Nagy Ildikó szerk.: ARANYÉRMEK, EZÜSTKOSZORÚK, Művészkultusz és műpártolás magyarországon a 19. században (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1995/1)

TANULMÁNYOK / BEITRÄGE - BOROS Judit-SZABÓ László: Munkácsy Mihály hazai ünneplése, temetése és hagyatéka

Am 19. Februar erhob sich der Gedanke des Ankaufes des Christus vor Pilatus, welcher dann die ganze Festlichkeitscerie durchweg begleitete. Obwohl man begonnen hat, Geld zu sammeln, verblieb die edle Absicht unverwirklicht. In der Anwesenheit von Munkácsy konnten an diesem Tage zuerst die Auserwählten das Werk besichtigen. Es waren anwesend - unter anderen - Ferenc Pulszky, Graf Albert Apponyi, Ferenc Erkel, Kálmán Perlaky, Bischof Arnold Ipolyi, Károly Telepy, Károly Lötz, Mór Than, Mikós Barabás, Imre Henszlmann, Adolf Huszár, General István Türr. Nachdem er aus der Kunsthalle fortgegangen war, stattete Munkácsy einen Besuch bei Franz Liszt ab. Am Nachmittag empfing Munkácsy die Abordnung seiner Geburtsstadt und versprach, daß er in den ersten Tagen des Monats März Munkács besuchen werde. Gleichzeitig wurde der am folgenden Tage zu überreichende Silberkranz vor dem Christusgemälde unterbracht - der Kranz wurde eine Zeitlang auch nach der Feierlichkeit ausgestellt. DIE ÜBERREICHUNG DES SILBERNEN LORBEERKRANZES Am Vormittag des 20. Februars wurde die feierliche Sitzung der Ungarischen Gesellschaft für Bildende Kunst abgehalten. Im von oben her beleuchteten Saal der Kunsthalle nahm der Christus vor Pilatus einen der Kreuzwände ein, in der Mitte des Saales stand der Tisch der Direktion, an ihm lag der silberne Lorbeerkranz und das in rotem Plüsch gebundene, prunkvolle Gedenkblatt. Der Stuhl des Vorsitzenden wurde von Arnold Ipolyi besetzt, neben ihm nahmen an der rechten Seite, Ágoston Trefort, Minister für Religion und Unterrichtswesen sowie Graf Antal Zichy, an der linken Seite Reichsrichter György Mailáth, Miklós Barabás und Gusztáv Keleti Platz. Bei dem Beginn der Sitzung ging für Munkácsy - der zu dieser Zeit eben die Industrieschule besichtigte-eine repräsentative Abordnung (Kálmán Perlaky, György Vastagh, Béla Spányi Gyula Aggházy). Der ankommende Kunstmaler wurde mit einer großen Ovation empfangen, dann begrüßte ihn Arnold Ipolyi mit einer kurzen Rede. Nach der nur einige Worte enthaltenden Antwort von Munkácsy verlas Gusztáv Keleti die Gedenkschrift der Künstler. Danach brachte eine fünfköpfige Abordnung der Universitätsjugend einen „mit breitem Nationalband gebundenen herrlichen leben­digen Lorbeerkranz", sodann verlas Antal Zichy den aus Tiflis gesandten Gruß von Mihály Zichy. Am Nachmittag nahm das Ehepaar Munkácsy im Nationalkasino am zu ihrer Ehre organisierten Bankett teil. Am Abend veranstaltete die Universitätsjugend einen Fackelzug für die Öffentlichkeit. Als Auswirkung der seitens des sog. hundertköpfigen Komitees herausgegebenen Maueranschläge versammelte sich eine gewaltige Menge am Egyetem tér (Universitätsplatz), wo nach einigen Quellen 200, nach anderen 500 Fackeln angezündet wurden. Der Festzug biegte aus der Kecskeméti Gasse auf den Múzeumring ein, ging den Károlyring, die Fürdőgasse, die Dorottyagasse entlang, dann strömte sie