Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

baren, mit einander kreuzenden Besenstrichen verzier­ten Gefäßes aus Grab 109 (Beigabe 3) sollten in der Hatvan-Kultur gesucht werden, 60 wobei die Henkel hier etwas höher als jene der Hatvan-Kultur ausge­bildet sind. Ein weiteres vergleichbares Gefäß er­scheint mit eingeritztem Leitermuster in Gyulavar­sand/Värsand und in der zweiten Phase des Teils Békés-Várdomb; die südliche Herkunft der Form wurde von der Forschung mehrmals betont. 61 Ähn­liche Züge hat die Amphore aus Grab 106 (Beigabe 1), ihre entsprechenden Analogien sind aus der Hat­van-Ottomány-Kultur bzw. aus der älteren Nyírség­Kultur bekannt. 62 Töpfe Im Falle der Gräberfelder von Battonya gilt diese Bezeichnung für mehrere Typen. Die zahlreichste auftretende Gefaßform, die zugleich auch die meisten Probleme aufwirft, ist der bauchige Topftyp mit stark ausladendem Rand und einem schulterständigen Henkel. Dieser Typ wurde von Annamária Gazda­pusztai als „Urne" beschrieben. 63 Es kann eine grös­sere (Gräber 6/1, 7/2, 9/1, 19/4, 29/1, 35/7-8, 51/4, 54/1, 68/7, 80/3, 82/3, 83/2, 86/1, 88/2, 96/2, 110/2, 111/3-4 120/2 und 122/2) und eine kleinere (Gräber 7/1, 15/2, 27/2, 31/1, 51/2, 58/1-2, 67/3, 95/1, 103/5, 105/10, 106/4 und 110/1) Variante unterschieden wer­den. Analogien sind auch aus den Gräberfeldern der Maros-Kultur bekannt, 64 unserer Ansicht nach ist aber diese Form eher für die Hatvan-Ottomány-Kultur cha­rakteristisch, wo sie in viel größerer Anzahl auftritt. 65 Was die oben beschriebenen Töpfe anbelangt, so kann man mit der rumänischen Forschung konform gehen, daß sich nämlich diese Form aus jenen ähn­lichen Typen der Nyírség-Kultur, d. h. aus denen der genetischen Vorfahren der Hatvan-Ottomány-Kultur, herleiten läßt. 66 Der Ähnlichkeit mit den Töpfen der Aunjetitz-Kultur, 67 wie auch bei anderen Gefaßty­pen, 68 kann nur eine chronologische Bedeutung zuge­schrieben werden. Es ist dagegen interessant, daß das Verzierungsschema der Maros-Kultur 69 für die ent­scheidende Mehrheit dieser Gefäße (Gräber 15/2, 27/2, 67/3, 95/1, 103/5, 110/2, 111/4, 120/2, und 122/2) kennzeichnend ist. Das auch in der Ottomány­Kultur vorhandene Leitermotiv 70 findet man auf dem Topf aus Grab 96 (Beigabe 2) und auf Beigabe 3 aus Grab 111. Letzteres Gefäß weist in Hinblick auf Pro­portion und Verzierung eine große Ähnlichkeit mit der Urne des Brandschüttungsgrabes von Hernádlak (Grab 44) auf 71 und bietet dadurch eine gute Mög­lichkeit zur Parallelisierung in Richtung Füzesabony­Kultur. Die eingeritzten Kreise auf dem Topf aus Grab 105 erinnern an die Muster einer Beigabe aus Grab 1 von Nagydobos, das in die Kost'ány-Gruppe zu stel­len ist. 72 Hier können die Schüsseln erwähnt werden, die un­serer Meinung nach die gedrückteren, niedrigeren, breiteren verwandten Varianten des oben behandelten Gefaßtyps darstellen (Gräber 12/3, 44/1, 76/2, 89/3, 109/1 121/1 und 125/1, siehe noch Abb. 58/5). Ver­gleichbare Exemplare sind aus dem Ottomány- bzw. Füzesabony-Milieu bekannt, 73 es kann aber auch ein Gefäß aus dem Urnengrab von Besenyőd erwähnt werden. 74 Bei den Verzierungen dieser Gefäße dominieren eher die für die Hatvan-Ottomány-Kultur charakteristischen Elemente: Kerbreihe, Kerbleiste unter dem Rand, Leitermuster auf der Schulter, Tex­tilabdrücke und girlandenförmige Felder mit Besen­strichmuster auf dem Gefaßunterteil. 75 Viel schwä­cher sind Kontakte in Richtung Maros-Kultur: das „Hühnerfußmuster" (Grab 44/1) ist mit der der Verzierung eines Streufundgefäßes im Gräberfeld von Szöreg, 76 die senkrechten Leisten (Grab 76/2) mit den 60 KALICZ 1968, 150, Taf. 128/1 fl.; neuerlich FISCHL 1997, 30, Abb. 8/6, 8-9. BONA 1975a, 131, Taf. 132/17; BANNER 1974, 56, Taf. 6/17-18. BADER 1978, Taf. IV/1, VIII/3; KALICZ 1968, Taf. CXVIII/9; KALICZ 1970, Abb. 3/3; ORDENTLICH-KACSÓ 1970, 53, Abb. 2/6. Auf der Teil-Siedlung von Herpály kam ein ähnliches Gefäß in einer Schicht zum Vorschein, die den Übergang vom Ottomány-Material zu dem von Gyulavarsand/Värsand wider­spiegelt: MÁTHÉ 1984, 145, Abb. 2/5. A. GAZDAPUSZTAI 1968, 30. BONA 1975a, Taf. 82/8; GIRIC 1971, Taf. XV, Grab 46/2. BADER 1978, 42-42, Taf. XV/2, XXVII/1-2; KALICZ 1968, Taf. LVII/14-15, CXXVIII/2d2; ORDENTLICH-KACSÓ 1970, 52, Abb. 1/1; ROSKA 1930, 167, Abb. 3/2; MÁTHÉ 1984, 157, Abb. 5/1. BADER 1978, 24, 43, Anm. 129.; KALICZ 1968, Taf. XIV/5-8. Das am nächsten liegende Gebiet, wo Funde der Aunjetitz-Kultur vorkommen, ist die Südwest-Slowakei: DUSEK 1969, Taf. II/3-4, 14; III/5, 9-11; IV/1, 6; V/l-2, 11, 13; VI/1, 9; VII/3^1, 10; IX/11; TOCÍK 1979, Taf. LXIX/2; LXXVII/9; LXXXII/2; Siehe noch TORMA 1980-81, 64 f., Taf. 2/7; 3/3. BONA 1975a, 122 f. SOROCEANU 1975, Abb. 14. KALICZ 1970, 25, Abb. 2/1, 3-4, 6-8. 71 BONA 1975a, 150, Taf. 158/9; SCHALK 1992, 334, Taf. 11/5. Auf dem Gefaßunterteil ist unter sternförmig angeordneten Ritzlinien ein Besenstrichmuster zu sehen. Siehe Anm. 94 und 98. 11 BONA 1975a, 166, 170, Taf. 200/4. BADER 1978, Taf. XXIV/2-3; XXVII/1; BONA 1975a, Taf. 160/5. 74 BONA 1975a, 165, Taf. 199/5. 73 BONA 1974, 148; KALICZ 1970, 25, Abb. 2/1, 3-4, 6-8; MÁTHÉ 1984, 143, 154, Abb. 11/11. Siehe Anm. 71, 94 und 98. 73 76 FOLTINY 1941, Taf. XXIII/8. - BONA 1961-62, Taf. XI/12.

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