Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil II. EDIT D. MATUZ - 2. Die Analyse des Fundmaterials - Keramikformen und Verzierungstypen

Felsötárkány kam in der braunen Kulturschicht, im Gebiet der in die zweite Hälfte der Ha B-Periode da­tierbaren Häuser 3 und 5 vor, aber einige Stücke stam­men auch aus anderen Flächen. Zwar die Gáva-Kultur die Randkerbung kennt, hat das aber einen andersar­tigen Charakter: sie sind nach links gerichtet. Diese Einschnitten vergesellschaften sich selten mit parallel laufenden, eingeschnittenen Rippen. 129 Im späten, an das Ende der Ha B-Periode datierbaren Material der siebenbürgischen Reci-Medias-Gruppe (Médias, Teleac) taucht diese Verzierung als die Wirkung der Basarab-Kultur auf den Töpfen auf. 130 Die schönsten Analogien sind im Karpatenbecken in Hódmezővásár­hely, Gorzsa-Cukormajor unter den Funden bekannt, die in die zweite Hälfte des 8. und in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. datiert wurden. Dieses Ma­terial wurde von Géza Szabó aufgrund der Keramik mit eingestempelter und eingeritzter Verzierung mit der Basarab-Kultur und Bosut-Gruppe in Beziehung gebracht, bzw. mit den Kulturen, die in den Randge­bieten dieser lebten. 131 Diese Siedlung kann mit der Völkerbewegung in Zusammenhang gebracht werden, die als Folge der Expansion der Basarab-Kultur nach Westen stattfand. Diese Verzierungsart ist im Material der Kalakaca-Kultur (Woiwodenschaft), dann in dem der diese Kultur in der Ha B3-Periode schließenden Bosut-Kultur vertreten, u. a. auf den Fundorten Kalakaca und Gradina. 132 Im rumänischen Banat, wo sich die Variante Gornea-Kalakaca-Kultur verbreitete, und dann auf den Fundorten des Stammgebietes und Wirkungskreises der darauffolgenden Basarab-Kultur, fanden wir zahlreiche Parallelen. 133 In Nordostserbien und Südwestrumänien entspricht das Bosut IIIa-Niveu in der Ha B2- und B3-Periode dem Kalakaca-Gomo­lava-Gornea-Horizont, während das Bosut Illb­Niveau in der Ha C-Periode dem Basarab-Horizont. Im präskythischen Gräberfeld von Szeged-Algyö kam ein Bruchstück mit nach links gerichteter eingeschnit­tener Verzierung als Streufund vor. Das ist ein wenig von anderem Charakter wie die bis dahin behandelten Stücke, und es reicht nicht, dieses Material mit den auf eine Basarab-Bosut-Bevölkerung hinweisenden Fun­den ähnlichen Typs in Hódmezővásárhely-Gorzsa, Cukormajor in Zusammenhang zu bringen. Dieses Bruchstück macht aber darauf aufmerksam, dass der Topftyp mit eingeschnittenem Rand auch in präskythischen Gräbern vorkommen kann. 134 Das Bruchstück, dessen wulstiger Rand in beiden Richtungen eingeschnitten wurde - dadurch entstand ein X-Motiv -, ist von Einzelverzierung (Abb. 69. 2). Als Oberflächenfund ist ein Bruchstück mit Gir­landverzierung im Kyjatice-Erdwall von Perőcsény­Halyagos bekannt (Abb. 113. 