Markója Csilla szerk.: Mednyánszky (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

Das Leben und die Kunst von László Mednyánszky, mit besonderer Rücksicht auf die Periode vor - Biographie. Das Leben des László Mednyánszky. Zusammengestellt von Orsolya Hessky

László Mednyánszky Mednyánszky an der Front (UNG, Datenarchiv, Inv.-Nr.l5528-1962) was eine sehr gute Zeit für ihn war. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass er József Wolfner, den Mitbesitzer des Singer und Wolfner Buchverlages, kennen gelernt hatte, der die Verwaltung seiner chaotischen finanziellen Angelegenheiten auf sich nehmen wollte: Mednyánszky beauftragte Wolfners Firma mit dem Verkauf seiner Bilder, die Firma bereinigte seine Schulden und sicherte dem Künstler, der mit Geld nicht umgehen konnte, ein ständiges Einkommen. Im Herbst kehrte Mednyánszky nach Budapest zurück. Nach fünfjährigem Aufenthalt in Strázky verließ Nándor Katona Oberungarn. Auf der Winterschau wurden die Bilder von Mednyánszky sofort verkauft, wobei auch die Regierung Werke erwerben wollte. 1899 lebte er weiterhin in Budapest. Auf der internationalen Frühjahrsschau in der Kunsthalle sicherte Kultusminister Wlassics bereits am Eröffnungstag ein Bild von Mednyánszky für die Regierung. Den Sommer verbrachte der Maler in Dalmatien. Anfang Juni 1900 ging er zu Fuß nach Beckov. Von dort fuhr er nach Galizien, „um sich in den Städten und Dörfern mit den armen Juden in den Ghettos anzufreunden" (Kállai, 51). Ende des Sommers war er wieder in Beckov, besuchte auch Piest'any (Pöstyén), wahrscheinlich das dortige Bad, und kehrte dann nach Budapest zurück. Für die Feiertage am Jahresende fuhr er nach Beckov. Anfang 1901 lebte er immer noch in Budapest. Hierauf beschloss er, für eine Weile nach Wien zu ziehen, löste daraufhin sein Atelier in Budapest auf und schickte alle seine Sachen nach Beckov. Im Frühjahr begab er sich an die Adria, nach Dalmatien. Er zeichnete und malte in der Bucht von Buccari, neben Cattaro bei Spalato. Nach der großen Reise fuhr er sofort nach Wien. Zum Jahresende befiel ihn wieder schweres Gelenkfieber, das er in Beckov auskurieren wollte. Im Frühjahr 1902 war er noch immer krank, Janka Sirchich pflegte ihn. József Wolfner, Dezső Malonyay und Nándor Katona haben ihn besucht. Als er sich von dieser Krankheit erholte, überfiel ihn gleich die nächste: „Wochenlang quälten ihn anhaltende Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Magenkrämpfe" (Kállai, 52). Er regenerierte sich in Spisská Nová Ves (Iglófürdő). Nach seiner Genesung ging er nach Wien. Seiner Schwester zufolge, hatte er in dieser Zeit auch in Pest ein Atelier, das besser gewesen wäre, als jenes in Wien, doch hätten ihn dort mehr Leute bei der Arbeit gestört. Das Wiener Atelier war in der Mariahilferstraße (Nr. 89/a), sein Zimmer mietete er zunächst in der außenstädtischen Siebertgasse Nr. 6. Später erkannte er, dass es für seinen schwachen Körper besser wäre, näher beim Atelier zu wohnen. Am liebsten schlenderte er durch den Prater, um dort zu zeichnen, aber auch an anderen Orten Wiens fand er Motive. Am 2. Juli 1903 wurden mit der Firma Singer und Wolfner in einem weiteren Vertrag die Bedingungen der finanziellen Unterstützung erneut festgelegt. 1904-1905 hatte der Maler seinen Hauptsitz in Wien, doch unternahm er auch zahlreiche Reisen. Aus diesen Jahren verfügen wir über die wenigsten Quellen. Doch - oder eben deshalb - ist es anzunehmen, dass es sich um eine der ausgeglichensten, produktivsten Perioden seines Lebens handelt, was sich auch in seinen Werken widerspiegelt. Schon Károly Lyka bemerkte in Bezug auf seine acht Bilder auf der Winterschau 1903, es sei „etwas mit Mednyánszky geschehen" (1903. 462): Seine Werke wurden heller, er erweckte den Anschein eines mit sich in Frieden lebenden naturliebenden Künstlers. Auch Kállai sprach von einer „tiefen seelischen Beruhigung und [einem] sich weit sowie reich entfaltenden menschlichen und künstlerischen Horizont" (56). Der Maler kehrte im Herbst 1905 nach Budapest, in das Hotel „Weißer Schwan" zurück, dann mietete er in der Praterstraße Nr. 9 ein Atelier, in der Ovodastraße Nr. 41 ein Zimmer. Die als harmonisch betrachtete Lebensweise hielt auch noch 1906 an, bis Ende des Jahres, am 23. Dezember, die große Liebe von Mednyánszky, Bálint Kurdi, der Schiffer und Fuhrmann aus Vác, mit Kosenamen Nyuli, an einem Lungenleiden starb. Über die auf den Tod folgenden Tage berichtete Mednyánszky in seinen Tagebuchaufzeichnungen auch noch ein Jahr später fast von Minute zu Minute. Von da an zitierte er immer wieder in ritualer Weise die Erinnerungen an Nyuli, besonders in Bezug auf seinen Tod. Der Todesfall warf das ganze weitere Leben Mednyánszkys um. Wie er in seinem Leben an Nyuli hing, so hing er auch nach dessen Tod an ihm. Er schrieb weiterhin Tagebücher für den jungen Mann, er kaufte sich eine Grabstätte neben der des Verstorbenen am Friedhof von Vác, der ab nun das ständige Ziel seiner Ausflüge und das ständige Motiv seiner Bilder wurde. Auch am Ende dieses Jahres fuhr er für drei Wochen nach Beckov, kehrte immer wieder zum Grab von Nyuli zurück, und wenn er sich in Budapest aufhielt, ging er jeden Sonntag auf den Friedhof von Vác. In dieser Zeit lernte er József Pálmai kennen, zu dem sein Verhältnis um 1908 enger wurde. Pálmai war eine Art Mädchen für alles neben dem alternden Künstler, Malergehilfe und Sekretär in einer Person. Ab 1912 nutzte dieser die Lage des Malers immer mehr aus, trug wesentlich zur Entwicklung des Konflikts mit der Wolfner-Firma bei, da er trotz des 1914 erneuerten Vertrages immer wieder Bilder des Künstlers verkaufte. Er arbeitete immer mehr in die eigene Tasche, verließ den schwerkranken Maler schließlich und plünderte nach dessen Tod - einem polizeilichen Verfahren zufolge - sogar den Nachlass bzw. hat er auf den Bildern die Mednyánszky-Signatur gefälscht. Zur Chronologie zurückkehrend: Im Juni 1907 fuhr Mednyánszky nach Beckov und wieder zurück nach Pest. Nach dem Tod seines Freundes Nyuli war er ca. ein Jahr lang nicht fähig, sich für längere Zeit von Vác zu entfernen. Ab 1908 setzte er seine ständigen Reisen von Budapest aus, wo sein Sitz war, fort, hielt sich regelmäßig in Wien auf, besuchte Rijeka (Fiume, heute Kroatien) und Umgebung (Anfang 1908). Im Juni 1908 unterzog er sich im Herczel-Sanatorium im Pester Allee einer „kleinen

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