Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil II. EDIT D. MATUZ - 2. Die Analyse des Fundmaterials - Keramikformen und Verzierungstypen

unserer Schüsseln und Schüsselbruchstücke sind in der Kyjatice-Kultur 10 und auch im Material der be­nachbarten Kulturen bekannt. Schüsseln mit eingezogenem Turbanrand Eine rotgelbe Schüssel mit eingezogenem Turban­rand und vier Buckeln kam auf der Lehmbe­wurfschicht in der nordöstlichen Ecke des Hauses 4 von Felsötárkány vor (Abb. 66. 3). In den Fundmate­rialien gab es verhältnismäßig wenige klassische Bruchstücke von Turbanrandschüsseln. In Felsö­tárkány wurden mehrere Stücke in der unteren schwarzen, älteren Schicht gefunden (Abb. 68. 11; Abb. 70. 5), aber einige kamen auch in der braunen, jüngeren Schicht vor (Abb. 72. 1). Ähnliche Exemp­lare sind in Bükkszentlászló (Abb. 82. 1), Szilvás­várad (Abb. 107. 11) und Perőcsény-Halyagos (Abb, 113. 2) bekannt. Das Bruchstück je einer Schüssel mit leicht eingezogenem, facettiertem Turbanrand kam in Szilvásvárad (Abb. 86. 3) und Mátraszentimre (Abb. 112. 6) zum Vorschein. Diese Verzierungsart wurde zuerst in der Reinecke BD-Periode in der späten Hügelgräber- und frühen Urnenfelderkultur benutzt. Sie ist für die Váler-Kultur recht kennzeichnend. Zu einem allgemein ange­wandten Verzierungsmotiv wurde sie im Laufe der Spätbronze- und Früheisenzeit und lebte bis zur Ha C­Periode fort. Sie ist in der Kyjatice­11 und Gáva-Kul­tur, 12 aber auch in dem präskythischen Fundmaterial anwesend. 13 Schüsseln von umgekehrter Kegelstumpfform und schmalem Turbanrand Die Variante, wenn die Schüssel von umgekehrter Kegelstumpfform, die Seitenwand gerade und der Rand schmal ist und die Turbanrandverzierung nur auf dem Rand erscheint, kommt im spätbronzezeitlichen Fundmaterial Nordungarns häufiger vor. Solche Stücke traten in Felsötárkány in der braunen, jüngeren Schicht (Ha B2-Periode) auf (Abb. 75. 9). Einige Bruchstücke kennen wir auch in Szilvásvárad (Abb. 10 NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979. 72. L 1,2; KE­MENCZEI 1984. 43, 45-46, Taf. LXXVI. 2, 17, Taf. LXXXV. 12. 16. 17; D. MATUZ-SZ. KÁLLAY 1994, 10. kép 1; FURMÁNEK 1990, Obr. 11. 8. 9, 11. Obr. 24. 9, 18. usw. 11 KEMENCZEI 1984.44,46. Taf. XCVI. 11. Taf. LXIX. 15. usw. 12 V. SZABÓ 1996. 33. 34, 14. t. 1. 2. 9-14. 13 KEMENCZEI 1988. 94. 2. kép 8; KEMENCZEI 1989, 66. 5. ábra 4, 7. ábra 2; PATEK 1990. 13. t. 4. 14 KEMENCZEI 1984, Taf. LXXXIII. 17, Taf. LXXXV. 2. 4. 86. 4; Abb. 94. 4; Abb. 95. 6; Abb. 105. 7) und Bükkszentlászló (Abb. 80. 9). Auch auf anderen Fundorten der Kyjatice-Kultur 14 ist dieser Typ bekannt, aber auch in der Gáva-Kultur 15 taucht er häufig auf. Ähnlich sind die in präskythi­schen Gräbern gefundenen kleineren und größeren Schüsseln, 16 in denen Tierknochen beigegeben wur­den. Schöne Exemplare sind ferner in der Stoicani­17 und Bosut-Gruppe 18 bekannt. Dieser Typ verfügt über keinen eindeutigen Datierungswert, soviel ist aber wahrscheinlich, dass er innerhalb der Kyjatice-Kultur für die späte Periode kennzeichnend ist. In Beziehung mit seiner räumlichen Verbreitung ist es anzunehmen, dass sich die breitere Turbanrandverzierung in der westlichen Urnenfelderregion, während die schmale in den östlichen, jenseits der Theiß liegenden Gebieten verbreitete. Zipfelschalen Eine ziegelrote, braun gefleckte, mit vier spitzen Buckeln auf dem eingezogenen Rand verzierte Schale (Abb. 65. 2) kam in der östlichen Hälfte des Hauses 1 in Felsötárkány vor. Unter den Funden die­ses Fundortes taucht dieser Typ in kleiner Zahl auf (Abb. 68. 10; Abb. 77. 14). Mehrere Exemplare wurden an den Freilegungen von Szilvásvárad ge­funden. Da gibt es Bruchstücke, auf deren innerer Seite sich der Zipfelrand verdickt (Abb. 86. 10). Eine andere Variante ist, wenn der leicht ausladende Rand mit Zipfeln verziert wurde (Abb. 101. 9), oder der Zipfel auf einem geraden Rand sitzt (Abb. 107. 10). Auf der Seitenwand einer großen dickwandigen Schale (eventuell Topf) ist eine flache Handhabe unter dem zipfeligen Rand zu sehen (Abb. 103. 1). Das Bruchstück einer Zipfelschale mit eingezoge­nem Rand ist auch in Bükkszentlászló bekannt (Abb. 80. 1). Die Zipfelschale lebt in der Piliny-, 19 dann in der Kyjatice-Kultur 20 als der Nachlass der im Karpaten­becken ansässigen Hügelgräberkultur weiter. Der Grundtyp ist in erster Linie in der Reinecke BD- und am Anfang der Ha A-Periode kennzeichnend. Taf. LXXXVIII. 26; FURMÁNEK 1990, Obr. 24. 17. 15 V. SZABÓ 1996, 33, 35, 14. kép 4, 6, 8, 10, 12. usw. 16 KEMENCZEI 1988, 94, 4. kép 2, 5. kép 11; PATEK 1990, 6. t. 3; PATEK 1993, Abb. 15.8; CHEBEN 1999, 66, Obr. 41. 4. 17 PETRESCU-DÎMBOVITA 1953. Pl. IX. 6. 18 TASIC 1972, Fig. 4. 4; MEDOVIC 1981, Taf. VI. 10. 19 KEMENCZEI 1984, Taf. IV. 4, 6; FURMÁNEK-VELIA­CIK-VLADÁR 1991, Obr. 18. 3; MRT 9. 1993, 18. t. 8. 20 KEMENCZEI 1984,43, Taf. LXXXIV. 10. Taf. XC. 5, 6, Taf. XCV 21.

Next

/
Oldalképek
Tartalom