Kovács Tibor (szerk.): Neuere Daten zur Siedlungsgeschichte und Chronologie der Kupferzeit des Karpatenbeckens (Inventaria Praehistorica Hungariae 7; Budapest, 1995)

Nándor Kalicz: Letenye-Szentkeresztdomb: ein Siedlungsplatz der Balaton-Lasinja-Kultur

(46) Tonlöffelfragment mit kurzer konischen Griff­tülle und kurzem Ansatz des Schöpfers. Grau. Oberflä­che erodiert (Abb. 21. 14). (47) Randscherbe einer Schüssel mit einziehender Randzone, Lippe spitz. Feinkörnig, grau. Oberfläche erodiert, mit Resten der Glättung (Abb. 21. 15). (48) Randscherbe einer Schüssel mit hochsitzendem Umbruch, Randzone gewölbt einziehend, Lippe nach innen schräg abgestrichen. Wand unter dem Umbruch gegen unten verjüngt. Über dem Schulterknick kleine scheibenförmige Knubbe. Feinkörnig gräulichbraun. Oberfläche erodiert (Abb. 21. 16). (49) Randscherbe einer kleinen Amphore mit koni­schem Oberteil, Lippe leicht ausladend. Feinkörnig, bräunlichgrau. Oberfläche erodiert (Abb. 21. 17). (50) Randscherbe einer Schüssel mit hochsitzendem Umbruch. Randzone einziehend, Lippe innen schräg abgestrichen. Auf dem Knick stark erhabene Knubbe. Feinkörnig, grauschwarz, Wandinneres rotgebrannt (Abb. 21. 18a-b). (51) Bandhenkelfragment eines Kruges, weitausge­zogen. Feinkörnig, grau. Oberfläche erodiert (Abb. 21. 19). Der Graben (Grube 10) Das wichtigste kupferzeitliche Objekt von Letenye­Szentkeresztdomb war der Graben, der den Fundort in NO-SW Richtung durchquert. Die knappen finanziel­len Möglichkeiten erlaubten keine vollständige Freile­gung des Objekts. So blieben viele Fragen ungelöst. Bei der Freilegung des zunächst als Grube angespro­chenen Objektes 10 stellte sich schnell heraus, daß wir auf einen steil abschüssigen Graben mit geradem Rand und Spitzboden gestoßen waren. Während der zweiten Rettungsgrabung gelang es, einen 15 m langen Ab­schnitt zu verfolgen, doch gelang es nicht, wenigstens diesen Teil vollständig freizulegen (Abb. 28-29). Glücklicherweise hatten wir den (südlichen) Rand des Grabens mit spitzem Boden gefunden. Hier konnten wir auch eine den Rand des Grabens begleitende Pfo­stenreihe feststellen. Im beobachteten Teil befanden sich neun Pfostenstellen. Die dicken Pfosten standen in Entfernungen von 40-75 cm senkrecht in einer Reihe Ihr Durchmesser betrug 27-30 cm. An der Stelle des sechsten und neunten Pfostens war die Ver­färbung oval, die übrigen traten alle mit runder Fär­bung in Erscheinung. Der Durchmesser der ersten Pfostengrube betrug 28 cm, ihr Boden war flach und 50 cm tief in den Untergrund eingetieft. Der Durchmesser der dritten Pfostengrube betrug 25 cm, ihr Boden war muldenför­mig 45 cm tief in den Untergrund eingetieft. Die sechste Pfostenverfärbung war oval, der längere Durch­messer betrug 45 cm. Sie besaß einen flachen Boden und war 45 cm tief in den Untergrund eingetieft. Die Mittellinie des Grabens zog sich 250 cm vom Südrand des Grabens hin. Da die volle Breite nicht freigelegt werden konnte, ließ sich lediglich mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen, daß der Graben 5 m breit war. Seine derzeitige größte Tiefe erreichten wir bei 210-250 cm. Im Laufe des zweiten Abschnittes