auf den Lánchíd tér (Kettenbrückenplatz), wo Munkácsy und seine Gemahlin sie auf der Terrasse des Europa Hotels erwartete. Jurastudent Géza Rácz stellte sich auf einen Tisch und richtete eine Rede an Munkácsy. Am 21. Februar organisierten die ungarischen Schriftsteller, Künstler und die Aristokratie ein Bankett zu Ehren des Munkácsy Ehepaares im großen Saal des Hungária Hotels. „Der Saal war mit Immergrün geschmückt und unter den Verzierungen des hinter Munkácsy befindlichen Spiegels stand die bronzierte Büste des Künstlers." In der äußerst vornehmen Namensliste der Eingeladenen waren neben den schon im Zusammenhang mit den vorhergegangenen Ereignissen erwähnten Personen auch Pál Király, Károly Szász, József Komócsy, Ferenc Liszt, Mór Jókai, Vilmos Fraknói, Béla Tarkányi usw. anwesend. Auch hier sagte Arnold Ipolyi den ersten Trinkspruch, dann begrüßte Ágoston Trefort, den Namen Munkácsys mit dem Namen István Széchenyis zusammenknüpfend, Munkácsy als den Neuerschaffer der ungarischen Nation, der Budapester Bürgermeister, Károly Kammermayer, als den ersten Ehrenbürger der Hauptstadt den Meister. Diesmal antwortete auch Munkácsy mit einer längeren Rede: „Es sei mir gestattet zu erklären, daß ich nicht von eiteln Lüsten erfüllt, sondern vom Heimweh fortgerissen hierher gekommen bin, um meine Brust bei dem heiligen Feuer der Vaterlandsliebe zu erwärmen, und um meinem Genius eine neue Nahrung zu verschaffen, unter jenem Himmel, wo ihn die künstlerische Inspiration zuerst ergriffen hatte." Am Ende des Banketts wurden die für diese Gelegenheit geschriebenen Oden von Károly Szász und Béla Tarkányi verteilt. DER KOSTÜMBALL Die Krone der Festigkeitsserie bedeutete jedoch der öffentlichen Meinung gemäß jener Kostümball, der in der zu einem Feenpalast verzauberten Kunsthalle am 22. Februar organisiert wurde. Es lohnt sich die Einrichtung ins Auge zu fassen. Der erste Gegenstand, der die Aufmerksamkeit des Eintretenden fesselte, war eine ungarische Tscharda, mit dem Titel „A Tökfilkóhoz" (Zum Dummkopf). Ihr Planer, Albert Schickedanz, brachte in ihr einen Backofen und einen Tisch mit X-Beinen, ein Schenkpult und ein Bett mit Tulpenverzierung zusammen. Die Holzbekleidung des großen Tanzsaales war mit weißer Renaissance-Tapete bedeckt, hier hingen die drei allegorischen Bilder von Gyula Aggházy, die die Malerei, die Bildhauerei und die Musik symbolisierten. Zwischen den beiden Fenstern erhob sich ein Baldachin für Munkácsy und seine Gemahlin, mit zwei durch einen reichen Goldsaum und durch künstlerisches Schnitzwerk verzierten Lehnstühlen. Über dem Baldachin schwebte, das ungarische Wappen haltend, ein lebensgroßer Schutzengel. Ein kleinerer Saal wurde zu einem Feldzelt umgestaltet, im Hintergrund mit dem ein Zigeunerlager darstellenden Gemälde von Artúr Tölgyessy. Hier stand das Zelt auch für Pali Rácz und seine Bande. Dem folgten zwei mit mythologische Themen enthaltenden Gobelinnachahmungen dekorierte Säle, in ihrer Mitte mit den Majolikabrunnen des Bildhauers Marchenke. Die Kostüme wurden von Künstlern geplant. Munkácsy erschien im Kostüm von Rubens, seine Gemahlin im Kostüm der

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