Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
OEUVREKATALOG - C. Irrtümliche und nicht nachprüfbare Zuschreibungen (C. 338-413)
einer anderen Hand, vermutlich aus der Zeit nach 1729. Bleckwenn hat angenommen, daß der Anlaß zur Vergrößerung die Einfügung des Bildnisses in die nach 1729 angelegte dreiviertelfigurige Offiziersgalerie des Kronprinzen im Potsdamer Stadtschloß war. Bleckwenn wie Börsch-Supan halten den Mittelteil aufgrund des Monogramms „AM" für eine Arbeit Mányokis, mit Ergänzung durch fremde Hand. Diese Zuschreibung ist wegen der harten, Mányoki völlig fremden Malweise sowie der Signatur mit einem Monogramm nicht aufrechtzuerhalten. Hinter dem Monogramm „AM" dürfen wir wohl den bislang nicht identifizierten Maler vermuten, der das Halbfigurenbild des Christian Daniel von Rochow (1685-1739) in ebendieser Weise signiert hat (Brandenburg, Dommuseum, Inv. Nr. V 209 Kl. rückseitig: „Pein par AM Année 1718", Angabe und Foto von Gerd Bartoschek, um 1984), das in Qualität und Malweise Manvoki ebenfalls fernsteht, zugleich aber in der Gestaltung des Gesichts Ähnlichkeiten mit dem Bildnis Wreech aufweist. Zum Maler, der das Bildnis teilweise übermalte und ergänzte, bietet sich als bemerkenswerte Analogie das ebenfalls dreiviertelfigurige Offiziersbildnis des Hans Hermann von Katte (1704-1730) von Georg Lisiewsky (1647-1750) an. (Vgl. Kronprinzenprozeß und Katte-Urteil. Zum 275. Geburtstag Hans Hermann von Kattes am 28. 2. 1979. Ausstellung im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, 1979. Katalog, Bearb. C. Loiventhal-Hensel, Nr. 7.) LITERATUR: Bleckwenn 1975, 208-209, Abb. 1; Börsch-Supan 1975, 30-31; Börsch-Supan-Kühn 1987, 79 (Mányoki); Schweers 1994, Th. 1/3, 1158 (Mányoki). C. 387 BILDNIS EINES JUNGEN ARISTOKRATEN (Früher: vermutliches Bildnis des Stanistaw Leszczyhski, König von Polen [1677-1766]) Öl, Leinwand, 104x82 cm Bratislava, Galéria mesta Bratislavy Inventarnummer: A 1281 Provenienz: 1959 übernommen aus der Sammlung des Mestské múzeum, Bratislava (dort Inv. Nr. 4405), wohin es 1924 aus der Sammlung der Grafen Pálffy gelangt war. (Freundliche briefliche Mitteilung von Zelmíra Grajciarová, 6. Juli 2002) Das Bild wurde anläßlich seiner Ausstellung 1937 als ein vermutliches Werk von Mányoki veröffentlicht. Im Katalog findet sich kein Hinweis auf den Ursprung oder die Begründung der Zuschreibung. Das Bildnis wird in der Preßburger Sammlung bis heute mit Vorbehalt Mányoki zugeschrieben. Die künstlerischen Merkmale datieren aber das Gemälde in die sechziger, siebziger Jahre des 17. Jahrhunderts, und der Maler dürfte niederländischer Herkunft gewesen sein. Genausowenig wie die Zuschreibung an Mányoki kann die traditionelle Bestimmung des Dargestellten aufrechterhalten werden, obwohl diese vermutlich in die Zeit der Sammlung Pálffy zurückreicht. Der junge Mann trägt nämlich den dänischen Elephantenorden, mit dem der Katholik Stanislaw Leszczyhski gewiß nicht dekoriert werden konnte. LITERATUR: Katalog Praha 1937, 58, Nr. 468/b. C. 388 BILDNIS EINES JUNGEN MALERS (Früher: Jugendliches Selbstbildnis) Kreidezeichnung, mit Bister laviert, Papier, 450x345 mm Verschollen Falsche Signatur (rechts unten): „Manyoky 1613" [sie!] Zwischen 1921 und 1938 Budapest, Sammlung Ernst, 1939 aus dem Besitz von Endre Szabó erworben für die Fővárosi Képtár [Hauptstädtische Bildergalerie von Budapest] (dort Inv. Nr. 4144). Nach einem Eintrag im Inventarbuch der Hauptstädtischen Bildergalerie „1952 der Fälschungssammlung des Museums der Bildenden Künste übergeben" (Der Eintrag bezüglich der Ubergabe: Budapest Székesfőváros Képzőművészeti Tárgyainak Törzskönyve IV. - Budapest, Ungarische Nationalgalerie, Abteilung Neue Kunst) Die Zeichnung wurde bereits bei ihrer Ausstellung im Jahr 1931 mit der Bemerkung veröffentlicht, daß die Signatur mit dem Namen Mányoki und der Jahreszahl von fremder C. 388