Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

Vorwort

Mányoki in der Biographie von zwei Zeilen als ein „böhmi­scher Maler" angegeben wird, 57 oder im englischen Katalog der Warschauer Ausstellung anläßlich des „Jahres des mitteleu­ropäischen Barock", der neuesten illustrierten Zusammenfas­sung der polnischen Bildnismalerei des Barock, in dem Mányo­ki unter die Pariser Schüler Largillières eingereiht ist ­wodurch ein Irrtum aus den Biographien des 19. Jahrhunderts wiederbelebt wurde. 58 Anderen Ursprungs sind die tenden­ziösen „Irrtümer" in der slowakischen kunsthistorischen Lite­ratur, aus denen fallweise auch Zweifel an der ungarischen Abstammung von Mányoki herauszulesen sind. 59 Diese gehen auf einen 1983 veröffentlichten, mißverstandenen archivali­schen Eintrag zurück, in dem der Name des Malers nach der Schreibweise des 18. Jahrhunderts in der - vielleicht slo­wakisch klingenden - Form Manocky steht (das i am Wort­ende wurde wie damals üblich mit y geschrieben, siehe A. 118) sowie auf den in derselben Veröffentlichung eingeführten „neuen" Geburtsort, Ipelski Sokolec, 60 das aber in den Quellen des 18. Jahrhunderts ungarisch Szakalos 61 und nicht Szokolya hieß. Dieser angenommene Geburtsort entspricht zwar nicht den gesicherten Tatsachen, 62 liegt dafür aber (im Gegensatz zum tatsächlichen Geburtsort Mányokis) heute in der Slowa­kei. Zur Richtigstellung dieses Mißverständnisses fand die slowakische Forschung leider bis heute keine Gelegenheit, 63 bekrönte es sogar noch mit einer „slowakisierten Variante" des Namens (Adam Mányoki-Manocky), 64 die die Unterschriften und die Signaturen des Malers außer acht läßt, - hoffentlich nicht mehr lange. ANMERKUNGEN 1 Keller 1981, 79. 2 Hagedorn 1755, 254-263. 3 Dassdorf'1782, II, 617-618; Räcknitz 1811, 37. 1 Nicolai 1786,129. 5 Heinecken 1768/69, 65-66; sowie Magazin der Sächsischen Geschichte, IV, 1787, 737. ''Johann Christian Bessler (Besler, Bäßler; 1716-1786), ein aus Dessau gebürtiger Bildnismaler, war Schüler Mányokis und Johann Georg Böhms, und ein Freund von Ismael Mengs. Einen Teil seiner Dresdner Aufträge erhielt er vom Hof, er verewigte mehrfach die Mitglieder der kur­fürstlichen Familie (Thieme-Becker III, 1909, 528; AKL X, 1995,191). Es ist zu bemerken, daß Besler bei Räcknitz, vermutlich aus Versehen, mit dem Vornamen Martin erwähnt wird. 7 Füssli 1779, 394; sowie Füssli 1806-1821, IV. Abschn. 1809, 766. - Im Artikel der jüngeren Ausgabe wird auch auf neuere Literatur und darin auf (stellenweise falsche oder unsichere) neuere Angaben verwiesen. Unter Berufung auf de Fontenay ist erwähnt, daß Manvoki auch Blumen­maler gewesen sein soll. Dies geht wiederum ebenfalls auf Hagedorn zurück, aus dessen Buch de Fontenay das Wesentliche seiner kurzen Mányoki-Biographie schöpfte. Hagedorn erwähnt aber nur soviel, daß Mányoki auch zum Malen von Blumen Talent hatte. (De Fontenay 1776, II, 73.) Die Charakterisierung der Malerei Mányokis in der neueren Ausgabe von Füssli beruht erkennbar auf Hagedorn, aber nur mittelbar: der Ver­fasser des Artikels scheint diese Quelle nicht mehr gekannt zu haben. Vgl. auch Winckehnann 1796,128. 8 Hirsching-Emesti IV, 1799, 271. 9 Korabinszky 1786, 717, Nr. 8430. w Mindszenthy 1796, V, 58. 11 Kazinczy, Briefwechsel IX, 1899, 5. Kazinczy an Gábor Döbrentey am 6. Juli 1811. 