Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)

5. Das Neolithikum - 5.2. Das frühe und mittlere Neolithikum

Metallurgie Funde, die auf eine Metallurgie innerhalb der trans­danubischen Sopot-Kultur hinweisen würden, sind bis dahin nicht bekannt. Ein Beleg stammt aus der Siedlung von Mlynárce der Luzianky-Gruppe, wo eine einzige, kleine Kupferahle mit quadratischem Querschnitt bekannt ist. 235 Die übrigen Kupferge­genstände des lb-Horizontes nach N. Kalicz stam­men aus einer späteren Phase oder sie kamen süd­lich/südöstlich von Transdanubien vor. 23 " Chronologie (Abb. 55) Nach der Auflösung des Malo Korenovo-Typs an der Grenze der ersten und zweiten Hälfte der Vinca B 2-Phase (Sopot Ib) entstand in Westslawoni­en der Brezovljani-Typ, 237 der nicht viel später auch in Transdanubien erschien. 238 Vom chronologischen Standpunkt aus ist das Importstück der II. Phase der Stichbandkeramik in Gornji Brezovljani wich­tig, welches höchstwahrscheinlich zu dieser Zeit nach Süden gelangte. 239 Dieser Vorgang dürfte sich schon während der zweiten Hälfte der Vinca-B 2­Periode abgespielt haben. Für diese Zeit gibt es schon gesicherte Nachweise, daß in Nord- und Ost­transdanubien die III. Phase der Zseliz-Kultur leb­te. 240 Wie lange sie miteinander zusammen gelebt hatten, kann heute aus Mangel an genaueren Daten nicht entschieden werden. Unserer Auffassung nach soll diese Periode als erste Phase der unga­rischen Sopot-Kultur betrachtet werden. In der Un­garischen Tiefebene lebten zu dieser Zeit die klas­sische Bükk-, Esztár- und Szakálhát-Kultur bzw. östlich und südlich davon die I. Phase der Iclod­und die II. der Bucovat-Gruppe (Abb. 43). 2il Etwas später begann in Osttransdanubien der Bicske-Typ der Sopot-Kultur, der den Großteil des Gebietes der Zseliz III-Kultur in Transdanubien er­oberte. 242 Seine Importe erscheinen in den Vinca-B 2­und Vinca C-zeitlichen Schichten der Alfölder Tell­und Flachsiedlungen. 241 Die den Import der Sopot­Kultur beinhaltende Schicht von Öcsöd-Kovás­halom samt den Sopot-artige Funde aufweisenden Spät-Szakalhat-Siedlungen (Baftonya-Gödrösök und Szentes-Ilonapart) konnten also mit der slowakischen und nordosttransdanubischen Zseliz HI-Phase parallel sein, sie können aber keinesfalls zum Vorlengyelhorizont gehören. Aufgrund weite­rer Kontakte waren sie mit der spätesten Turdas­Phase, IcTod II-Bucovaf Il-III-Petresti A-Vinca B 2­C-, gleichzeitig. 244 Die Verbindungen mit der Vinca C-Kultur sind durch die kannelierten Gefäßbruch­stücke der osttransdanubischen Sopot-Fundorte (Bicske, Izmény, Hidas) ersichtlich. 21 ' In der west­lichen Hälfte Transdanubiens sind die Spuren eines solchen Kontaktes nicht vorhanden. Aufgrund der Theiß-Importe auf den slowakischen Zseliz-Fund­stellen 2 "' soll vermutet werden, daß diese Kultur in diesem Zeitraum jetzt nur noch im Norden lebte. Das heißt, daß die Zseliz HI-Phase mindestens in ihrem zweiten Abschnitt schon dem Protolengyel­Horizont angehörte. 217 Damit wären auch die in der Spätphase dieser Kultur auftauchenden und viel­mals erwähnten Früh-Lengyel-Elemente erklär­bar 248 (Abb. 44). Ganz klar kann das Ende des Protolengyel-Ho­rizontes in Transdanubien nicht bestimmt werden. So viel kann man vermuten, daß die Luzianky-Sé­Gruppe schon mit der Ost- und Westgruppe der transdanubischen Sopot-Kultur parallel lebte. Die jüngst aufgetauchten Luzianky-Sé-Fundorte in Südwesttransdanubien 31 " —beide im Komitat Za­la—weisen darauf hin, daß noch eine Spät-Proto­lengyelzeit der Luzianky-Sé-Kultur in diesem Gebiet dem Brezovljani-Typ folgte. Das sollte die II-III. und III. Periode der mitteleuropäischen 235 NOVOTNY 1962, 218. 23,< KALICZ 1992b, 11-12. 237 DIMITRIJEVIC 1978,122 ff. 238 KALICZ-MAKKAY 1972d; RECENYE 1994c. 21 " DIMITRIJEVIC 1978,126. 240 RECENYE 1995,139 ff. 241 LAZAROVICI 1986, 34-35. 2,2 L. A. HORVÁTH 1996b. 241 RACZKY et al. 1985, 268; RACZKY 1990, 93, Abb. 129. 244 LAZAROVICI 1976, 212; LAZAROVICI 1984, 161; LAZAROVICI 1986, 34-35; DRASOVEAN 1991, 211. 2 " KALICZ-MAKKAY 1972d, 12-13. 246 PAVÚK 1969, Abb. 3. ~ Die III. Phase der Zseliz-Kultur sollte in der Slowakei ziem­lich lang gelebt haben. Hier konnte eine völlige Diskon­tinuität zwischen den Protolengyel/ Lengyel- und Zseliz­Fundortcn beobachtet werden. Auf dem Gebiet östlich vom Nitra-FIuß, wo die Lu/.ianky-Gruppe nicht mehr anwesend war, folgte schon die II. Periode der Lengyel-Kultur der Zseliz-III-Phase (NOVOTNY 1986, 207; PAVÚK 1976, 337; PAVÚK 1986a, 216). Die erwähnten, in den spätesten Zseliz-Sied­lungen aufgetauchten Theiß-Importe waren vom gleichen Typ, wie die in den Lengyel 1-Fundstellen (PAVÚK 1969, Abb. 3). So kann es nicht ausgeschlossen werden, daß das Ende der Zseliz-III-Phase auf die Mitte der Vinca C-Zeit fällt. 248 L. A. HORVÁTH 1996b. 219 BÁNFFY 1995b; BARNA 1996.

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