Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)

5. Das Neolithikum - 5.2. Das frühe und mittlere Neolithikum

Schüsseln (Abb. 6. 7) sind ebenfalls anwesend. Auch sie haben keinen besonderen Datierungs­wert, da sie von den frühesten Phasen an auf den Fundorten der Starcevo-Kultur auftauchen. 93 Als die beste Analogie unserer Flasche mit zylindrischem Hals und wahrscheinlich mit aus­ladendem Rand (Abb. 6. 13) kann das Exemplar von Lánycsók aus der klassischen Phase der Starcevo-Kultur dienen. 94 Ein entsprechendes Vergleichsstück des Vor­ratsgefäßes mit trichterförmigem Hals wurde unter den Funden von Boly, in der späten Phase der Starcevo-Kultur entdeckt. 95 Einige Schüsseln bieten uns die Möglichkeit, das Fundmaterial des Objektes 13/90-91 genauer datieren zu können. Auf dem abgerundeten Bauch befinden sich kleine Buckel. Die Schüsseln mit ge­radem (Abb. 6.10) oder mit leicht gewölbtem Ober­(Abb. 6.14) und mit konischem Unterteil können in die späte (Spiraloid B-) Phase der Starcevo-Kultur datiert werden. Die besten Parallelen dieser Exemplare sind in Becsehely I 96 bzw. in Vinkov­ci-ul. 1. maja 97 in der Spiraloid B-Phase zu finden. Mit Hilfe hauptsächlich des letzteren Gefäßtyps kann also die Grube 13/90-91 in die Spiraloid B­Phase der Starcevo-Kultur datiert werden. Das Objekt 25/91 Die längliche Grube 25/91 war von unregel­mäßigem Umriß, und ihre Tiefe schwankte zwi­schen 60-80 cm. In der Grubenausfüllung, für die die Anwesenheit von Holzkohlen- und durchge­brannten Lehmbewurfbruchstücken kennzeich­nend war, kam das reiche Keramikmaterial der Starcevo-Kultur in der Vergesellschaftung von 22 Steingeräten vor. Die Farbe der überwiegend spreugemagerten Gefäße reicht von Ziegelrot bis Braun, aber es gibt auch einige gräuliche Stücke. Auf mehreren Scherben ist die Anwendung des Überzuges (Slip) zu beobachten. Wie auch sonst, vertreten die Schüsseln auch in diesem Objekt den häufigsten Gefäßtyp. Innerhalb 93 KALICZ 1990, 55. 94 KALICZ 1990, 58, 92 und Taf. 16. 5. 95 KALICZ 1990, 74 und Taf. 38. 6. % KALICZ 1990, 73, 92 und Taf. 43. lla-b. 97 DiMlTRIjEVlC 1969a, Taf. 3. 2. 98 SIMON 1996a, 63, 65. 99 KALICZ 1990, 73; SIMON 1996a, 62-63. 100 KALICZ 1990, 65,73. dieser Kategorie gehören die meisten Scherben zu Schüsseln mit kugeligem Bauch (Abb. 7. 1-5, 8, 11). Es gibt zwei Gefäßbruchstücke, die als Scherben von kugelbauchigen Näpfen angesprochen werden können (Abb. 8. 2, 10). Auch ein Randstück (Abb. 8. 7) gehörte zu einem Gefäß (höchstwahrschein­lich ein Topf) mit kugeligem Bauch. Die kugeligen Schüsseln und Töpfe sind von der frühen bis zur späten Phase der Starcevo­Kultur vorhanden. 98 Aufgrund der formalen Ähn­lichkeit können auch die erwähnten Näpfe zwi­schen den genannten breiten Zeitgrenzen datiert werden. Kehrt man zu den Schüsseln zurück, kann man von den kalottenförmigen Schüsseln (Abb. 7.14,17) dasselbe sagen. 99 Analogien zu den konischen Schüsseln (Abb. 7.16, Abb. 8. 6) sind schon in der Linear B-Phase der Starcevo-Kultur bekannt, sie verfügen über keinen chronologischen Wert. 1 * 1 Eine Schüssel (Abb. 7. 7) kann vielleicht auf­grund ihres leicht konkaven Oberteiles in die späte Phase der Starcevo-Kultur eingereiht werden. 101 Bis jetzt wurden Oberteile von Schüsseln behan­delt, die sowohl mit als auch ohne Rohrfuß, Fußring oder profiliertem Boden vorstellbar sind. Im nachfolgenden werden einige Gefäßböden aufgezählt, zu denen wahrscheinlich eine Schüssel­form von den erwähnten gehört haben dürfte: Die Schüsseln mit niedrigem Hohlfuß sind durch ein Exemplar vertreten (Abb. 7. 12). Dieses Exemplar und auch das Bodenfragment mit Fußring (Abb. 7. 9) können genauer nicht datiert werden, weil auch die so gestalteten Gefäße von der Linear B- bis in die Spiraloid B-Phase der Starcevo-Kultur vorhanden sind. 102 Bruchstücke von Schüsseln mit profiliertem Boden sind die Fragmente auf Abb. 8. 11-12. Pro­filierte Gefäßböden sind von der frühesten bis in die ausgehende Phase der Starcevo-Kultur vorhan­den. 103 Im Fund material sind eine tiefe Schüssel (Abb. 8. I4), 104 und zwei, ebenfalls tiefe, aber asym­metrische Schüsseln mit sich verengender Mün­dung und profiliertem Boden zu erwähnen (Abb. 101 KALICZ 1990, 73. 102 DiMlTRIjEVlC 1974, Taf. III. 4-5, 11-12, 15, 18, 21-23, Taf. V. 2, Taf. VI. 6-9, 22, Taf. VII. 3-5, 7-11, Taf. VIII. 1, 3, Taf. XII. 6, 8, Taf. XIV. 5, Taf. XV. 3, Taf. XVI. 9, Taf. XXII. 1 ; KALICZ 1990, 54, 73, 75. 103 DIMITRIJEVIC 1974, Taf. I-XXII. 1(14 SIMON 1996a, 63 und Abb. 10. 7.

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