Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)
Teil I. GYULA NOVÁKI - 1. Die Beschreibung der Erdwälle
Im Jahre 1901 führte István Gálffy eine kleine Ausgrabung durch, im Laufe deren auch die Reste der urzeitlichen Siedlung vorkamen. Diese Funde wurden durch die neue Bearbeitung als der Nachlass der späten Piliny-, bzw. der Kyjatice-Kultur bestimmt. 23 Die urzeitliche Schanze wurde noch nicht freigelegt. Es scheint, dass sie oberhalb der steilen östlichen und nordöstlichen Seite fehlt. Die Datierung der unteren Schanzen ist auf der nordöstlichen Seite heute noch unsicher. Bükkaranyos-Földvár (Abb. 17) Der Fundort Földvár befindet sich 1,5 km nordwestlich von der Gemeinde Bükkaranyos, in der südlichen Ecke eines Hügelzuges steilen Hanges. Den anderen Hügeln schließt er sich in Norden durch einen schmalen, aber sich tiefer ziehenden Bergsattel an, 185 m ü. d. M. Oben ist der Fundplatz flach und annähernd kreisförmig. Am Rand gibt es keine Schanze, darunter läuft ein Graben herum. Am nordwestlichen Rand führte Tibor Kemenczei 1965 eine Ausgrabung durch. Zwei Häuser, mehrere Gruben, Lehmbewurfbruchstücke, Steinaxt und Keramikbruchstücke der neolithischen Bükker-Kultur kamen zum Vorschein. Oben befanden sich die Funde der Bárca-Gruppe der spätbronzezeitlichen Piliny-Kultur, aber man stieß auf kein Siedlungsobjekt dieser Epoche. Der Durchmesser der Siedlung ist 150 x 135 m, die Fläche beträgt 1,3 ha. An der Ausgrabung kam auch ein, aus 41 Bronzegegenständen bestehender Depotfund aus dergleichen Epoche vor. In den früheren Jahrzehnten wurden schon drei Bronzedepotfunde in Bükkaranyos gefunden. Einer dieser Depotfunde stammt aus der Piliny-, und zwei stammen aus der Kyjatice-Kultur, aber man weiß nicht, ob sie in Földvár vorkamen. Kemenczei ließ auch den Graben durchschneiden. Die Tiefe ist 2 m, aber er war oben nur 3^1 m breit. Die Grabensohle war rund, in der Ausfüllung gab es spätbronzezeitliche Scherben. 24 Hangony-Pogányvár (Abb. 18) Der Berg Pogányvár erhöht sich 3 km nordwestlich von der Gemeinde Hangony, auf dem Bergkamm, der zugleich die Staatsgrenze ist, 390 m ü. d. M. Die nördliche Seite ist sehr steil, dort gibt es keine Spuren einer Befestigung. Der südliche und südöstliche, sanfter fallende Berghang sind durch eine Schanze unsicheren Umrisses umgeben. Auf der östlichen Seite blieb sie in relativ gutem Zustand erhalten. Der Durchmesser ist 140 x 65 m, die Fläche 0,6 ha. Keine archäologischen Funde sind von diesem Fundort bekannt, aufgrund seines Charakters kann er wahrscheinlich in die Spätbronzezeit datiert werden. 25 Bükkszenterzsébet-Nagy kő (Abb. 19) 2,5 km nordwestlich von der Gemeinde Bükkszenterzsébet erhöht sich der Berg Nagy kő, 392 m ü. d. M. Die südliche und südöstliche Seite sind durch eine senkrechte, 30^0 m tiefe Sandsteinwand begrenzt. Die östliche und westliche Seite sind ebenfalls sehr steil, deshalb gibt es keine Spuren einer Befestigung. In nordwestlicher Richtung hängt dieser Berg durch einen, sich ein wenig vertiefenden, breiten Bergsattel mit dem benachbarten, höheren Berg zusammen. Nur auf dieser Seite gibt es eine Befestigung, das ist eine sehr niedrige Schanze. Ihre innere Höhe beträgt kaum 10-20 cm, es gibt keinen Graben, aber das außen liegende Gebiet erstreckt sich 1-2 m niedriger. Unter den Bergsattel reicht je eine Terrasse beiderseits hinein, aber ihr Ursprung ist fraglich. Der größte Durchmesser des mit der Schanze umgebenen Geländes ist 175 m, in der Linie der Schanze ca. 90 m, die Fläche 1 ha. Aufgrund der auf der Oberfläche liegenden vielen Scherben und des Charakters des Erdwalles kann der Fundort wahrscheinlich in die Spätbronzezeit datiert werden. 26 Sirok-Kis-Várhegy (Abb. 20) Der Fundort Kis-Várhegy erhöht sich oberhalb des südlichen Endes der Gemeinde Sirok, 266,5 m ü. d. M. Die Spitze ist flach, der längliche Kamm ist durch zwei halbfertige kurze Gräben durchschnitten. Über ihre Datierung und Funktion stehen uns keine Angaben zur Verfügung. Am südlichen, sanft fallenden Berghang zieht sich eine Schanze mit einem äußeren Graben, der aber bei den Bauarbeiten des neuzeitlichen Weges aufgeschüttet wurde. Die heutige Form ist eine doppelte Terrassenform. Der südliche Berghang ist unterhalb des Gipfels sehr steil, hier hat die urzeitliche Siedlung keine Befestigung. Auf der Oberfläche sind atypische urzeitliche Keramik- und Lehmbewurfbruchstücke zu finden. Der Durchmesser des von den Terrassen begrenzten Gebietes ist ca. 325 x 200 m, die Fläche ca. 4,5 ha. Aufgrund seines 23 KEMENCZEI 1970, 21; KEMENCZEI 1984, 41. 25 NOVÁKI-SÁRKÖZY 1999, 332-333. 24 NOVÁKI-SÁNDORFI 1992, 11-12, 3. kép 26 NOVÁKI-BARÁZ 2000, 7, 5. kép