Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

vergleichbaren Rippen der Schüssel mit ausladendem Rand verwandt. 77 Von dem hohen Topftyp mit ausladendem Rand und geschweiftem Profil (Gräber 43/3, 93/2, 123a/4) sind nur drei Exemplare vorhanden. Diese Form kommt ziemlich häufig gegen Ende der Frühbronzezeit bzw. zu Beginn der Mittelbronzezeit vor. Das Gefäß aus Grab 43 ist besonders bemerkenswert. Unter dem Rand befinden sind schräge Tupfenleisten. Diese Ver­zierung erscheint auch auf einer der Formen der Hat­van-Kultur in Tiszaluc 78 und auf den Töpfen vom Typ Ottomány von Ciumesti, 79 Sälacea 80 und Säcuieni. Sie ist ebenfalls von einer Schale mit eingezogenem Rand aus Piscolt bekannt, die in die Nyírség-Kultur einge­reiht wurde. 81 In einer gewissermaßen abweichenden Form findet man dieses Motiv in der untersten Schicht von Békés-Várdomb. 82 Das Bruchstück von Tószeg kann aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Hatvan­Kultur in Zusammenhang gebracht werden. 83 Obwohl die Tupfenleiste in der prähistorischen Ke­ramik allgemein verbreitet ist, kann man sie aufgrund der oben erwähnten Anordnung als eine Eigentüm­lichkeit des Hatvan-Ottomány-Kulturkreises bewer­ten. Es muß bemerkt werden, daß man eine ähnliche Erscheinung auch im Kreis der Wietenberg­84 bzw. der Glina III-Schneckenberg-Kultur 85 beobachten kann. Die Beigabe 3 aus Grab 90, der Henkeltopf mit Trichterhals, vertritt eine eigenartige Variante; auf­grund des durch girlandenförmig geschwungene Ritzlinien umrahmten Besenstrichmusters 86 auf dem Gefaßkörper kann man eine Verwandtschaft mit den Funden der Ottomány-Kultur feststellen. Schalen mit eingezogenem Rand Die Schalen mit eingezogenem, nach außen verdick­tem Rand, die in den Gräberfeldern von Battonya zahlreich vertreten sind, deuten zweifelsohne in die Richtung der Hatvan-Ottomány-Kulturen hin (Gräber 8/8, 8a/2, 52/3, 53/2, 54/2, 79/3, 81/1, 87/4, 90/2, 77 BONA 1961-62, Taf, X/6;XIII/13. 78 KALICZ 1968, Taf. LVII/13. 79 ORDENTLICH-KACSÓ 1970, 52, Abb. 1/3. 80 BADER 1978, 43, Taf. XV/9; ORDENTLICH 1970a, 88. 81 BADER 1978, 24, 44, Taf. IX/12; XVI/8, 10; XXVII/5; BADER-DUMITRASCU 1970, 132, Taf. 5/8. 82 BANNER 1974, Taf. 30/17. 83 BANNER-BÓNA-MÁRTON 1959, 91, 93, Abb. 2/10; SCHALK 1981, Taf. 17/13; 18/76; 29/158; 30/172. 84 CHIDIOSAN 1968, 161 f., Abb. 6/5. 85 TUDOR 1982, 71, Abb. 9/3; 12. Die Erfahrungen der Ausgrabun­gen von Alpár weisen aber darauf hin, daß diese Verzierung in einigen Gegenden lange Zeit im Gebrauch war. Hier kam sie in jeder Schicht vor (BÓNA-NOVÁKI 1982, 70). 120/1, 121/3 und 132/1). Die Analogien aus Békés­Várdomb waren sowohl auf dem Teil 87 als auch auf den umliegenden Siedlungen 88 in den untersten Schichten zu finden, die mit der Hatvan-Kultur verknüpfbar sind. Auch die Verzierungsmotiviken waren ähnlich, mit einer einzigen Ausnahme. In Békés findet man einfache Ritzlinien in Zickzackform auf der Schulter, auf den Exemplaren von Battonya (Gräber 53/2 und 120/1) befinden sich aber umlaufend eingeritzte Leitermuster. In Békés beobachtet man diese Verzierung eher auf anderen Gefaßtypen. 89 Wei­tere Analogien aus Fundstellen der Ottomány-Kultur befinden sich mit mehreren Exemplaren aus Rét­közberencs, 90 Herpály, 91 Berea, 92 Mediesul Aurit, 93 selbst aus Otomani/Ottomány und Socodor. 94 Auf den letzterwähnten Stücken kann man auch das Besen­strichmuster in sternförmigem Feld beobachten, das ebenfalls auf Exemplaren in Battonya (Gräber 8a/2, 53/2, 90/2, 120/1, 121/3) zu finden ist. Das unverzierte Gefäß von Turkeve sollte eher in das Milieu der Hatvan-Kultur gestellt werden, ebenso das Bruchstück von Tiszalúc. Nach Nándor Kalicz kann der Ursprung dieser Form in der Makó-Kultur gesucht werden; die Form ist von Anfang an anzutref­fen, sie wurde aber in der späten Phase nicht mehr her­gestellt. 95 Auf die Ähnlichkeit mit den Gefäßen der Früh-Füzesabony-Kultur machte István Bona auf­merksam; seiner Ansicht nach ist dieser Typ in der Hatvan-Kultur nur auf den Fundstellen der entwickel­teren Phase vorzufinden. 96 Bauchige Schüsseln Zu diesem Typ gehört die Variante mit ausladendem Rand und einem oder mehreren randständigen Henkeln (Gräber 5/2, 23/1, 51/3 und 94/3). Der Bereich unterhalb des Mundsaumes ist mit Einkerbun­gen oder mit durch Einkerbungen gegliederter Rippe verziert. Zum Gefäß aus dem Grab 51 befindet sich eine genaue Analogie in Békés-Várdomb. 97 Obwohl das letztere fragmentarisch erhalten ist, ist eine Siehe Anm. 57 und 61. 87 BANNER 1974, 44, Taf. 3/2-5; 6/23; 17/8-9. 88 BONA 1974, 147 f., Taf. 11/21-25; IV/8-10. 89 BANNER 1974, Taf. 30/1. 90 KALICZ 1970, 25, 27, Abb. 3/1. 91 MÁTHÉ 1984, 143, 154, Abb. 11/12-13. 92 BADER 1978, Taf. XXIV/15. 93 BADER-DUMITRASCU 1970, 133, Abb. 6/2, 5. 94 ROSKA 1930, 169, Abb. 4/4; POPESCU 1956,61-63, Abb. 21/18; 22/5. 95 KALICZ 1968, 152, 168, Taf. XLVI/11; CXII/9; CXXIX/7dl. 96 BONA 1975a, 138. 97 BANNER 1974, Taf. 27/7.

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