Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)

5. Das Neolithikum - 5.2. Das frühe und mittlere Neolithikum

Zalaszentiván-Kisfaludi-hegy ohne andere neo­lithische Scherben ins Göcsej-Museum. Die Funde der letzteren Gruppen tauchen aber auf den Ausgrabungen in den Objekten der Keszt­hely-Gruppe mehrmals auf: Auf einige notenkopf­verzierte Scherben wurden wir unter den Funden der Keszthely-Gruppe in Gellénháza-Városrét im Objekt 14/90 und 76/92 (ferner im Quadranten 7 zwischen 0-30 cm) aufmerksam. Die Scherben der Zseliz-Gruppe tauchten in Gellénháza-Városrét im Quadranten 18, Objekt 45/93 (Abb. 9. 8) und in Zalaegerszeg-Andráshida-Gébárter See im Quad­ranten V/1, Grube 1 auf (Abb. 11. ll). u<s Eine ähn­liche Lage wurde in Kustánszeg beobachtet."' 1 In Zalaegerszeg-Andráshida-Gébárter See kamen noch zwei Scherben der Zseliz-Gruppe vor, aber keine von ihnen wurde in einem geschlossenen Objekt gefunden. 165 Von den bis dahin registrierten 76 Fundorten der TLBK können 33 (43,4%) ausschließlich als die Siedlungsplätze der TLBK betrachtet werden. Die Ausdehnung der TLBK-Fundstellen könnte man in diesen Fällen bestimmen, das ist aber zumeist unmöglich, da nur einige Scherben im allgemeinen auf 100-400 m Länge auf der Oberfläche lagen. Bloß in einigen Fällen können die Fundorte als reich gelten, so z.B. in Kerkabarabás oder in Zalaegerszeg-Kaszaháza-Papharaszt II. In 20 Fällen kamen auch die Keramikbruch­stücke der Lengyel-Kultur auf dem Fundort der TLBK vor. Das bedeutet so viel, daß 26,3% der TLBK-Siedlungsplätze später durch die Bevöl­kerung der Lengyel-Kultur besiedelt wurde. Es ist interessant, daß das Material der Protolengyel­Phase bis jetzt auf zwei Fundstellen entdeckt wurde, nämlich in Gellénháza-Városrét und bei Zalaegerszeg-Andráshida-Gébárter See. Von den erwähnten 20 Fundplätzen mit TLBK und Lengyel­Kultur sind 9 zugleich auch die der Balaton­Lasinja-Kultur. Auf acht Fundorten wurden die Scherben der TLBK mit den Funden der Balaton-Lasinja-Kultur gesammelt. Auf einem Fundort konnte die Be­gleitkeramik der TLBK-Scherbe bloß als neoli­thisch bestimmt werden. In fünf Fällen konnten die mit den TLBK-Scherben gefundenen anderen Keramikbruchstücke in die Kupferzeit datiert werden. Auf acht Fundorten wurde das TLBK­Fundmaterial mit dem von späteren Epochen ge­funden. Auf den Fundorten also, auf denen der Nachlaß nicht nur der TLBK vorkommt, kann man die Ausdehnung der TLBK-Siedlungen nur annähernd bestimmen. Vergleicht man die Zahl der TLBK-Fundorte der systematisch durchforschten Gebiete, findet man, daß 23 Fundorte bei den mikroregionalen Forschungen am Kleinen Balaton bekannt wur­d en. 166 Im Gebiet des Hahöt-Beckens 167 konnte die Hinterlassenschaft weder der älteren Linienband­keramik noch der Zseliz-Kultur gefunden werden. E. Bánffy ist der Meinung, daß die TLBK-Funde —wenn diese Kultur in diesem Gebiet überhaupt verbreitet war —-infolge der Ansiedlungen in späteren Epochen und durch den Tiefpflug zer­stört wurde. 108 Wie bei der Starcevo-Kultur, stehen uns An­gaben über die innere Struktur der Siedlungen und über die Gebäude selbst weder in der ältesten Phase der TLBK noch in der Keszthely-Gruppe zur Verfügung. Auf die Wirtschaft können wir eben­falls aus den indirekten Angaben schließen: Diese sind die Spreu als Magerungsmittel und die Silexgeräte, ferner die kalzinierten Tierknochen­bruchstücke. Bestattung Im Verbreitungsgebiet der ältesten Phase der TLBK in Ungarn sind gar keine Bestattungen bekannt, 169 während es in dem der Keszthely-Gruppe ein ein­ziges, sicher der Keszthely-Gruppe angehörendes Grab gibt.' 70 S. auch SIMON 1990, 50. KALICZ 1991b, 27. Quadrant V/11, SO-Ecke, -60 cm; Quadrant V/9, W-Hälfte, -40 cm, Grubenfleck. ÉVEZREDEK, 28-29. BÁNFFY 1996e, 109, Abb. 1. BÁNFFY 1995b, 44; BÁNFFY 1996e, 101. Man könnte auch die aufgezählten Fundorte in den seit 1966 erschienenen MRT­Bänden in Betracht ziehen, aber die Zahl der Fundstellen wächst infolge der intensiven Forschungen seither in bedeutendem Maße an, wie die schon publizierten Ergebnisse im ehemaligen Kreis Pápa das beweisen (ILON 1995). Auf den oben erwähnten Gebieten wurden die Forschungen dagegen für eine Weile mindestens abgeschlossen. KALICZ-SCHREIBER-KALICZ 1992, 48. KALICZ 1991b, 10. Aufgrund der Publikation (DRAVECZKY 1966, 29 und Taf. 1-2) ist der in Kaposvár-Tüskevár vorge­kommene Fund der TLBK zuzuordnen, und nicht der von Kaposvár-Téglagyár (Ziegelei), wie das bei der Erörterung der Bestattungen der Keszthely-Gruppe versehentlich angegeben wurde (KALICZ 1991b, 10).

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