12 G.R.T.S. [Graf Sámuel Teleki]: Értekezések néhány megholt magyar képíró­ról [Abhandlungen über einige verstorbene Maler], Tudományos Gyűjtemény, IV, 1828, 3-45, die Biographie Mányokis: 36-38. Besprochen in Joseph Hormayrs Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst, 1828, XIX, die Stelle über Mányoki: 406. 13 Bezüglich eines angenommenen Parisaufenthaltes von Mányoki: Nagler IX, 288; übernommen bei Müller 1857-1864, III, 1864, 20; Wurzbach XVI, 1867, 404-405; Singer Alig. K-L. III, 1898, 99. » Rastawiecki 1850-1857, II, 4-6. 15 Nagy VII, 1860, 286-287. 16 Nagy 1874, 99. Das fragliche Bildnis: Budapest, Ungarisches Nationalmu­seum, Historische Bildergalerie. Nagy erwähnt in seiner Mitteilung Bild­nisse von Rákóczi (B. 298) und seiner beiden Söhne und schreibt alle drei Mányoki zu. Die Porträts der Söhne wurden später von György Rózsa als Werke von David Richter identifiziert, der ebenfalls für den Fürsten tätig war. Vgl. Rózsa 1976, 481. Nagy erwähnt ohne genaue Angabe noch ein weiteres Werk Mányokis im Besitz des Ungarischen Nationalmuseums, das jedoch mit keinem Stück der Sammlung in Zusammenhang gebracht werden kann. Möglicherweise handelt es sich um eine irrtümliche frühe Zuschreibung. 17 Thaly 1874, 512-513; Thaly 1876, X/3 . 69-77; Thaly 1885 sowie kleinere Mitteilungen desselben zur Kunstgeschichte in der Zeitschrift Történelmi Tár, 1883, 184-198 und 375-406. Um jene Zeit wurde, ebenfalls von Kál­mán Thaly, die ausführlichste Quellenausgabe der Rákóczi-Zeit heraus­gegeben, vgl. Rákóczi Dokumente 1866-1868. Über den Charakter von Mányokis ausländischen Missionen ferner über seine zeitweiligen Aufent­halte gibt die diplomatische Korrespondenz des Fürsten Aufschluß, vgl. Fiedler 1858. In den dort mitgeteilten Briefen kommt Mányokis im Aus­land gebrauchtes Pseudonym - A. de Milau - öfter vor, die Entschlüs­selung erfolgte jedoch erst in der Veröffentlichung der Schriften von Pál Ráday (vgl. weiter unten, Anm. 39). 18 Vgl. Katalog Budapest 1876 (ausgestellt: die Bildnisse von Pál Ráday und seiner Gattin, zur Zeit in der Bibliothek Ráday des Evangelisch­Reformierten Kirchendistrikts an der Donau, Budapest); Katalog Buda­pest 1888 (ausgestellt: Bildnis János Podmaniczky, zur Zeit: Ungarische Nationalgalerie, Budapest); Katalog Kaschau 1903 (ausgestellt: das Bild­nis des Fürsten Franz II. Rákóczi aus dem Jahr 1707, Ungarisches Nationalmuseum, Budapest). Besprechungen der Kaschauer Ausstellung von János Szendrei: VU 1903, 496; Szendrei 1904, 647. 19 Nyári 1889, 71/Anm. 1. 20 Nyári 1889, 41; ferner Nyári 1893, 226; Nyári 1896, 131-132; Nyári 1905, 538-539. 21 Nyári 1906, 255-258. 22 Malonyay 1905,13-17. 23 Müller 1895,137-139. 24 Kiss 1908; Emszt 1911; Térey 1914-1915. 25 Katalog Leipzig 1912; vgl. ferner Kurzwelly 1912, 3-4 (erschienen im Zusammenhang mit der Ausstellung). 2,1 Katalog Darmstadt 1914. 27 Bei dieser Gelegenheit tauchte aus der völligen Unbekanntheit das auf die Jahre um 1719 datierbare und seitdem verschollene männliche Bildnis des Stadtmuseums von Danzig auf (B. 326), außerdem konnte die Mányoki­Forschung erst aus diesem Anlaß vom Bildnis des Grafen Gotter aus der Zeit um 1731 (Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum) Kenntnis nehmen (A. 54). Die kurze Biographie Mányokis im zweibändigen Katalog - Biermann 1914 -, der fast das gesamte Material der Ausstellung repro­duziert, wurde von Sándor Nyári zusammengestellt. Vgl. Bd. I, XXXII. 28 Petrovics 1925, 3-4; Ybl 1925, 304-305. 29 Lázár 1933, 5, Vorwort. 30 Lázár 1926, 91-101, 463-474; Lázár 1927, 37-47.

Next

/
Oldalképek
Tartalom