der Rettungsgrabung konnten wir feststellen, daß die Grube 14 wahrscheinlich einen Teil des Grabens gebildet hatte, da ihr nordöstlicher Teil halbkreisför­mig endete (Torsituation?). Der Zusammenhang des als Grube 15 bezeichneten Objekts mit dem Graben ist wahrscheinlich, aber nicht deutlich genug, weil es dem Verlauf des von den Pfosten begleiteten Grabenrandes nicht folgt, sondern im Bogen in südöstlicher Richtung etwas abbiegt. Auch die Grube A/a dürfte ein Teil dieses komplizierten Objekts (Grube 15) gewesen sein, das auch durch die Maschinen stark gestört war Es ist möglich, daß auch diese Grube mit Grube 15 zusammen ein Verbindungsteil des Grabens war. Es ist aber auch möglich, daß die Gruben 14 und 15 eine selbständige Grube bildeten, die im Gegensatz zum Graben viel reicheres Fundmaterial enthielt. Vielleicht hatte man die letztgenannten Gruben in den aufge­füllten Graben eingegraben. Bei aller Ungewißheit ist mit der Feststellung der 15 m langen Strecke die Existenz des Grabens als sicher anzunehmen. Auch für die Datierung des Grabens haben sich Anhaltspunkte gefunden. In seiner Auffüllung wurde ausschließlich kupferzeitliche Keramik gefunden und der Charakter der Verfüllung stimmte mit dem der Auffüllerde der übrigen kupferzeitlichen Gruben überein. Die früh­bronzezeitlichen Gruben konnte man schon aufgrund ihrer Verfüllung absondern. Ihre reiche holzkohlen­haltige dunkelgraue Auffüllerde wies schon ohne Kenntnis der Funde mit Sicherheit auf ihr Alter hin. Die Erde der kupferzeitlichen Gruben war hellbraun, selbst wenn sie organische Stoffe enthielten. Das zeitliche Verhältnis zu der Lengyel-Kultur läßt sich durch direkte stratigraphische Beobachtungen klären. Im beobachteten südwestlichen Teil durchschnitt der Graben eine kleinere Grube, die Funde aus der ältesten Phase der spätneolithischen Lengyel-Kultur enthielt. Der Graben war also jünger als das Objekt der Lengyel-Kultur und gehörte nicht in die frühe Bronzezeit. So ist allein die chronologische Ein­reihung in die mittelkupferzeitliche Balaton-Lasinja­Kultur möglich. (1) Wandscherbe eines Kruges mit Schulterknick und mit Ansatz des Bandhenkels. Auf der Wandober­fläche Reste flacher Kannelierung. Feinkörnig, schwarzgrau (Abb. 22. 1) (2) Wandscherbe eines Kruges mit Schulterknick, auf dem Knick mit unterem Ansatz des flachen, breit­ovalem Bandhenkels. Der Bandhenkel ist durch hori­zontale Kannelur verziert. Feinkörnig, grau. Oberflä­che leicht erodiert (Abb. 22. 2). (3) Wandscherbe eines Kruges mit Umbruch. Ober­fläche durch gegenläufig schräge Kannelur verziert (Abb. 22. 3). (4) Wandscherbe eines Kruges mit Umbruch. Ober­teil durch senkrechte und horizontale Ritzlinien­bündel, weiterhin durch eine Reihe von Einstichen verziert. Feinkörnig, hellbraun. Oberfläche erodiert (Abb. 22. 4). (5) Randscherbe einer Schüssel mit hochsitzendem Umbruch. Randzone einziehend, Lippe spitz. Wand im Profil am Knick verdickt. Feinkörnig, braun. Oberflä­che erodiert (Abb. 22. 6). (6) Randscherbe einer Schüssel mit einziehendem Rand. Lippe abgerundet. Wenige Magerungspartikel, braun. Oberfläche erodiert (Abb. 22. 5).

Next

/
Oldalképek
Tartalom