Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Bewaffnung

Kesznyéten im Grab 26, 282 in Csanytelek - Tömör­kényi Str. im Grab 19 (Taf. 13, 12-13), sowie in den Gräbern 87, 136 von Alsótelekes (Taf. 137, 15, Taf. 139, 24). Ein scheinbarer Widerspruch entsteht dadurch, dass aus dem Grab 76 von Szentes-Vekerzug neben einem Frauenskelett mit Schmuckbeigaben (Ohrringpaar aus gedrehtem Silberdraht, bronzener Armring, Glasperlen) auch ein langes Messer (Taf. 76, 2) zum Vorschein gekommen ist, aber auch aus an­deren Gräberfeldern der Alföld-Gruppe sind Beispiele dafür bekannt, dass es unter den Beigaben von Frauen­gräbern auch Waffen gab. Kurze Griffdornmesser. Diese Gegenstände haben eine mit den langen, auch als Waffe brauchbaren Stücken identische Form, aber sie gehören zu den alltäglichen Gebrauchsgegen­ständen. Die Anzahl dieser Artefakte ist unter den Grabfunden besonders bedeutend. Die Griffdornmesser aus Eisen wurden sehr lange ­mehrere Jahrhunderte lang - gebraucht. Die aller­ersten Stücke wurden im Karpatenbecken schon Ende der Spätbronzezeit gefertigt, dann wurden ihre Be­nützung und ihre Beigabe ins Grab in der Früh­eisenzeit, im 8. Jh. v. Chr. allgemein verbreitet. 283 Die meisten Exemplare aus dieser Zeit sind in der Tief­ebene von den Gräberfeldern der Mezőcsát-Gruppe bekannt. Im Laufe der ganzen mittleren Eisenzeit war oft Bestattungssitte, dem Verstorbenen einfache kleine Eisenmesser ins Grab beizugeben. Sichelförmige große Messer Vom Gebiet des Gräberfeldes Muhi (Taf. 42, 12), vom Gräberfeld in Törökszentmiklós - Surján (Taf. 128, 1), sowie vom Salgótarján - Industriepark (Taf. 176, 15) stammt je ein derartiges Stück. Es gibt meh­rere Exemplare davon im Depotfund von NíZná Mysl'a. 284 In Siebenbürgen, im Grab 4 des Gräber­feldes Ozd befand sich ein sichelförmiges Eisen­messer 285 . Der Form nach waren sie vermutlich keine Waffen, lieber Geräte Im SW-slowakischen Gebiet der Hallstattkultur aus der Erdburg von Smolenice kamen mehrere Eisensicheln zum Vorschein. 286 Dolchscheiden oder Lanzenschuhe Mehrere Exemplare sind aus Gräbern bekannt (Liste 1). Im Grab 142 des Gräberfeldes von Szentes ­Vekerzug fand man sowohl am Ende der eisernen Lanzenspitze wie auch des Streitmessers je eine Scheide aus Eisenblech (Taf. 77, 10-11). Sie haben eine identische Form. Im Grab 135 befand sich am Ende der Lanzenspitze ein Eisenschuh. Im Grab 18 von Doroslovo (Taf. 17, 13) und im Grab 74 von Tápiószele gab es ebenfalls je eine Lanzenspitze und einen Eisenschuh (Taf. 82, 10). In Nyíregyháza fand man ein Eisenmesser in Eisenschuh auf (Taf. 51, 2). Auf Grund dessen kann man feststellen, dass die Spitze des Streitmessers und die Lanzenspitze in je einen Schuh gleicher Form gesteckt wurden. Die im Gräberfeld von Alsótelekes gefundenen Ex­emplare wurden aus Bronze hergestellt, am Ende mit einem kleinen Knopf. Ebenfalls mit Knopf am Ende aber aus Eisen wurde die Scheide angefertigt, die man im Grab 58 von Sanisläu fand. 287 Unter den Beigaben der in Ártánd im Jahre 1939 gefundenen Bestattung gibt es eine bronzene Waffenscheide mit Durch­bruchsverzierung. 288 Ein ähnliches Stück - aber von unbekanntem Fundort - wird im Ungarischen Nation­almuseum verwahrt (Taf. 187, 3). Im Steppengebiet stammen bronzene Waffenscheiden mit vergleich­barer Verzierung aus der Vorskythenzeit (Suvoro­vo). 289 Die ältesten Exemplare der Waffenscheiden mit Durchbruchsverzierung findet man im Karpaten­becken ebenfalls unter den Denkmälern dieser Periode (Biharugra, Kakasd). 290 Ihre durchbrochenen Kreis­motivreihen spiegeln ohne Zweifel den Stil der Me­tallkunst des Kubangebietes wider. Auch in der Früh­skythenzeit wurden Schuhe bei den Dolchen, Lanzen­spitzen verwendet, wie es auch von mehreren Grab­funden der Siebenbürgen-Gruppe belegt ist. Dem Fundstück von Ártánd ähnlich sind eine Bronze­scheide aus dem Grab 6 Budesti-Fînate in Siebenbür­gen, 291 eine aus der in Nyárádszentbenedek (Mur­gesti) freigelegten Bestattung, 292 sowie eine aus dem Haus Nr. 25 der Erdburg Smolenice in der West­slowakei 293 , mit dreieckigen Durchbrüchen verziert. Unter den Grabfunden der erstens angeführten Bestat­tung in Siebenbürgen, 294 unter den Grabfunden von Ártánd aus dem Jahre 1939, 295 sowie unter den 282 283 284 285 286 287 288 HELLENBRANDT 1988, 1 15. KEMENCZEI 2005, 77. MlROSŐAYOVÁ 1980, Abb.2. VASILIEV/ ZRÍNYI 1974, 89. DUSEK 1984, Taf.9, 1; STUDENÍKOVÁ 2007, 54. 58. NÉMETI 1982, Abb. 16, 6. PÁRDUCZ 1965, Taf. 22, 8. 289 290 2V\ 292 293 294 295 MACHORTYCH 2005, 245. Taf. 148, 5. KEMENCZEI 2005, 70. MARINESCU 1984, 56. Abb. 5, 9. ROSKA 1942, 205. 246, Abb. 7. DUSEK 1995, Taf. 1, 14. MARINESCU 1984, Abb. 5, 7 PÁRDUCZ 1965, Taf. 22,4..

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