Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)
6. Die Kupferzeit - 6.4. Die späte Kupferzeit
der LPG-Ställe 1964 begannen, machte I. Szentmihályi eine Ortsbesichtigung (Stgb. 1964.1.36-37; GM Archiv 703-80). In deren Verlauf beobachtete er eine urzeitliche, durch die Fundamentgräbchen des im Bau befindlichen Stalles und durch eine Kalkgrube gestörte Grube mit archäologischem Material. Der Großteil des in das Göcsej-Museum eingelieferten Fundmaterials kann in den Protoboleráz-Horizont (GM Inv.Nr. 90.18.1-11, 90.18.13), eine Scherbe in die Balaton-LasinjaKultur und ein Geweihgegenstand in die Bronzezeit datiert werden. Zu diesem Fund material gehören drei geschliffene Kieselgeräte (?), ein halbkugeliges Feuersteingerät und ein aus ziegelartigem Material gefertiger Gegenstand (GM Inv.Nr. 90.18.16-17, 19). Die Größe der bolerázzeitlichen Siedlung konnte nicht festgestellt werden. 2. Pökaszepetk-Pörösdomb, FoNr. 43/2 In der Flur an der Gemeindegrenze zwischen Pökaszepetk und Pakod, in einer ehemaligen Kiesgrube am westlichen Ufer der Zala fand J. Horváth einige lengyelzeitliche Gefäßbruchstücke und zwei Scherben der Boleráz-Gruppe (J. HORVÁTH 1970, 43, Abb. 3. 6-7). GM uninventarisiert. Die Ausdehnung des Fundortes ist unbekannt. 3. Söjtör-Petofi-Str., FoNr. 50/2 Während der Ausgrabung eines a warenzeitlichen Gräberfeldes, das auf der östlichen Terrasse des Válicka-Kanals, im östlichen Weichbild der Gemeinde liegt, stießen L. Vándor und B. M. Szőke 1984 auf eine kupferzeitliche Grube, die die Funde der Boleráz-Gruppe beinhaltete. GM Inv.Nr. 94.2.1-6 (RégFiiz Ser. 1. Nr. 38, 1985, 69). Die Größe des Fundortes konnte nicht festgestellt werden. 4. Zalaegerszeg-Andráshida, Friedhof, FoNr. 4/5 Dieser Fundort befindet sich südlich des Friedhofes von Andráshida, auf der nördlichen Hochterrasse der Zala. Hier wurde eine kurze Rettungsgrabung von L. Horváth 1975 durchgeführt, in deren Verlauf die Objekte der Boleráz-Gruppe (Grube 1) und der BalatonLasinja-Kultur (Grube 2-3) aufgedeckt wurden. Inv.Nr. 94.11.1-3; 94.11.5-12. In diesen Objekten kam je eine Scherbe der späten Lengyel-Kultur vor (RégFiiz Ser. 1. No. 29, 1976, 3). Die Ausdehnung der Fundstelle konnte nicht beobachtet werden. 5. Zalaszentgröt-Tekenye-Öcse, FoNr. 53/2 Der Fundort wurde von J. Horváth 1968 entdeckt und in ihrer Diplomarbeit unter dem Namen Tekenye-Öcse-dűlő bzw. Tekenye-Berényi-föld behandelt (J. HORVÁTH 1970, 35, 26). Beide Areale können als Teile eines großen urzeitlichen Fundortes betrachtet werden. 1978 wurde eine Rettungsgrabung von L. Horváth und L. Vándor auf dem Tekenye-Öcse genannten Fundort durchgeführt. Ein Teil des großflächigen Siedlungsplatzes müßte aber schon zu der südlich von Oese liegenden Flur Asszonygát gehört haben. Hier wurden die Objekte der Lengyel-, der Balaton-Lasinja-Kultur und der Boleráz-Gruppe freigelegt. 832 GM Inv.Nr. 89.1.1-; 89.2.1-; 89.3.2-6; 90.8.1-11; 90.9.1; 90.10.1-6; 90.11.1 (GM Archiv 1215; RégFiiz Ser. 1. Nr. 32,1979, 29). Die neolithischen und kupferzeitlichen Funde der Rettungsgrabung wurden bearbeitet. 83 ' 1 Die Größe der Boleräz-Siedlung konnte nicht bestimmt werden. 6. Zalaszentgröt-Ziegelei, FoNr. 67/12 Der östlich der Stadt, auf der östlichen Hochterrasse des Nádas-Baches liegende Fundort ist seit vier Jahrzehnten bekannt. Die ersten (landnahmezeitlichen) Funde kamen im Laufe von Erdarbeiten 1958 zu Tage. 1959 führte hier Géza Fehér eine Rettungsgrabung durch. Gefäßbruchstücke der Balaton-Lasinja- und der Badener Kultur kamen in der Nähe der landnahmezeitlichen Gräber als Streufunde vor, die später im Göcsej-Museum noch mit falscher Datierung inventarisiert wurden. GM Inv.Nr. 63.11.1-4, 9-11, 13-16,18-20, 22-23 (GM Archiv 50/1960; s. noch DIENES 1960, 115-116). Als J. Horváth 1968 eine Geländebegehung machte, sammelte sie wieder den Nachlaß der Balaton-Lasinja-Kultur. GM uninventarisiert (J. HORVÁTH 1970, 44-45). Es wurde klar, daß sich dieser Fundort in NO-Richtung weiter, bis zu den Weingärten ausdehnt. Von hier wurden auch neolithische Funde (TLBK, LengyelKultur) erwähnt (DIENES 1960, 116; J. HORVÁTH 1970, 29, 36, 44-45), die sich aber ebenfalls als kupferzeitlich (Balaton-Lasinja-Kultur, Im Laufe dieser Rettungsgrabung kamen die Objekte und 8 " SIMON 1987. Streufunde auch anderer, nicht nur urzeitlicher Epochen vor. RégFiiz Ser. I. No. 32, 1979, 29.