Nagy Ildikó szerk.: ARANYÉRMEK, EZÜSTKOSZORÚK, Művészkultusz és műpártolás magyarországon a 19. században (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1995/1)

TANULMÁNYOK / BEITRÄGE - BOROS Judit-SZABÓ László: Munkácsy Mihály hazai ünneplése, temetése és hagyatéka

In der ungarischen Kunstgeschichte hat sich der vollständigste, den Kult jedes anderen Künstlers überragende Kult um Mihály Munkácsy herum herausgebildet, parallel zum zur selben Zeit kulminierenden Kult von Franz Liszt und Mór Jókai. In der den in Paris lebenden und dort Erfolge erreichenden, in ganz Europa bekannten und anerkannten Künstler umgebenden unbe­dingten Huldigung erhielt das widerspruchsvolle, auch mit Minderwertigkeitsgefühlen belastete ungarische nationale Be­wußtsein des Jahrhundertendes ebenfalls eine Rolle. Die ungarländischen Besuche Munkácsys und sein Begräbnis bieten eine Gelegenheit für die bezüglich seiner Person sorgfältig organisierten, mit symbolischen Hinweisen belasteten, zeremo­nieartigen Ehrungen. Der kultische Charakter der Munkácsy umgebenden Ehrerbietung und Huldigung kann nicht nur in den zitierten festlichen Begrüßungen und Abschiedsreden, sondern auch in jenen Festlichkeiten auf frischer Tat ertappt werden, die in seiner Geburtsstadt, Munkács, beziehungsweise am Schauplatz seiner Kinderjahre, in Békéscsaba, stattgefunden haben. In seiner Geburtsstadt besteht das zentrale Motiv der Festlichkeiten in der Parallele zwischen dem einst bei Munkács einbrechenden landnehmenden Fürsten Árpád und dem sich für eine neue Landnehmung vorbereitenden Malerfürsten. 13 ln Békéscsaba aber bestand eines der Leitmotive der Festlichkeiten in der „zweiten Geburtsstadt", im „Ort der Geburt des künstlerischen Genius". Békéscsaba hat auch im Nachleben des Munkácsy-Kultes eine wichtige Rolle erfüllt. Nach dem Ersten Weltkrieg hat diese Stadt, die quasi Geburtsstätte, am meisten das Andenken des Malers betreut. Am 11. Mai des Jahres 1900 hat man, zuerst im Lande, eine Gasse von Munkácsy benannt. Seit 1936 stellt man an einer ständigen Ausstellung die in das Museum gelangten Munkácsy-Reliquien zur Schau. Neben der Eröffnung der Munkácsy-Gedenkstu­be hat man zahlreiche auf öffentlichen Plätzen errichtete Statuen und Gedenktafeln eingeweiht, nicht nur in Békéscsaba, sondern auch in anderen Städten des Komitates, an jenen Orten, die je einen Schauplatz der Kinder- und Jünglingsjahre des Malers bedeutet hatten. Unter ihnen hat man auch eine solche Gedenktafel eingeweiht, die eigentlich nicht dem Maler, sondern seinen Modellen, Matild Tóth und Irma Nagy ein Denkmal stellt. Diese Stadt bot ein Heim im Jahre 1994, der zu Ehren des 150. Jahrestages der Geburt von Munkácsy organisierten Festlichkeitsserie. 14 ANMERKUNGEN 1 Es beschäftigt sich mit der Christus-Trilogie: Sz. Kürti 1989, sowie ebenfalls sie: Munkácsy Mihály Krisztus-képei (1881-1896) (Die Christus-Bilder Mihály Munkácsys). In: A Déri Múzeum Évkönyve 1992-1993 (Jahrbuch des Déri Museums). Debrecen 1994, S. 369-404. 2 Über den im Jahre 1882 stattgefundenen ungarländischen Besuch Munkácsys haben die Tages- und Wochenzeitungen ausführlich berichtet. Die ausführlich­sten Beschreibungen, der Ereignisse kann man in den 47-70. Nummern des Jahrganges 1882. der Zeitung Pesti Hírlap{Pester Tageblatt), sowie in den 8. (19. II.), 9.(26. II.), 10. (5. III.) und 11. (12. III.) Nummern des Jahrganges 1882. der Zeitung Vasárnapi L'y'sás'(Sonntagszeitung) lesen. Auf Grund dieser haben wir die Ereignisgeschichte der im Februar-März stattgefundenen Feierlichkeitsserie zusammengestellt. Die im Text vorkommenden Zitate stammen aus diesen Blättern. 