RÉVHELYI ELEMÉR: A TATAI MAJOLIKA TÖRTÉNETE / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 8. (Budapest, 1941)
Tartalomjegyzék - INHALTSVERZEICHNIS - IX. Schlusswort
VIII. SCHLUSSWORT. Wir haben unsere Studie mit einer Besprechung der unter verschiedenen Kapiteln behandelten Fayencegegenstände abgeschlossen. Doch schicken wir voraus, dass das hier mitgeteilte Material an Denkmälern noch bei weitem nicht die Vollständigkeit der Fabrikserzeugnisse bedeutet. Zu unserer Ausarbeitung haben wir die Denkmäler der drei grössten Sammlungen des Landes und mehrerer zugänglicher kleinerer Privatsammlungen benützt. In privaten Händen sind aber sehr viele und vielleicht recht wertvolle Stücke verborgen, — ein Teil von diesen noch dazu bei Sammlern in Gebieten, die von Ungarn abgetrennt sind — die mit Überraschungen dienen können. Unsere Erwartungen richten sich besonders auf die Holies zugeurteilten unmarkierten Statuen, die mit mehr Wahrscheinlichkeit ergänzende Stücke zu Tataer Sokkéin und Tafelaufsätzen gewesen sein dürften. Da die Statuen der Tataer architektonischen Denkmäler sozusagen ausnahmslos verloren gingen, werden wir uns wohl kaum in unserer Annahme täuschen, wenn wir einen grossen Teil von ihnen im Holicser Material vorzufinden meinen. Eben im Interesse der Tataer Fabrik halten wir demnach eine eingehende Überprüfung und Revision der Holicser unmarkierten Stücke für wünschenswert. Auch schon auf Grund des bisherigen Materials an Denkmälern sind wir der Überzeugung, dass Tata kein unwürdiger Rivale von Holies war. Die Literatur der ungarischen Keramik hat trotzdem bisher die Bedeutung der Tataer Fabrik ihre Tätigkeit und ihre Ergebnisse recht stiefmütterlich behandelt. Holies kam zu einer vorteilhafteren und vornehmeren Rolle, denn seine Produktion in grossen Massen, wie die vorteilhafteren Verkaufsmöglichkeiten seine Waren (die einzige ungarische Fabrik, die auch in Wien eine genehmigte Niederlage hatte) und seine bevorrechtete Situation erleichterte die Verbreitung und das Bekanntwerden ihrer Erzeugnisse in weiten Kreisen. Durch diese Vorteile erreichten die Produkte von Holies eine vielleicht etwas übertriebene Bewertung und literarische Würdigung. Das Ausserachtlassen von Tata und seine höchtens in der Kopiertätigket anerkennende Erwähnung wird jedoch durch die Denkmäler selbst am besten widerlegt. Tatas Bedeutung in der ungarischen Keramik ist heute schon um nichts geringer, als die von Holies. Die Fayencebetriebe von Buda und Kisbér, ebenso wie die Gründung der Papaer und der späteren Tataer Steingutfabrik, ferner der Herender Porzellanfabrik kann man sich heute ohne die Tätigkeit der Tataer Majolikabetriebs nicht vorstellen. Schier an das Wunder grenzt ja das Emporsteigen, der Kampf und die Arbeitsfähigkeit dieses kleinen Betriebs gegenüber dieser viele Begünstigungen geniessenden kaiserlichen Gründung. Unsere Anerkennung müssen wir der von Holies und von anderen Orten hierher geratenen kleinen Arkanisten- und Künstlergruppe zollen, und vor allem ihren weiblichen Führern, die voll Verständnis mit dem Ungartum verschmolzen, sich in die Gemeinschaft der nationalen Arbeit einfügten, und als hilfreiche Genossen teilnahmen an der Entwicklung und Erhebung des ungarischen Gewerbes. Jawohl, Tata bedeutet schon den Triumph der ungarischen Keramik und als wichtige Station kann es fürder nicht mehr aus der Vergangheit des heimischen Gewerbes und Kunstgewerbes ausgelassen werden.