Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)

KATALOG - KELCHE

pentin und auf ihm der Kuppakorb aus Serpentin mit geradem Boden und acht geschnitzten Kanten. An der Seite der Kuppa die gleichen emaillierten Ap­plikationen wie auf dem Fuß, mit Nieten befestigt. Am oberen Rand auf silbernem gegliederten Draht­rahmen Blumen mit vier hochgezogen Blütenblät­tern und Stempel, jede von einem Spankranz um­rahmt. Im Serpentinkorb sitzt eine am Rand leicht auskragende silbervergoldete Kuppa, im Rand das Beschauzeichen von Lőcse und das bis heute nicht aufgegelöste Meisterzeichen DEL (KÖSZEGHY 1936, Nr. 1141 und 1172). Auf Grund der Zeichen, des sehr späten Drahtemails des Kelches bzw. des Span­dekors, das an die Renaissancekunst erinnert, da­tierten wir unseren Kelch versuchsweise auf das frü­he 17. Jh. Er ist einzigartig unter den erhalten geblie­benen Kelchen, sowohl hinsichtlich des Materials Serpentin als auch der applizierten Emailzierden. Das Email ist stark beschädigt, der Serpentinkorb ist gesprungen. Literatur: Ausstellung 1913, 51, Nr. 181; Ausstel­lung 1930, 51-52, Nr. 241; Köszeghy 1936, 200, Nr. 1141 und das Meisterzeichen DEL 201, Nr. 1172; Ausstellung 1986, 51, Nr. 49; Ausstellung 1991, 104, Nr. 90; Ausstellung 1992, 37, Nr. 83; Ausstellung 1993, 44, Nr. 55; Ausstellung 1994, 136-137, Nr. 78 53. KELCH Abb. 53 071.75.1. Liptószentiván (Liptovsky, SK) Nyári-Kapelle Anfang 17. Jh. H: 13,5 cm; F-Dm: 9,4-9,6 cm; M-Dm: 7,2-7,6 cm Erwerb: von Gräfin Nyári, der Ehefrau von Géza Ignácz, durch Ankauf; der Kelch gehörte zur Ein­richtung der einstigen Nyári-Kapelle. Der letzte Eigentümer war Graf Gyula Nyári. Aktennr.: KKO 44/04-01/75. Kupfer, vergoldet, getrieben, graviert. Der runde Fuß steht auf einem kleinen Rand, darüber auf kon­vexer Wölbung ein gravierter Blattkranz. Die sich neigenden Blätter sind unverziert, die Konturen durch tiefere Gravierung hervorgehoben. Der Hin­tergund ist mit waagerechter Punzierung verziert. Der obere Teil des Fußes verengt sich konisch zum Schaft hin, von oben schließt ihn ein sich über ihn neigender, halbkreisförmiger Blattkranz ab. Unter dem Schaftring eine Platte mit winziger Perlenreihe, die beiden Schaftringe sind leicht konisch (der obere ist neuer). Der gestaucht kugelförmige Nodus ist aus zwei Teilen zusammengelötet, unverziert. Die Kuppa weitet sich nach oben, hat keinen Korb, die Vergoldung ist sehr abgewetzt. Im Inneren der Kuppa ist eine neue, verrostete Schraube eingeschlagen, auf die die Teile des Kelches gepresst wurden, un­ten ist sie mit einer neuen Schraubenmutter ge­schlossen. Der Kelch ist fast unverziert, die Form sehr ein­fach, wahrscheinlich war er nur für den häuslichen Gebrauch bestimmt. Literatur: Erstmitteilung 54. KELCH Abb. 54 53.23. Vermutlich aus Eperjes (Presov, SK) 1634 H: 20,5 cm; F-Dm: 14,5-14,7 cm; M-Dm: 9,7 cm Erwerb: durch Ankauf von Tivadar Grieger aus Eperjes für 60 Forint. Vielleicht stammt der Kelch aus der Stadt. Silber, vergoldet, getrieben, graviert. Der Sechs­passfuß ist gegliedert und hat einen geschwunge­nen Rand. Auf dem Fuß abwechselnd drei Pässe mit naturalistischer Verzierung und Rankendekor auf mit vielen Blättern und Schraffierung verziertem Grund und drei völlig glatte Pässe. In dem einen die Buchstaben „A L" und die Jahreszahl 1634. Über dem Fuß eine sechseckige Fußplatte, die Schaftringe sind sechseckig, glatt. Der Nodus hat flache ge­stauchte Kugelform, senkrechte Segmente abwech­selnd mit blattverzierten und glatten Feldern. Die Kuppa weitet sich schön geschwungen zum Mund­rand hin. Statt eines Korbes wechseln sich Gravie­rungen in tropfenförmigem Rahmen mit glatten Feldern ab, die oben von einem Blätterkranz ge­schlossen werden. Auf dem Fuß findet sich ein Bruch. Die Vergoldung ist gut erhalten. Die Form ist noch gotisch, die Dekoration des Fu­ßes und der gravierte Blätterkranz weisen auf das 17. Jh. hin. «et / T A Literatur: Erstmitteilung

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