Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)
Teil I. GYULA NOVÁKI - 1. Die Beschreibung der Erdwälle
Gyöngyössolymos-Eremény (Abb. 27) 3 km nord-nordöstlich von der Gemeinde Gyöngyössolymos, 600 m westlich von Sás-tó bei Mátrafüred befindet sich der Berg Eremény, 513,2 m ü. d. M. Auf dem nordwestlichen und nördlichen Seiten ist durch einen natürlichen, zumeist von mehr Meter tiefen, senkrechten Felsenabbruch begrenzt, die anderen Seiten wurden mit einer Steinschanze verteidigt. Das bricht aber an mehreren Stellen ab, bzw. blieben nur wenige, zerstreut liegende Steine an Ort und Stelle. Wahrscheinlich wurden Steine in der Neuzeit auch hier entnommen. Die Länge des auf diese Weise umgrenzten Gebietes ist ca. 300 m, die größte Breite ca. 175 m, die Fläche ca. 3,7 ha. Noch keine archäologischen Funde sind bekannt, aufgrund des Charakters und Umfanges kann dieser Fundort wahrscheinlich in die Spätbronzezeit datiert werden. Von der südlichen, kurzen, 45 m langen Steinschanze geht eine lange Steinschanze nach unten in SW-Richtung aus. Etwa 900 m lang kann dieser Schanze nach unten gefolgt werden, vor dem Bergfuß biegt sie nach Süden ab und verschwindet. Ca. nach 500 m setzt sie sich fort, zieht sich auf dem Berg Kishegy, auf dessen Plateau weiter (s. dort!), aber die weiteren Teile wurden durch einen Steinbruch zerstört. Über das Alter und die Funktion dieser langen Schanze stehen uns keine Angaben zur Verfügung, es kann sein, dass sie nicht zu Verteidigungszwecken diente. 35 Gyöngyössolymos— Kis-hegy (Abb. 28) Oberhalb des nördlichen Endes von Gyöngyössolymos erhöht sich Kis-hegy, 387,5 m ü. d. M. Die südliche Seite seines oberen Teiles wurde vollkommen, die westliche teils vom auch heute noch funktionierenden Steinbruch zerstört. Wo der Berg steiler wird, zieht sich die Schanze, die den Bergrücken vollkommen umgibt. Die Schanze ist sehr unklar, die innere Höhe ist heute nicht mehr messbar, an mehreren Stellen bezeichnen nur zerstreute Steine die Linie der Schanze. Auch rotgebrannte, manchmal verschlackige Steine sind auf der Schanze zu finden. Nach den alten Karten wurde etwa das Drittel der urzeitlichen Siedlung von dem Steinbruch zerstört. Der heutige größte Durchmesser ist in N-S-Richtung bis zum Steinbruch ca. 380 m, die Breite ca. 240 m. Die Fläche des erhalten gebliebenen Teiles beträgt ca. 7,3 m. Im Steinbruch kamen vier Bronzedepotfunde der Kyjatice-Kultur zwischen 1945 und 1975 zum Vorschein. 36 Andere archäologische Funde sind bis dahin nicht bekannt, aber aufgrund der Depotfunde und des Charakters des Erdwalles kann auch dieser Fundort in die Spätbronzezeit datiert werden. Nach alten Angaben wurden Urnenscherben, Steinkuppelgräber mit gebrannter Erde am südöstlichen Fuß von Kis-hegy, weit von der Schanze gefunden. Innerhalb der Schanze zieht sich ein Damm gerade, in der Mitte. Sie geht auf der nördlichen Seite nach unten, aber vor dem Bergfuß verschwindet sie. Das ist die gleiche Schanze, die bei Eremény erwähnt wurde. Ihr Charakter ist ganz anders, wie der des Schanzenrestes um Kis-hegy. Auf den unbeschädigten Teilen ist sie oben flach, gerade, die Breite ist 8 m, die Höhe schwankt zwischen 50 und 80 cm. Auch ihre Fortsetzung wurde vom Steinbruch zerstört. Nach alten Angaben reichte sie bis zum südlichen Bergfuß. Datierung und Funktion sind unbekannt. 37 Gyöngyöspata-Várhegy (Abb. 29) Oberhalb des nordöstlichen Randes der Gemeinde Gyöngyöspata erhöht sich der Fundort Várhegy, 260 m ü. d. M. Von der nördlichen Seite des westlichen, ein wenig höheren Teiles des flachen Hügelrückens geht eine Schanze aus, die nach einer kurzen Strecke nur in zerackertem Zustand zu sehen ist. Sie umgibt den größeren, östlichen Teil des Hügelrückens. Ausgenommen den westlichen, höheren Teil ist das ganze Gelände ein Ackerfeld. Auf der Oberfläche können spätbronzezeitliche Scherben gesammelt werden. 38 Auf dem westlichen, höheren Teil legte Béla Kovács die Schanze einer in das 10. Jahrhundert datierten mittelalterlichen Burg im Jahre 1965 und 1971 frei, 39 und auf dem östlichen, niedriger liegenden Teil wurden die aus dem 11. bis 13. Jahrhundert stammende Kirche und das umliegende Gräberfeld von J. Győző Szabó 1973 und 1974 durchforscht. 40 Die sich auf dem östlichen Teil ziehende Schanze, die aufgrund der Oberflächenfunde und der Ausdehnung des Geländes wahrscheinlich in die Spätbronzezeit datiert werden kann, wurde noch nicht untersucht. Der Durchmesser des ganzen Gebietes ist ca. 430 x 300 m, die Fläche 7,7 ha. DENES-NOVAKI 1995, 15-16, 7. kép KEMENCZEI 1984. DÉNES-NOVÁKI 1995. 16-17. NOVÁKI 1975, 53.40. kép KOVÁCS 1975. SZABÓ, J. GY. RégFüz Ser. 1. No. 27. (1974) 72-73; SZABÓ. J. GY. RégFüz Ser. 1. No. 28. (1975) 94-95.