KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE III. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 7. (Budapest, 1941)

II. Holbeins Nachahmer und die fortschreitende Realisierung der Motive

- 101 ­la Femme de Village. — Endlich folgt noch eine Zugabe : l'Enfant, le Cleic, l'Ermite. Der zweite Teil enthält Totentanzverzie­rungen, welche in den Handschriften der „Ho­rae" meist unter dem Einfluss der Petrarca­Triumphe stehen : 1. Der Tod sitzt auf einem Sarg in einem Kirch­hoisgarten : „Discite vos choream cuncti qui cernitis istam". Der Text stammt aus den Vadomori-Gedichten. 2. Der Tod mit Adam und Eva im Paradies ; er ist bestrebt Adam davonzuschleppen : „Quid tum prosit honor, glorie, divitie". 3. Der Tod hilft dem Kain, seinen Bruder, Abel zu erschlagen : „Esto meorum qui pulvis eris et vermibus esca '. 4. Der Tod packt den General, der von mehreren Personen begleitet dahinschreitet, bei seiner Uniform : „In gelida putrens quando jacebis humo". 5. Der Tod auf einem Stier reitend trifft drei Per­sonen mit seinem Spiess. Eine Petrarca-Triumph-Szene : "Vado mori dives, aurum vel copia rerum". 6. Der Tod ergreift einen an einem Tisch sitzen­den Mann, dem sich zwei Personen beigesellen ; „Nullum respectum dat michi, vado mori". 7. Ein bewaffneter Mann tötet einen unbewaffneten und der Tod leistet ihm Beistand. Also nicht der Tod tö­tet, sondern er bewirkt, dass ein dritter an seiner Stelle sein Amt ausüben soll : „Fortium virorum est magis mor­tem contemnere, vitam odisse". 8. Der Tod steht auf einem Hügel von Menschen­leichen. Eine Petrarca-Triumph-Szene, welche mit der Pi­saner Gesamtlegende in die Vadomorireihe aufgenommen wurde: „Stultum est timere quod vitari non potest". 9. Der mähende Tod wirft mit seiner Sense meh­rere Menschen zu Boden : Eine Triumph-Szene : in Petrar­cas Manier: „Est commune mori, mors nulli parcit honori". 10. Ein Soldat führt eine Frau einem Mann entge­gen, der eine Sense in seiner Hand hält. Im Hintergrund steht der Tod : „Mors fera, mors nequam, mors nulli par­cit honori". 11. Der Tod trifft mit seinem Spiess ein zur Erde gestürztes Weib. Daneben stehen noch zwei Frauenge­stalten : „Hec tua vita brevis : que te delectat ubique". 12. Ein Mann fällt von einem Turm ins Wasser ; zu derselben Zeit trifft ihn der Tod mit einem Wurfspiess: Die Arbeit des Todes wird hier überflüssig, da doch sein Opfer allein durch den Sturz ins Wasser getötet wird. Die­se reale Auffassung, die aus der Todesgestalt ein über­flüssiges Emblem macht, wiederkehrt bei Holbein : „Est velut aura levis, te mors expectat ubique". 13. Ein Mann erwürgt einen andern und der Tod hilft ihm. Auch hier erfolgt das Sterben nicht allein durch das Eingreifen des Todes : „Vita quid est hominis, nisi res vallata ruinis". 14. Ein Mann steht unter dem Galgen. Neben ihm der Tod ; Nicht der Tod tötet ihn, sondern der Scharfrich­ter, welcher ihn aufhängen wird : „Est caro nostra cinis, modo princípium, modo finis". 15. Neben einem Mann, der bald enthauptet wird, steht der Tod. Nicht der Tod wird ihn töten, sondern der Scharfrichter, der ihn enthaupten will : „Quid sublime ge­nus, quid opes, quid gloria prestant". 16. Der König, den sein Gefolge begleitet, wird durch den Spiess des Todes totgeschlagen. Mittelalterliche Totentanzszene : „Quid mihi nunc aderant, hoc mihi nunc abeunt". 17. Zwei Soldaten sind mit Schlachtäxten bewaff­net ; der Tod durchbohrt einen mit seinem Spiess : „Ortus cuncta suos : repetunt matremque requirunt". 18. Der Tod schlägt mit seinem Wurfspiess eine Frau, die im Bette liegt : „Et redit in nihilium, quod fuit ante nihil". 