Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)
6. Die Siedlung von Tiszaluc in Raum und Zeit - 6.1. Tiszalúc und die Hunyadi halom-Kultur
Kalicz nennt auch hier als häufigsten Typ bei den Bruchstücken die Halsschale mit verengter Schulter. 435 Er veröffentlicht auch viele Bruchstücke mit Scheibenösen 436 unter anderen die Varianten mit senkrechter Öffnung, 437 mit zwei Ösen 438 und mit PseudoÖsen. 439 Ebenfalls häufig sind die Gefäßränder mit Fingereindrücken. 440 Die wichtigsten Stücke des Fundortes sind aber zweifellos drei Idolfragmente, 441 von denen das eine ein Deckelgriff ist; 442 er ist gleichsam das Pendant dessen von Tiszalúc (Taf. 29.1). Außer den beiden obigen gibt es einige weniger bedeutende Fundorte mit Zeugnissen der Hunyadi halom-Kultur: Borsod-Derekegyház, 443 FelsővadászVárdomb, 444 Kisvarsány-Hidéri, 445 MezőberényBékési út, 446 Mezőkövesd-Patakrajáró dűlő 447 und Tiszapüspöki-Karancs, Háromág. 448 Teils durch Ausgrabungen, teils durch Obeiflächensammlung wurde erneut typisches Fundmaterial vom Fecskepart 449 an der Gemarkungsgrenze der Orte Balsa und Szabolcs bekannt. Auch im Südteil der Tiefebene, in der Belgrader Gegend und im Banat wurden Fundorte der Hunyadi halom-Kultur bekannt. Dazu gehören BarandaTrnovaöa greda, wo auch einstige "an der Oberfläche angelegte Wohnobjekte" beobachtet wurden, 450 und Baranda-Vödice ciglana, von wo ein sehr dekorativer Topf stammt mit Scheibenhenkel und einer wellenlinienförmigen Leiste, die auf dem blasenverzierten Bauch umläuft, 451 ebenfalls Bruchstücke von Situlen mit Scheibenhenkel, 452 ein Krug mit zwei Henkeln mit senkrechter Öffnung auf dem Bauch und das Bruchstück einer der oberen Ecken eines umgekehrt pyramidenstumpfförmigen Kelches. 453 Des weiteren gehört Zemun-Prigrevica dazu; auf die Bedeutung der dortigen Funde - pastös bemalter umgekehrt pyramidenstampfförmiger Kelch, Graphitbemalung, Gefäßbruchstücke mit Scheibenhenkeln und NetzmusterRitzverzierung von spätem Bodrogkeresztúr-Charakter - hat M. Garasanin hingewiesen, 454 sowie wahrscheinlich auch Rospi-Cuprija mit dem dortigen umgekehrt pyramidenstumpfförmigen Kelch. 455 Bei einer Ausstellung 1985 im Narodni Muzej von Pancevo in lugoslawien wurden außer den Funden der Hunyadi halom-Kultur der beiden Fundstellen von Baranda auch die der folgenden Orte gezeigt: Banatska Palanka (Gefäßbruchstücke mit Scheibenhenkel), Opovo-ugar, Panöevo-Türkenschanzen. Schließlich seien noch zwei Fundstellen bei Vukovar genannt: Orolik (Vajska-artiger Becher mit Scheibenhenkel und Rand mit Fingereindrücken) und Opatovo (Bruchstücke mit Scheibenhenkel), die Brukner erwähnte. 