Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

FRÜH- UND MITTELBRONZEZEITLICHE GRABERFELDER VON BATTONYA J. JÓZSEF SZABÓ Topographische Lage der Fundstelle und Forschungsgeschichte Die Stadt Battonya liegt in der südöstlichen Ecke des heutigen Ungarns im Komitat Békés, auf dem Gebiet des Schuttkegels des Flusses Maros. Die Fundstelle befindet sich 8 km nördlich des bewohnten Gebietes der Stadtgemeinde auf halbem Wege zur Stadt Mező­kovácsháza beidseits der Verbindungsstraße zwischen den beiden Ortschaften. Hier mündet der Bach Cigányka aus südöstlicher Richtung in das Becken des Baches Száraz-ér. Beide Bäche stellen einstige Alt­arme der Maros dar. 1 Vom Mündungsbereich des rechten nordöstlichen Ufers zieht sich ein Gelän­derücken 1 km entlang des Baches Cigányka, der nach Osten eine Ausdehnung von rund 300 m aufweist. Nördlich und östlich befinden sich eingetiefte Bereiche, die auf einstige Wasserläufe schließen lassen. Der westlichste Teil dieses inselartigen Gelände­rückens wird von der erwähnten Verbindungsstraße in Südost-Nordwest-Richtung überquert. Die ersten bronzezeitlichen Gräber kamen im Laufe des Sandab­baus 1964 auf der südwestlichen Seite der Straße zum Vorschein (Abb. 1-2). Imre Szél (Einwohner von Bat­tonya, Hunyadi-Straße 4) meldete sie dem Móra-Fe­renc-Museum in Szeged. Darauf folgten ein Lokal­augenschein durch die Archäologin Katalin Nagy vom Museum der Stadt Hódmezővásárhely und schließlich die erste Rettungsgrabung durch Gyula Gazdapusztai. Letzterer erschloß 60 Gräber bis Ende 1965. Über die Ergebnisse der Ausgrabungen berichtete er in demsel­ben Jahr im Rahmen einer archäologischen Konferenz in Szeged. Er gab eine skizzenhafte Übersicht über die Naturgegebenheiten und das archäologische Umfeld der bislang kaum erforschten Gegend. Er behandelte die drei unterschiedlichen Grabriten — im Gräberfeld ' GAZDAG 1960, 271 f., 293 f. 2 GY. GAZDAPUSZTAI 1966a. 3 GY. GAZDAPUSZTAI 1965, 47, Anm. 49; GY. GAZDAPUSZ­TAI 1966b, 244, Anm. 16. 4 VARGA-GAZDAPUSZTAI 1967. gab es Körper-, Brand- und symbolische Gräber — ausführlicher. In der Analyse zitierte er als Analogien die mittelbronzezeitlichen Funde des Maros-Gebietes (Deszk, Szőreg, Ószentiván). Zugleich wies er auf die Gefaßformen hin, die von diesen abweichend sind. An Siedlungserscheinungen schienen ihm auch Funde der Hatvan-Kultur aufzutauchen. 2 Gyula Gazdapusztai erwähnte seine Ansichten über dieses Gräberfeld flüchtig auch in einigen seiner an­deren Studien, 3 zugleich war von ihm auch ein popu­lärwissenschaftlicher Zeitungsartikel erschienen. 4 Un­ter seiner Leitung wurden noch weitere 19 Gräber er­schlossen; schließlich fand eine Ausgrabung unter der Leitung von Annamária Gazdapusztai im Jahre 1968 statt, allerdings ohne neue Gräber zu dokumentieren. Sie veröffentlichte die Beschreibung der Gräber und deren Funde mit einigen skizzenhaften Zeichnungen, Photos und mit einer Typentafel (Gräberfeld I). 5 In demselben Band findet man auch Beiträge über das anthropologische 6 und archäozoologische 7 Material. Die angeschlossene, kurze Bewertung von Gyula Gazdapusztai erschien leider posthum. Er meinte, „daß der eine Teil der sogenannten „Hatvan-Merk­male" in unserem Friedhof das Erbe der Makó-Gruppe sein mag." Der andere Teil „weist auf engere Bezie­hungen zu den früheren und mittleren Phasen der Ot­tomány-Kultur (noch ohne Spiralbuckelkeramik) hin." In Hinblick auf die Lösung der strittigen Fragen wies er auf die Bedeutung der Publikation der Ergebnisse der Ausgrabungen der mittelbronzezeitlichen Teil­Siedlung von Békés-Várdomb hin. 8 Der vorläufige Bericht und die Teilpublikation sicherten eine ausreichende Publizität, sodaß die hier in der Sandgrube der LPG Vörös Október (Roter 5 A. GAZDAPUSZTAI 1968. 6 FARKAS-LIPTÁK1968. 7 MATOLCSI 1968. 8 GY. GAZDAPUSZTAI 1968.

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