19. Der Tod zielt mit seinem Spiess gegen ein Kind, das in einer Wiege schläft : Auch zwei andere Personen werden noch auf diesem Bilde dargestellt: „A, a, a, vado mori, nil valet ipsa juventus". 20. Ein Mann liegt auf der Erde von einem Anfall niedergeworfen, der Tod ergreift ihn. Der Tod ist hier auch nicht mehr die Ursache des Sterbens. 1' Sein Opfer erliegt allein dem Anfall: „Mors scita, sed dubia, nec fugienda venit". 21. Der Tod führt einen Mann ins Verderben. Auch andere begleiten ihn : „Non sum securus hodie vel eras moriturus". 22. Der Tod überrascht einen Mann und eine Frau beim Mittagstisch : „Intus sive foris est plurima causa ti­moris". 23. Der Tod zerstreut eine Gruppe von Spielleuten, deren einem er die Laute entreisst : „Viximus gaudentes, nunc morimur tristes et flentes". 24. Der Tod führt einen Eremiten, den auch andere begleiten : „Forte dies hec est ultima, vado mori". 1 Im Werk „Heures á l'usaige de Rome" von Guil. Godar werden die zwei Totentänze von Nicolaus Higman (1495) mit einem dritten erweitert, dessen Szenen die innere Randleiste ausfüllen : 1. La Prieuse. 2. La Garde dacouche. 3. L'Abesse. 4. Le Rromoteur. 5. Le Conestable. 6. Le Moine. 7. La Vielle Demoiselle. 8. La Baillive. 9. Duchesse. 10. Le Sergent. 11. La Nourrice. 12. La Femme du Chevallier. 13. La Damoiselle. 14. Le Maistre descole. 15. La Fem­me du village. 16. La Recomanderese. 17. La Revenderese. 17. Le Laboureur. 19. La Bour­goise. 20. L'Usurier. 21. Le Pelerin. 22. Le Ber­ger. 23. La Religieuse. 24. L'Home d'armes. 25. La Sorciere. 26. Le petit enfant. 27. Le Clerc. 28. Le Patriarche. 29. Le Cardinal. 30. L'Em­preur. 31. Le Roy. 32. La Marchande. 33. Le Curé. 34. La Theologienne. 35. La Jeune fille. 36. Le Sot. 37. Le Hallebardier. 38. La Pucelle vierge. 39. L'Hermite. 40. L'Escuier. 41. La Chamberiere. 42. La Femme leseuier. 43. La Cordelier. 44. La Femme veuve. 45. Le Char­treux. 46. La Royne. 47. La Regente. 48. La Bergere. 49. L'Advocat. 50. L'Espousée. 51. La Femme amoureuse. 52. La Nouvelle Mariée. 53. Le Medecin. Je drei Paare wurden auf einzelne Blätter verteilt in der sehr seltenen Ausgabe : „Officium beatae Mariae Virginis ad usum Romane ec­clesie. Impressum Lugduni expensis Bonini de Boninis Dalmatini, die xx. martij, 1499". Hier giebt es keine Frauen gestalten : 1. Papa. Im­perator, Cardinales. — 2. Archiepiscopus, Eques, Episcopus. — 3. Rex, Patriarcha, Capitanus. — 4. Plebanus, Laborator, Frater minor. — 5. A­mans, Advocatus, Joculator. — 6. Astrologus, 1 The Dance of Death : By Francis Douce Esq. f. a. s. London. William Pickering. 1833. S. 61—63. Ahnliche Ausbildung fand die realisierende Auf­fassung des Totentanzes in den folgenden Ausgaben der „Horae" : Ordinarium beate Marie Virginis ad usum Ci­sterciensem . . . Nicolaus Higmann. Parisiis. 1497. Symon Vostre.; Horae ... ad usum Sarum . . . Parisiis per Phi­lippum Pigouchet. 1498.; Heures ä l'usage de Soissons. Simon Vostre. 1502.; Heures ä l'usage de Rheims ... Si­mon Vostre. 1502. 1513.; Höre christofere virginis Marie sec. usum Romanum. Parisiis. Sim. Vostre. 1508.; Heures ä l'usaige de Rouen. Simon Vostre. 1508.; Horae ad usum Romanum. Thielmann Kerver. 1508.; Heures Ant. Verard. 1510.; Heures ä l'usage de d'Angers. Simon Vostre. 1510.; Horae ad usum Romanum, Th. Kerver. 1511.; Heures ä l'usage de Langres. S. Vostre. 1512.; Heures l'usage de Pa­ris. S. V. 1515.; Heures de Nostre Dame ä l'usage de Troyes. 1520(7); Höre ad usum Romanum. Th. Kerv, 1526, (s. Douce S. 69-70; 64; 71-72.).

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