456 Auch aus dem rumänischen Teil des Banats wurden Fundorte bekannt, deren Material von der dortigen Hunyadi halom-Kultur zeugt. 457 Sehr bedeutsam ist Baile Herculane-Pestera Hotilor, 458 das aber gerade wegen seiner Bedeutung gesondert behandelt werden soll (s. 6.2.3). Vom Fundort Caransebes-Balta Säratä wurden nur sechs Gefäße publiziert: ein milchtopfartiges, eine Situla, eine kugelsegmentförmige Tasse, ein halbkugeliger Gefäßdeckel mit an Puffer von Eisenbahnwaggons erinnernden, durchbohrten Warzen, Gefäße mit Scheibenhenkel auf der Schulter oder 435 436 437 43 S 439 440 441 442 •443 444 445 446 447 448 KALICZ 1980a, 47, Abb. 2.1-3, Abb. 4.3-4,13, Abb. 5.4-5 KALICZ 1980a, Abb. 3.1, 3-5,10-11,13, Abb. 5.4,14 KALICZ 1980a, Abb. 3.6 KALICZ 1980a, Abb. 5.6 KALICZ 1980a, Abb. 3.14 KALICZ 1980a, Abb. 2.4, Abb. 3.7, Abb. 4.9, Abb. 5.1, 9 KALICZ 1980a, 52 ff., Abb. 6.1-3, Abb. 7.1-2 KALICZ 1980a, Abb. 6.2, Abb. 7.2 TOMPA 1929, Abb. 1, Taf. XXI. 1, 4. Vgl. PATAY 1970, 94-96 Grabung von Judit Koos und Ferenc Losits, 1983. Ottó Herman-Museum, Miskolc. Inventarisiert unter Partie-Nr. 98.1. S.-Koös 1985, 80. - LOSITS-KOÖS 1984, 14. Grabung von József Korek, 1963. Bereger Museum, Vásárosnamény. Inv.-Nr.: 64.11.24, 26; 64.26.56-57, 64-65, 82-83 Grabung von Borbála Maráz. - ECSEDY 1973, Taf. XU. 5-6, Abb. 19 Grabung von Róbert Patay, 2000. Grube. Ottó HermanMuseum, Miskolc Grabung von Marietta Csányi und Judit Tárnoki, 1999. János Damjanich-Museum, Szolnok Der von B.-Kutzián Szabolcs-Fecskepart genannte Fundort reicht bis ins Gebiet der Gemeinde Balsa hinüber. Die dortigen Funde kamen ins András Jósa-Museum (Nyíregy450 451 452 háza), Inv.-Nr.: 64.941.2, 13-14; 64.942.7, 19, 23-24, 35-36, 40. Ebenfalls die Funde aus einer Grube der Ausgrabung von Katalin Kurucz, 1978: KURUCZ 1979. BRUKNER 1982, 91 TASIC 1979, Abb. 3.5, Taf. XI. 1 BRUKNER 1982, Abb. 10.1^4. Zuvor hatte Brukner das Bruchstück als vom Fundort Baranda-Trnovaca greda stammend veröffentlicht. BRUKNER 1976, 29, Abb. 1.1-3, Abb. 2.1-3, Abb. 4.1-5 PANCEVO, Narodni Muzej 454 GARASANIN D. 1949, 78-79, Abb. 1-5; BRUKNER 1982, Abb. 10.5; GARASANIN M. 1991, 209 TASIÖ 1979, Taf. X3.3; BRUKNER 1982, Abb. 10.6 456 BRUKNER 1976, 30, Abb. 3.3, 3a, Abb. 5.4 bzw. Abb. 5.1-3. - Vgl. BRUKNER 1970, Taf. 1.1-2 usw. Der von Roman erwähnte, am Fundort Dubova-Pestera Veterani gefundene einzige Tongegenstand müßte wegen seiner spiralischen Ritzverzierung zum Abschnitt B der Bodrogkeresztúr-Kultur gerechnet werden (ROMAN 1971, 76). Ein einziger Scheibenhenkel kann nicht als zweifelsfreier Beweis gelten, daß Carasova-Peçtera Liliecilor zu den Fundorten der Hunyadi halom-Kultur gezählt werden kann (LAZAROVICI 1975, 25). 453 455 457 458 ROMAN 1971,47-76