Korek József: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend. (Inventaria Praehistorica Hungariae 3; Budapest, 1989)

József KOREK: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend - 3. Die Bestattung - 1. Kisköre

Beigaben: 1. Auf dem Hals eine Perlenkette, die tief auf den Brustkorb herunterhang (Taf. 23). Die Hirschzähne waren in der Mitte aufgeschnürt. Die Perlenkette besteht aus 132 zylindrischen Kalksteinperlen, 13 intakten und 2 gebrochenen Hirschzähnen (Taf. 33:8—11). 2. Auf dem linken Oberarm, bei dem Ellbogen lag ein aus Spondylus geschliffener Armring. Dm: 7,6 cm, innerer Dm: 5,1 cm (Taf. 33:4). 3. Unter dem Armring eine Perlenkette aus 23 zy­lindrischen Kalksteinperlen (Taf. 33:2). Hinter dem Schädel fanden wir in einer Reihe liegende Perlen (Taf. 33:3). Aus der Lage der 34 zylindrischen Kalksteinperlen ist ersichtlich, daß sie Verzierungen eines Kopftuches gewesen sein konnten. Da wir die Stücke eines Hals­schmuckes unter dem Hals gefunden haben, dürften sie nicht zu diesem gehört haben. 4. An der linken Seite des Schädels, zum Teil auf diesen gestürzt, lag eine kleine Schale. Dir Rand ist ge­rade, unter diesem befinden sich 4 durchbohrte Buckel. Auf den Durchbohrungen sind Benutzungsspuren zu sehen und dies verrät, daß das Gefäß an zwei Stellen ständig aufgehängt war. Rot, ergänzt. H: 6 cm, Mdm: 8 cm, Bdm: 3 cm (Taf. 30: 1). Das Grab 5 lag in der mit 18 5 bezeichneten Fläche (Abb. 24). Die Form der rechteckförmigen, 66 cm tiefen breiten Grabgrube zeichnete sich beim Kopfteil nicht klar ab. Die Tiefe des Grabes ist 74 cm, der Grund flach, gerade. Das Skelett liegt gestreckt auf dem Rücken. Der rechte Unterarm biegt sich an den Rand der Beckenschaufel, der Unke Unterarm wurde auf das Kreuzbein gelegt. L des erwachsenen, in gutem Erhaltungszustand zum Vorschein gekommenen weibli­chen Skeletts: 156 cm. Adult: 43-47 Jahre alt. (L. Frau 41—50). Auf dem Schädel war in zwei Klumpen ein bröckeliger, roter Ockerfleck zu sehen. Das Skelett wurde vom Kopf bis zu den Füßen in einen organischen Stoff eingewickelt. In der Höhe der Knochen und auch unter den Knochen zeigte sich eine braune, vermutliche Lederverfärbung. Orientierung des Grabes: SO—NW. Beigaben: 1. In der Richtung des rechten Handgelenks, am Rand der Grabgrube lag ein mit der Mündung dem Ober­fuß zu gestürztes Gefäß, in zerbrochenem Zustand. Das Gefäß hat eine zyÜndrische Mündung, enge Öffnung und zeigt einen mangelhaften Rand. An der Schulter befin­den sich zwei zylindrische Henkel mit kleiner Öffnung. Dünnwandig, grau. H: 13,6 cm, Br: 3,5 cm, Bdm: 4,4 cm (Taf. 30:2). Grab 6 (Taf. 24). In der mit IS B bezeichneten Fläche, 1 m weit von dem Grab 5 gefunden. L der recht ­eckförmigen Grabgrube: 184 cm, Br: 80 cm, mit gera­dem, glattem Grund. T: 99 cm. Das Skelett lag gestreckt auf dem Rücken, der rechte Unterarm war auf das Kreuzbein gebogen, der linke Ober- und Unterarm sind gestreckt und stehen vom Brustkorb leicht weg. Die Unterschenkel sind zusammengehalten und biegen sich von der Mittelachse leicht ab. Orientierung: SO-NW. L des Skeletts im Grab: 148 cm, Frau, adult 41-45­jährig (L. Frau 36-45). Unter und über dem Skelett ist in Flecken der Abdruck eines braunen, porösen Mate­rials zu sehen. Beigaben: 1. An der rechten Seite des Kopfes lag ein kleines Gefäß, mit der Mündung dem Schädel zu gestürzt. Seine Form ist eine leicht geschweifte Halbkugel, an der Schulter sind zwei senkrechte, durchbohrte, kleine Buckel. Rötlichgrau, aus gutem Material. H: 83 cm, Mdm: 8 cm, Bdm: 4 cm (Taf. 30: 4). 2. Auf dem Hals war eine Perlenkette aus Kalk­steinperlen und aus Ton (Bruchst). Die Perlen waren einreihig aufgeschnürt mit dazwischengesetzten Tier­zähnen. Auf dem rechten Arm lag der Wirbelknochen eines Rindes, zwischen den Füßen eine Flußmuschel. Es ist wahrscheinlich, daß weder der Tierknochen, noch die Muschel als rituelle Fleischopfer zu betrachten sind, sondern gelangten mit den Resten der früheren Siedlung in das Grab. Außerhalb des rechten Schulterbeins bzw. in der Mitte der linken Brustseite waren Tierkrallenreste zu sehen, was auf irgendeine Pelztracht verweist. Auch in diesem Grab war sowohl im Niveau des Skeletts als auch unter diesem eine bräunliche, poröse Verfärbung zu sehen, die dunkler ist als der an der Brust wahrgenom­mene Pelz und enthielt auch Ockerkömchen. Es ist an­zunehmen, daß die Totenhülle mit rotem Ocker über­zogen war. Grab 7. Lag in der mit 21 B bezeichneten Fläche (Taf. 24). Der Umriß der Grabgrube kann wegen dem humosen Boden nicht festgestellt werden. Das Skelett lag 119 cm tief, neben einem Brandspuren zeigenden Herdplatz, in gestreckter Lage, mit auf die Seite gekipp­tem Kopf. Der rechte Oberarm biegt sich der Wirbel­säule zu ein, der Unterarm ist recht winkelig nach vorne eingebogen. Der linke Oberarm ist parallel mit der stark gedrehten Wirbelsäule, der Unterarm hegt auf dem Kreuzbein. Orientierung: SO-NW. L: 169 cm. Frau, adult 23-29jährig (L. Frau 26-30). Beigaben: 1. Um das Becken ein Gürtel, der die Taille drei­reihig umnahm. Die Perlen sind zweierlei: der eine Typ ist eine aufgeschnittene Kalksteinperle, der andere eine lange Tonperle, mit glatten Einschnitten profiliert. Zahl der Perlen: 80. 2. Neben dem rechten Knie lag dem Rand der Grabgrube zu auf dem Grabgrund ein Tierknochen, je­doch auch im Skelett waren Scherben, kleinere Knochen aus dem Abfall der früheren Siedler, sie können demnach nicht als sichere Fleischopferbeigaben betrachtet werden. Die Lage des Grabes bietet eine gute innere Strati­graphie in der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen der Siedlung und den Gräbern. Das Grab reichte vom Becken ausgehend in den S-Teil der Wohn­gruben B, C der Fläche 17., war aber völlig intakt, konnte demnach die Wohngrube bei der Bestattung nicht mehr benutzt worden sein. Der im S-Teil der Wohngrube,

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