Korek József: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend. (Inventaria Praehistorica Hungariae 3; Budapest, 1989)

József KOREK: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend - 3. Die Bestattung - 2. Bodrogkeresztúr-Kutyasor - 3. Kenézlő-Szérűskert - 4. Szerencs-Taktaföldvár

In Grab 11 von LebŐ B lagen aus Muschel gefer­tigte, durchbohrte Knöpfe — 7 St. - in einer Reihe, von denen sich 3 fast versteinert an den Schädel anhafteten. Es handelt sich um das Grab einer an der linken Seite lie­genden Frau, mit Kalkperlenkette am Hals, aus 5 Perlen bestehendem Fingerring auf dem mittleren Finger der rechten Hand und im Becken mit zerstreut liegenden Kalksteinperlen, was darauf hinweist, daß sie auf den unteren Teil eines kaftanartigen Kleides angenäht waren. 101 In der Kopfverzierung vermuten wir eine aus Textil gefertigte Kopfschmuckform zu erblicken, in deren Mitte die Knöpfe befestigt wurden. Das Vor­handensein eines Kopfschmuckes beweist das Grab 4 von Kisköre, wo wir hinter dem Schädel 34 zylindrische Kalksteinperlen fanden und sie aus ihrer Lage geurteilt für die Zierde eines Kopftuches halten können. Es war ein sehr reich ausgestattetes Kindergrab, zu dem eine aus Hirschzähnen gefertigte Halskette, ein Spondylus-Arm­ring, Perlenarmring und eine Schale gehörte. In Grab 21 von Kisköre beobachteten wir an der rechten Seite des Gesichtes in 3 Reihen Perlen, wo nach jeder 6—8. Perle ein Hirschzahn eingefügt wurde. Die Perlen waren auch an der Unken Seite des Kopfes vorhanden, jedoch in anderer Anordnung. Noch reicher enthielt sie die waage­rechte 3. Reihe, die von Hirschzähnen verziert war. Auch am hinteren TeÜ des Kopfes lagen Perlen, was auch dafür spricht, daß die hintere Seite des Kopfschmuckes gleich­falls von Perlen verziert war. Die Perlen über der Taille bildeten keine bestimmte Reihe, so dürften sie nicht auf dem Gürtel gewesen sein, sondern können eher für Klei­derzierden gehalten werden. An beiden Armen des reich ausgestatteten Skeletts war je ein Spondylus-Armring. In Grab 6 von Kisköre erhalten wir auf eine Lederbeklei­dung verweisende Daten. Außerhalb des rechten Schul­terbeines bzw. in der Mitte der linken Brust waren Reste von Tierkrallen, was auf irgendwelche Pelztracht hindeu­tete. Wir konnten die dunklere Farbe des Leichentuches von der Farbe des an der Brust wahrgenommen Pelzes unterscheiden, auf der auch die Ockerkörnchen sichtbar waren und dies zeugt von der Bemalung der Tracht. Die auf die Tracht verweisende andere Quellen­gruppe geben die an den erhalten gebliebenen „künstle­rischen" Produkten vorhandenen Darstellungen. An der Zeichnung des anthropomorphen Gefäßes Nr. 2 von Szegvár-Tűzköves ist ersichtlich, daß die Kleidung über der Brust festgebunden war und dürfte irgendeine Mantelform gewesen sein. 102 Die Mäander­verzierung des auf einem Schemel sitzenden Gefäßes deutet ebenfalls eine Bekleidung an. 103 An die Kultur der Linearkeramik kann die auf dem Idol von Zäm 104 sichtbare Darstellung geknüpft werden, die in der Mitte sich öffnende Mantelform über der Brust zusammenge­halten, zeugt von einem langen Fortbestand der uralten Form.

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