1). Außer dem einge­stempelten S-Motiv besteht seine Bedeutung darin, dass der Rand mit schräg nach rechts gerichteten Einschnitten verziert wurde. Das eingestempelte S­Motiv ist auf einem Grabgefäß der Mezőcsát-Kultur in Ároktö-Pejpuszta und auf Gefaßbruchstücken, die in der früheisenzeitlichen Schicht von Tószeg-Laposha­lom und Hódmezövásárhely-Gorzsa, Cukormajor vorkamen, als eine verinzelte Erscheinung bekannt. 135 Zahlreiche Analogien sind in der Basarab-Kultur, Bo­sut-Gruppe und in dem zeitgleichen bulgarischen Ma­terial zu finden. 136 Dieses Fragment unterstützt unsere Annahme über die südliche, südöstliche Herkunft der Exemplare mit eingeschnittenem Rand ebenfalls. Ein anderes, auf südliche Verbindungen hinweisen­des Stück mit eingestempeltem Muster kam in Fel­sötárkány im Haus 5 zwischen 0-50 cm zum Vor­schein (Abb. 78. 3). Ähnliche Exemplare sind in der Babadag-Gruppe, in der Gruppe mit eingestempelter Keramik aus dem 10. und 9. Jahrhundert v. Chr. in Nordbulgarien und in der Ostrov-Gruppe in der Gegend des Eisernen Tores bekannt, 137 aber wir ken­nen kein genaues Analogstück. Die Funde des Kyjatice-Erdwalles von Cserép­falu-Mésztető, in erster Linie das unter dem Rand mit einer Lochreihe verzierte Bruchstück - dieses Motiv war von der präskythischen Bevölkerung der Wald­steppe beliebt - datieren diese Periode des Erdwalles in die Präskythenzeit. 138 Im Fundmaterial von Bükk­szentlászló-Nagysánc ist ein Bruchstück mit einem '­v KEMENCZEI 1984. Taf. CXXXVI. 11. Taf. CXXXVII. 7. 16. Taf. CLIV. 4, 22. usw.: V. SZABÓ 1996. 33, 39. kép 5, 42. kép 5, 6. 130 ZAHARIA 1965, Medgyes: Fig. 9. 9, Fig. 10. 13; VA­SILIEV-ALDEA-CIUGUDEAN 1991, Teleac: Fig. 44, 5, 6. 12. 131 SZABÓ 1988,91. 95-98. 5. kép 1-2, 7. kép 3, 9. kép 4. 132 MEDOVIC 1978, Taf. XIX. 2, 4, Taf. XLVI. 1. 2, Taf. LXXV 1-8, Taf. LXXVI, 1-5. usw.; MEDOVIC 1981, 22, Taf. V. 1, Taf. VIII. 1-5; MEDOVIC 1981 /a, Taf. V. 2, 4, 5; MEDOVIC 1988, Kalakaca, Sl. 40. 7, Sl. 68. 3, 8, Sl. 76. 7. 12. Sl. 11. 11, Sl. 66. 8, Sl. 76. 5, Taf. 312. 9. 13.; ME­DOVIC 1992, Feudvar, Taf. 49. 2. 133 GUMÁ 1993. Pl. XC. 2, 4. 8, 10. Pl. LXXIV 3, 4, Gornea: Pl. LXIV 1, 6, 9, 10, 15. usw.; VULPE 1965, Abb. 5. 2. 3. Abb. 6. II. Abb. 7. t. 11, 14: VULPE 1986. Abb. 5. 9. 10. 12, Abb. 6.3, 16, Abb. 7. 1,23, Abb. 15.9. 10. D. MATUZ 2000, 142-143, 9. kép 3. KEMENCZEI 1988,4. kép 3; SZABÓ 1988. 3. kép 2; SZÁRAZ 1999. VULPE 1965, Abb. 1. 2, 3, Abb. 9. 3; VULPE 1986, Abb. 4. 2. Abb. 8. 5, 22, Abb. 10. 3. usw.; MEDOVIC 1981, Taf. VI. 1, Taf. VII. 1, 5; HANSEL 1976, Taf. 19. 7, 22, Taf. 22. 1, 2, 4. usw. HANSEL 1976, die Babadag Gruppe: Taf. VI. 31, Nordbul­garisches Fundmaterial: Taf. 22. 15. die Ostrov Gruppe: Taf. 19. 13, Taf. XI. 24, 25. KEMENCZEI 1988, 96, 5. kép 1.

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