­Vekerzug: Taf. 71, 10, Taf. 76, 10, Tápiószele: Taf. 84, 5, Mád: Taf. 153, 9). Im Fundmaterial des Gräberfeldes von Tiszavas­vári Dózsa-telep gibt es ein langes, breites scheibenge­drehtes Henkelfragment (Taf. 108, 23), welches der Bestandteil einer Amfore gewesen sein dürfte. Zweifellos hat das Bruchstück eine Form griechischen Ursprungs. Im Waldsteppengebiet sind die ähnlichen Gefäße in die Zeit zwischen Ende des 7. und dem ersten Viertel des 6. Jh. v. Chr. zu datieren. 858 4. Kleinere urnenförmige Gefäße. Im Fundstoff der skythenzeitlichen Gräberfeldern der Tiefebene kommen derartige Gefäße relativ häufig vor. Offensichtlich wurden sie nach dem Vorbild der großen Gefäße hergestellt. Im Grab 462 von Tápió­szele gab es neben dem kleinen umenförmigen Gefäß auch einen Bronzespiegel (Taf. 87, 3.12). Mit Scheibenfibeln vergesellschaftet kam ein Gefäß dieser Art aus dem Grab 71 von Szentes-Vekerzug zum Vor­schein (Taf. 75, 3). Auf Grund dessen kann man fest­stellen, dass diese Gefaßform schon in der ersten Hälfte der Skythenzeit in Töpferwerkstätten der Tief­ebene hergestellt wurde. Für etwas jünger als dieses Stück kann jenes Exemplar gehalten werden, welches aus dem Grab 22 von Tiszavasvári - Dózsa telep mit einer Fibel mit rechtwinkeliger Fußplatte (Taf. 104, 6) zusammen zum Vorschein kam. Das aus dem Grab 263 im Gräberfeld von Tápió­szele zum Vorschein gekommene hellbraune Gefäß wurde mit waagerechtem Wellenlinienmotiv verziert (Taf. 85, 1). Es ist ein Denkmal des Töpferhandwerks der späten Skythenzeit. 5. Flachbauchige Urnen mit kurzem, engem Hals und ausladendem Rand Die in dieser Form hergestellte Urne aus dem Grab 27 des Gräberfeldes von Szentes - Vekerzug stammt (Taf 70, 1 ) auf Grund der Beifunde - wie die rosetten­förmigen Goldbleche, Perlen, ein tordierter Ring (Taf.69, 11-15) - aus der ersten Periode der Skythen­zeit. 6. Urne mit geradem Rand und kalottenförmigem Unterteil. Dieses Fundstück stellt eine einmalige Form im scheibengedrehten Keramikfundmaterial dar. Es wurde im Grab 21 (Taf. 103, 11) von Tiszavasvári ­Dózsa-telep aufgefunden. Schüsseln 1. Schüsseln mit einziehendem Rand (z.B. Algyö: Taf 1,17, Buj: Taf 10, 11, Carei: Taf. 13,4, usw.). In den meisten Fällen sind sie grau, hellgrau, inwendig wurden die umlaufenden Kannelierungen, die durch die Herstellung auf der Drehscheibe entstanden, nicht geglättet. Diese Gefaßform hat drei Varianten. Zur ersten Variante können jene Exemplare gezählt wer­den, deren einziehender Rand ein wenig wulstig ist. 2. Schüsseln mit geradem Rand und mit kurzem Hals (Dabas-Gyón: Taf. 25, 5, Szentes-Vekerzug: Taf. 72, 15, usw.) bilden die zweite Formenvariante: Ob­wohl Schüsseln mit einziehendem Rand auch in der handgemachten Keramik örtlichen Ursprungs in großer Anzahl vorkommen, wurden die gleichför­migen scheibengedrehten Gefäße nicht nach ihrem Vorbild gefertigt. Diese scheibengedrehten Schüsseln gehören zu einer Produktfamilie, die von griechischen Töpferwerkstätten übenommen wurde. 3. Gelochte Schüsseln. Im Fundmaterial der Alföld-Gruppe gibt es mehre­re Schüsseln mit einziehendem Rand (Jászfel­sőszentgyörgy: Taf. 29, 24, Tápiószele Taf. 85, 11, Taf. 88, 3, Tiszavasvári-Csárdapart: Taf. 117, 13, Taf 119, 19, Szob: 179, 6), an der sieht man Doppellöcher neben Bruchstellen. Diese scheibengedrehten Schüs­seln wurden zerbrochen, und die zerbrochenen Teile wurden dann durchgebohrt und mit Hilfe einer Schnur zusammengefasst. 4. Schüsseln mit ausladendem Rand. In einer Aus­führung wie vorher beschrieben (Hejőkeresztúr: Taf. 24, 9, Muhi: Taf. 43, 8-9, Szentes - Vekerzug Taf. 71, 12, usw.) Diese Keramikform stammt aus dem Formenschatz der griechischen Töpferkunst. Ihre Parallelen kommen auch unter den frühskythischen Funden des Mittleren Dnestrbeckens vor. 859 Es gab eine scheibengedrehte Schüssel mit ausladendem Rand auch in der Tief­ebene, im Grab 33 des Gräberfeldes von Muhi (Taf. 43, 8-9). Dieses Grab befand sich in jenem Teil des Gräberfeldes, der aus dem 6.-5. Jh. v. Chr. stammt. Die besonderen, von den früheren Exemplaren ab­weichenden Merkmale dieses Fundstückes sind der breite Rand und die umlaufende Rippe am Hals. Der Rand einer anderen, zwischen den Ortschaften Gesztely und Hernádkak zum Vorschein gekommenen Schüssel (Taf. 152, 7). ist mit einer Wellenlinie verziert. Auf den ältesten Exemplaren kann man auch dieses Motiv nicht beobachten. 5. Schüssel mit ausladendem Rand und zwei Henkeln (Tiszaszőlős Csontos-part: Taf. 129, 16, Törökszentmiklós-Surján (Taf. 129, 2). Dieses Gefäß stellt unter den Produkten des Törfer­handwerks der Alföld-Gruppe eine singulare Form dar, die der griechischen Kylixform entspricht. Die Vorbilder können ohne Zweifel aus den griechischen ZADNIKOV 2006, 105. Kruglik: SMIRNOVA 1993, 109. Abb. 4, 3.

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