Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)

6. Die Kupferzeit - 6.2. Die frühe Kupferzeit

Kultur aufhörte. 433 In diesem Fall bleibt ein Zeit­raum noch innerhalb der Tiszapolgär-Entwicklung für die SälcuCa HI-Phase bis zur Entfaltung der Bodrogkeresztür-Kultur. Die teilweise Parallelität der erwähnten mittelkupferzeitlichen Ausprägung mit der Säleuta III-Kultur ist auch bei dieser Sachlage unbestreitbar. Aufgrund unserer heutigen Kenntnisse ist eine feinere Parallelisierung nicht möglich. Das chronologische Verhältnis der lila Phase der transdanubischen Lengyel-Kultur zu Mitteleu­ropa ist relativ klar. In Mähren waren die, das Endstadium der dortigen bemalten Keramik be­deutende MBK IIb, in Niederösterreich die letzte klassische Phase der Lengyel-Kultur bedeutende MOG IIb oder Wolfsbach-Gruppe, in der Süd­westslowakei aber die Nitra-Brodzany-Gruppe (Lengyel III oder IV) mit der Illa-Phase zeitgleich. 434 Es wird allgemein anerkannt, daß diese Kulturen mit der Tiszapolgär-Kultur dem gleichen Zeit­horizont angehörten. Diese Parallelität wird durch die vielen Gemeinsamkeiten der Gegenstände, vor allem der Gefäße bestätigt 433 (Abb. 46). Alles in al­lem kann gesagt werden, daß die Lengyel III­Funde in den Fundkreis der benachbarten Gebiete gut hineinpassen. Mit der Definierung der lllb-Phase der trans­danubischen Lengyel-Kultur entstand eine grund­legend neue Situation in diesem Fragenkreis, die schon zur Problematik des Lengyel-Balaton-La­sinja-Uberganges gehört. Mit der Identifizierung dieser Materialgruppe konnte der letzte Hiatus zwischen der Lengyel- und der Lasinja-Ent­wicklung ausgefüllt werden. So wurde es klar, daß diese die Phase ist, die der Balaton-Lasinja-Kultur zeitlich unmittelbar voranging. Die Funde dieser Gattung weichen von denen der vorherigen, Illa­Periode durch die neuen Formen und durch ihre gute Qualität ab. Unter den neuen Typen können die Gefäße mit eingezogenem Rand, die Tüllenlöf­fel, die Schnabelhenkel und die Schüsseln mit Ausguß aufgereiht werden. Fundstellen, die solche Keramik erbrachten, kennen wir bis dahin nur im westlichen Gebiet Transdanubiens: im Komitat Za­la und Vas. 43 " Aufgrund dieses Materials entstand die These über die völlige Kontinuität zwischen der Spätlengyel- und der Balaton-Lasinja-Kultur, 437 nach der wir nur mit kleineren einwandernden Po­pulationen in Beziehung mit der Entfaltung der Balaton-Lasinja-Kultur rechnen müssen. Diese Formung hätte die Vermittlerrolle bei der Über­mittlung der neuen, vom Süden kommenden kup­ferzeitlichen Inventionen gespielt. Die Beziehungen der Lengyel HI-Periode Trans­danubiens zu dem Balkan und mit der Ägäis konn­ten früher nur auf indirekte Weise bewiesen wer­den. Durch die Zeitstellung der zeitgenössischen Tiszapolgär-Kultur wurde diese Zeit mit dem Ho­rizont KGK VI-Gumelnita IILIV-Sälcuta II (III)­Krivodol-Bubanj-Hum Ia-Sitagroi IIIa-Rachmani I (Pevkakia I)-Maliq Ila-Kum Tepe Ia-b in Parallele gestellt/ 38 Jüngst wurde aber ein besonderes Gefäß in Zalaszentbalázs-Szőlőhegyi-mező ausgegraben, welches jetzt schon die direkte Verbindung zwi­schen den erwähnten Regionen ermöglicht. Hier handelt es sich um einer kleiner Becher mit ovaler Mündung und Korper und mit zwei kleinen rand­ständigen Henkeln. 431 ' In der transdanubischen Kupferzeit sind ähnliche Stücke nicht bekannt. Dieser Gefäßtyp taucht auch südlich von Ungarn selten auf. Eine ähnliche Form weisen die spitzbo­digen Rhytha aus der ägäischen Welt auf, die schon zur dortigen Frühbronzezeit gehören. 440 Auf der Pevkakia Magula wurden aber gute Parallelen in der untersten Rachmani-Schicht gefunden." 1 Ihre Es gibt Befunde, die in diese Richtung weisen. Hier sollen die Ergebnisse der banatischen Forscher erwähnt werden. In Cuptoare Sfogea und in Slatina Timis kamen die Scher­ben der Tiszapolgär-Kultur noch mit den Gegenständen der Sälcuja Ilb-III-Phase vor (LAZAROVICI 1981, 41; CTRINESCU 1995, 59), als die KGK VI-Kultur, der Chronologie von Georgieva nach, nicht mehr existierte (GEORCIEVA 1990,169). LICHARDUS 1986, 32; RUTTKAY 1995, 110; KALICZ 1991a, Abb. 1. 2; KALICZ 1995a, 38; JANÁK-PAVELCÍK 1994, 80; SIMON 1987, 14; BÁNFFY 1995d, 174-181. BOGNÁR-KUTZIÁN 1973,305; RACZKY 1974, 200. BÁNFFY 1993, 73 ff.; BÁNFFY 1994b; BÁNFFY 1995C; BÁNFFY 1995d; BÁNFFY 1996c; KÁROLYI 1992; KÁROLYI 1994. BÁNFFY 1993, 81; BÁNFFY 1994b, 293-294; BÁNFFY 1995d, 171-174, 183-187. GARASANIN 1991, 210, 212; TODOROVA 1982, 8; TODOROVA 1978, chronologische Tabelle; LICHARDUS 1988, Abb. 48; Foi. et al. 1991, 121-122; WARREN-HANKEY 1989, 8; RENFREW 1973, 429; RENFREW et al. 1986, 445; ÖZDOCAN 1991, 221; DÉMOULE 1991, Tab. 2; WEIßHAAR 1979, 114-130; WEIßHAAR 1991, 239-240; KORK UT i 1991, Pl. 1; PARZINGER 1991, 376-380; HAUPTMANN 1986,28, Abb. 28; YAKAR 1979,51 ff.; TRINCI IAM 1991, 272; RACZKY 1991, 340; RACZKY 1995, 53; KALICZ 1995a, 41. BÁNFFY 1995c, 91-92, Taf. 98. 168. WEIBHAAR 1982, Abb. 2. 1-5. WEIßHAAR 1989, PI. 21. 3, 7; PI. 50. 4, 7-8.

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