Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

4. Das Fundmaterial - 4.6. Sonstiges - 4.7. Fauna

4.6. SONSTIGE den nicht gefunden. Möglicherweise haben die Men­schen ihren Körper bemalt. 4.6.1. Pfeife Sie wurde aus einem Schaffingerglied geschaf­fen; 365 am unteren Teil des proximalen Endes wurde mittels eines Loches der Markkanal geöffnet (Taf. 54.13). Beim Hineinblasen gibt sie einen pfeifenden Ton. 4.6.2. Farbe Ein gefundener kleinerer roter Klumpen diente ver­mutlich als Rohmaterial für Farbe. 366 Daß die Be­wohner der Siedlung tatsächlich rote Farbe herstellten, beweisen rote Flecken auf der Innenseite zweier Aus­gußbecher (Taf. 16.9-10), einer kleinen Henkeltasse (Taf. 30.13) und des Bruchstückes eines kleinen Hohlfußgefäßes, 367 auf dem Henkel eines Schalen­bruchstückes 368 und einem Schweinekiefer 369 . Wofür sie verwendet wurde, wissen wir nicht; Spuren von bewußter Bemalung mit roter Farbe auf Gefäßen wur­4.7. FAUNA 370 István Vörös erwähnt in seinem Vörbericht die Be­stimmung von etwa 60 % des Tierknochenmaterials der Grabungen zwischen 1974 und 1986. 371 Deren Verteilung nach Arten enthält folgende Tabelle 372 . Seine kurze Schlußfolgerung lautet folgender­maßen: "Die Bewohner des Dorfes am Ende der mitt­leren Kupferzeit von Tiszalúc-Sarkad waren extreme Großtierhalter, Rinderhalter. Die Jagd war eine ergän­zende, aber nicht die Grundversorgung versehende, eine gelegentliche ergänzende Beschäftigung." 373 Weiter: "Aufgrund der Funde vom persischen Löwen, Elch und mesopotamischem Darnhirsch hat sich die Großsäugerfauna 374 Ungarns im Holozän um drei neue Arten bereichert." Er fügt hinzu, daß sich in neun Gruben auffällig große Mengen von Fischschuppen fanden. In den Abfallgruben lagen allgemein viele Flußmuschelschalen. 375 Haustiere St. % % Rind (Bos taurus L.) 40.438 88,26 Kleinwiederkäuer (Ovis aries L. + Capra hircus L.) 1.675 3,65 Schwein (Sus scrofa dorn. Gray) 3.543 7,74 Pferd Oïquus caballus L.) 116 0,25 Hund (Cards familiáris L.) 44 0,10 insgesamt: 45,816 100,00 92,68 Gejagte Tiere: Fleischwild Aurochse Q3os primigenius Boj.) 788 22,29 Elch (Alces alces L.) 1 0,03 Rothirsch (Cervus elaphus L.) 1.726 48,84 Mesopotamischer Damhirsch (Dama mezopotamica Brooke) 2 0,06 Reh (Capreolus capreolus L.) 724 20,49 Wildschwein (Sus scrofa ferus L.) 293 8,29 insgesamt: 3.534 100,00 7,15 Pelztiere: Persischer Löwe (Leo leo persicus Shreber) 14 16,28 Luchs (lynx lynx L.) 1 1,16 Wildkatze (Fellis silvestris Shreber) 4 4,65 Bestimmung von István Vörös (UNM) Inv.-Nr. 83.35.50 Inv.-Nr. 87.5.81 Inv.-Nr. 89.2.545 Inv.-Nr. 90.1.43 Da am Fundort außer der Siedlung der Hunyadi halom­Kultur auch die Hinterlassenschaft von Völkern anderer, unterschiedlicher Zeiten (wenn auch in unvergleichbar ger­ingerem Anteil) vorkam, gehört ein gewisser Prozentsatz der gesammelten Tierknochenfunde sicher zu letzteren. Deshalb wird bei der endgültigen Aufarbeitung begründet sein, die Schlußfolgerungen nur aus dem Material der Gruben zu ziehen, in denen ausschließlich Funde der Hu­nyadi Halom-Kultur lagen. 1 VÖRÖS 1987, 121 2 VÖRÖS 1987, 125, Tab. I 3 VÖRÖS 1987, 125 4 VÖRÖS 1987, 121. - Siehe noch VöRös 1983 5 VÖRÖS 1987, 121

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