3 Über die Vorbereitungen des Begräbnisses von Munkácsy und über das Begräbnis berichtet ausführlich die 17. (6. V.) und 1 8. (1 3. V.) Nummer des Jahrganges 1900. der Wochenzeitung Műcsarnok (Kunsthalle). Beide Nummern erschienen in einem Trauerrahmen. Das Blatt teilte die Trauerreden in ihrem vollen Umfang mit. Die zitierten Textteile haben wir von hier genommen. 4 Das Munkacsy-Begräbnis schuf eine Tradition. Der Bahre der namhaften Künstler hat die Kunsthalle ein Heim gegeben und man hat auch die Totenhülle, sowie die Nachbildung des Nagyszentmiklóser Goldschatzes benutzt. (Z. B. das Begräbnis von Károly Lötz). 5 Műcsarnok, 1900. (III. 17.) S. 239. 6 Műcsarnok, 1900. (III. 18.) S. 255. 7 Ursprünglich in der Gemäldegaleriedes Ungarischen Nationalmuseumns, Stammnummer: 635. Ihre Reproduktion wurde veröffentlicht in: ,4 Magyar Nemzeti Múzeum múltja és jelene (Die Vergangenheit und die Gegenwart des Ungarischen Nationalmuseums). Budapest 1 902. Sie ist erwähnt von: János Peregrinyi: A Magyar Nemzeti Múzeum képtárának festményei és grafikai állaga (Die Gemälde und der graphische Bestand der Gemäldegalerie des Ungarischen Nationalmuseums). Budapest 1909. Band II. S. 61 5. Derzeit befindet sie sich in der Datensammlung (Adattár) der Ungarischen Nationalgalerie: Inventarnum­mer: 23634. 8 Bezüglich des Nachlasses und dessen nach Békéscsaba gelangten Teiles beschäftigt sich: István G. Vass: A Békéscsabai Múzeum története 1899-1979 (Die Geschichte des Békéscsabaer Museums). Békéscsaba 1979, S. 64-65; Imre Czeglédi: Munkácsy Békés megyében (Munkácsy im Komitat Békés). Békéscsaba 1994, S. 204-205; Sz. Kürti 1994, 7-8. In allen drei Publikationen figuriert dieselbe Version: Im Jahre 1929 hat Cecilia Barnewitz in einem Briefe das Békéscsabaer Museum ersucht, in dem sie sich über das Schicksal der ihrerseits im Jahre 1917 versandten Munkácsy-Reliquien erkundigt. Das Material wurde an der Munkácsy-Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums und am Boden des Museums der Bildenden Künste aufgefunden. Der Nachlaß gelangte in 1933 nach Békéscsaba. István G. Vass (der erste Mitteiler) bezeichnet zu dieser Version keine Quellen. Aus dem Text kann die Tatsache festgestellt werden, daß der Verfasser auf Grund einer von Dr. Géza Korniss, dem Vorsitzenden des Békéscsabaer Museumkomitees im Jahre 1933 geschriebenen Aufzeichnung die Geschehenen rekonstruiert hatte. Einer der Irrtümer konnte dadurch verursacht werden, daß aus dem Museum der Bildenden Künste drei Stück Gemälde (eine Studie Munkácsys zum Ecce Homo und zwei Munkácsy darstellende Porträts) nach Békéscsaba gelangt waren. An dieser Stelle danken wir für die freundliche Hilfe von Annamária Németh und Nándor Parádi (Ungarisches Nationalmuseum). 9 Die sich auf das zum Vorschein Kommen der Munkácsy-Reliquien beziehenden Aufzeichnungen kann man im Archivmaterial der Geschichtlichen Abteilung des Ungarischen Nationalmuseums unter der Nummer 115/1930. finden. Das Protokoll wurde am 11. April des Jahres 1930 verfertigt. Im allgemeinen Inventarbuch der Geschichtlichen Abteilung sind sie im Jahre 1930. an den 164-167. mit laufender Nummer versehenen Seiten zu finden. Im Inventarbuch kann man nach dem letzten Posten die folgende Eintragung sehen: „Geschenkt von Caecilia Barnewitz, Berlin. Übernommen seitens der Vlll/f. Sektion des Ministeriums für Religion und Unterrichtswesen." In diesem Archivmaterial kann man die mit der Hand geschriebene Aufzeichnung finden. Ihren Verfertiger konnten wir nicht identifizieren. Das Reliquien-Inventarbuch des Ungarischen Nationalmuseums. Über die genaue Zeit der Eintragung gibt es keine Angabe. Das Aufnehmen in das Inventar geschah wahrscheinlich in den Jahren 1930-1 931. Zu dieser Zeit erhielten die einzelnen Stücke die Inventarnummern mit dem Zeichen E, die in den weiteren Dokumenten figurieren.

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