Éva Garam: Katalog der awarenzeitlichen Goldegegenstände und der Fundstücke aus den Fürstengräbern im Ungarischen Nationalmuseum. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 1; Budapest, 1993)
ÜBER DIE AWARENZEITLICHEN GOLDGEGENSTÄNDE DES UNGARISCHEN NATIONALMUSEUMS
rekonstruierten wir das Schwert von 150. Zsámbok (GARAM 1983). 5. Unter den spätawarenzeitlichen Goldgegenständen wurden der Gürtelbeschlag mit Ringanhänger des 84. Unbekannten Fundortes, die Schlaufe von 134. Tab und die kleine Riemenzunge von 111. Mátészalka analysiert und gewertet (GARAM 1984). 6. Unter den frühawarenzeitlichen, granulationsverzierten Beschlägen beschrieben und werteten wir die sog. Mauthnersche kleine Riemenzunge des 83. Unbekannten Fundortes (GARAM 1988). 7. Es wurde der Juwelenkragen byzantinischen Ursprunges von 122. Ozora untersucht (GARAM 1990b). 8. Zusammenfassend erörten und analysieren wir die Halsketten, Halsschmücke mit Anhänger und Juwelenkrägen byzantinischen Ursprunges, unter diesen die von 26. Gács, ferner die Kragendetails von 106. Kunágota, 122. Ozora und von den 74., 75., 78. Unbekannten Fundorten bzw. von Pentele (GARAM 1991a). 9. Unter den awarenzeitlichen Agraffenformen befaßten wir uns ausführlich mit den Schachtelagraffen von 16. Dunapataj (GARAM 1989). 10. Im Laufe der monographischen Bearbeitung der münzdatierten awarenzeitlichen Gräber werteten wir die Gräber von 106. Kunágota, 122. Ozora und 130. Szentendre aus (GARAM 1992). 11. Im Laufe der Vorführung eines Preßmodels von Tiszafüred befaßten wir uns mit den sog. Vogelanhängern des 73. Unbekannten Fundortes ausführlich (GARAM 1990c). Das reichste Fürstengrab des Ungarischen Nationalmuseums, der 1935 zum Vorschein gekommene Fund von Bocsa (LÁSZLÓ 1955) wird in diesem Band nicht einer Revision unterzogen. Die Neuwertung des Fundes von Bocsa und seines Kreises kann erst nach der Veröffentlichung der Arbeit über das Khagangrab von Kunbábony vorgenommen werden. Awarenzeitliche Goldgegenstände gelangten in das Ungarische Nationalmuseum schon seit 1813, also kurz nach der Gründung des Museums im Jahre 1802 kontinuierlich. (Ein Teil der Gegenstände wurde natürlich schon viel früher zutage gefördert.) Damals hielt man sie für römisch und wurden als "antik" bestimmt. Die zeitgenössischen Beschreibungen sind ausführlich und anschaulich. Sie sind uns oft bei der Bestimmung, Identifizierung der Gegenstände behilflich. Den "barbarischen" Goldgegenständen wandte sich das Interesse in den Jahren 1870 zu, als von Ferenc Pulszky die mit den Solidi der byzantinischen Kaiser Justinianus I., Justinus IL, Fokas und Constantinus IV. datierten, an Goldbeigaben reichen Gräber von Kunágota, Ozora und Szentendre als Nachlassenschaften der Awaren bestimmt wurden (PULSZKY 1873). Die Zahl der awarenzeitlichen Goldgegenstände nahm im vergangenen Jahrhundert und zu Beginn unseres Jahrhunderts durch Ankauf, Ablösungen, amtliche Übergaben und Geschenke stark zu. Später kam der Großteil der Goldgegenstände im Laufe der Ausgrabungen, anläßlich der Freilegung der Gräberfelder aus Gräbern zum Vorschein. Auch die früheren Gegenstände aus unbekannten Fundorten stammen bestimmt aus Gräberfeldern oder aus Einzelgräbern, von welchen fast ein jedes je eine neue oder nicht identifizierbare Fundstätte birgt. Als Ergebnis der großen Erdarbeiten der 30er Jahre und der glücklichen Zufälle kamen Grabfunde von hervorragender Wichtigkeit (Bocsa, Kecel, Cibakháza, Kiskőrös) ans Tageslicht, die zugleich die Sammlung mit wertvollen Goldgegenständen von einzigartiger Schönheit bereicherten. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Zahl der in das Nationalmuseum gelagenden Goldgegenstände stark vermindert, da sich die Provinzialmuseen zum Teil durch ihre territoriale Unabhängigkeit, zum Teil, weil die meisten Funde der vom Nationalmuseum durchgeführten Ausgrabungen das Stammaterial der Provinzialmuseen bereichern. Den Zuwachs sichern die zum Ankauf angebotenen oder durch den Kommissionshandel angekauften Gegenstände. Die Anschaffungsweise der awarenzeitlichen Gegenstände für das Ungarische Nationalmuseum wird in jährlicher Zerlegung mitgeteilt. In der Tabelle geben wir die in diesem Katalog gebrauchte Nummer und Fundstätte der Gegenstände, Fundkomplexe, sowie den Namen der Gegenstände an und beschreiben ausführlich ihre Anschaffungsweise. Diese Zusammenstellung war deshalb nötig, um die Tätigkeit der einzelnen Antiquitätenhändler verfolgen und beobachten zu können, welche Gegenstände nach dem Vorkommen je eines Fundes zum Ankauf angeboten werden und auf diese Weise wir auf die Zusammengehörigkeit der einzelnen Funde schließlichen können. Die Tabelle wird deshalb mitgeteilt, da wir der Meinung sind, daß sie bei ähnlichen Arbeiten bei der Identifizierung der in den Provinzialmuseen vorhandenen Goldgegenstände behilflich sein kann.