Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

OEUVREKATALOG - B. Zuschreibungen (B. 230-337)

Kniestück, ursprünglich Halbfigur im Oval ohne Hände. Die Einheitlichkeit der malerischen Lösung spricht dafür, daß die Halbfigur von Mányoki selbst (allseitig ergänzt) umgearbeitet wurde. Die Komposition wurde dabei um etwas Landschaftshintergrund erweitert. QUELLE: Budapest, Ungarische Nationalgalerie, Fotoarchiv, Archivfoto Nr. 2053, aus der Sammlung des Budapester Museums der Bildenden Künste. Laut Beschriftung des Fotos Bildnis einer Fürstin Lubomirska von Mányoki. LITERATUR: Thieme-Becker XXIV, 1930, 46; Buzási 1998, 68, 74, 77, 99, Nr. 36. B. 286 Abb. 90 MÁNYOKI, Ádám (Selbstbildnis) Um 1718/1720 Öl, Leinwand, 97x78 cm Verbleib unbekannt Provenienz: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz des Hofrates Paul Seidel in Berlin, 1928 im Kunsthandel. 1951 aus dem Besitz von Helene Thiming Reinhardt versteigert. (Los Angeles, California) Ein Maler am Arbeitstisch, in dunkelviolettem, pelzverbrämten Rock, blauer Samtmütze, mit Miniatur und Pinsel in der Hand. Hinter ihm dunkler Vorhang, auf dem Tisch Malutensilien. Das Bild wurde in der Literatur bisher für ein Werk von Pesne gehalten. Es galt zunächst als Bildnis eines unbekannten Miniaturmalers, später als Selbstbildnis des Künstlers, dann bei Berckenhagen als Bildnis des Berliner Malers Johann Harper (1688-1746), mit der Bemerkung, daß die Bestimmung des Dargestellten nicht zweifelsfrei ist. Harpers bekanntes Porträt (Kupferstich von Christian Bernhard Rode, vgl. Berckenhagen 1964, Abb. 363) zeigt aber ein dickliches Gesicht, dessen haupt­sächliche Merkmale von diesem Bildnis abweichen (siehe sein Bildnis im Zusammenhang mit A. 172). Der feinmalerische Charakter des Porträts sowie die minutiös-detaillierte Darstellungsweise der Figur und der Malutensilien unterscheidet aber dieses Bild deutlich von den Arbeiten Pesnes. Es zeigt hingegen Elemente und Details, die in ähnlicher Form an Mányokis Bildnissen vorkommen: Das leicht geöffnete Hemd und Details der Weste sind an mehreren Bildern ähnlich ausgeführt (besonders am männlichen Bildnis ehemals im Danziger Stadtmuseum, B. 326), die geometrisch streng angeordneten Malutensilien kehren am Bildnis Balthasar Permosers (A. 119), die elegante Handhaltung im Braunschweiger Bildnis Graf Gotters (A. 54) und das konkave architektonische Element im Büdnis einer unbekannten Dame mit Blume sowie in den Bildnissen der Erzherzoginnen Maria Theresia und Maria Anna wieder. (A. 96,104, B. 335) Das Gesicht und Details der Augenpartie rücken das Bild in die Nähe des Bildnisses von Peter Hohmann (A. 59) Die Datierung des Bildes in die Jahre um 1718-1720 als eine Arbeit Mányokis ist durch einen Teil der angeführten Analogien begründet. Daß ich das Bildnis eines Miniaturmalers aufgrund des Selbstbildnisses aus der Zeit um 1711 (besonders der Form des breiten, eckigen Kinns) sowie der bezeichnenden Pose eines Selbstbildnisses für eine Darstellung Mányokis halte, wird auch durch das Alter des Malers unterstützt: Er mutet hier etwa zehn Jahre älter als in seinem früheren Selbstbildnis an. LITERATUR: Katalog Darmstadt 1914,114, Nr. 482 (Pesne, Bildnis eines Miniaturmalers); Biermann 1914,1, 146, Nr. und Abb. 233, II, XLI (Pesne, Bildnis eines Miniaturmalers); Berlin, Auktion Graupe, 14-15. Mai 1928, Nr. 289 (Pesne, Selbstbildnis); New York, Auktion Sotheby, Parke­Bernet, Montbrun Sale, 24. Januar 1951, Nr. 74 (Pesne, Selbstbildnis); Berckenhagen 1958,141, Nr. 141 (Pesne, Johann Harper? um 1720). B. 287 Farbtafel 62 MARIA AMALIA CHRISTINE Prinzessin von Kursachsen, Königin beider Sizilien (später von Spanien) (1724-1760) Fünftes Kind von August III., Kurfürst von Sachsen und König von Polen, und der Erherzogin Maria Josepha. Im Mai 1738 vermählt mit Karl von Bourbon, unter dem Namen Karl IV. König von Sizilen (ab 1759 unter dem Namen Karl III. König von Spanien). LITERATUR: Posse 1897, Tafel 30; Marx 1975,168. 1737/38 Öl, Leinwand, 184x118 cm Slovenské národné múzeum, Múzeum Cerveny Kamen Inventarnummer: 0-1116; CK 65179 Provenienz: erworben aus Ostrava, 1979 Ganzfigurenporträt in silbergrauem Brokatkleid, die zurückgeschlagenen Armein mit Goldbrokat gefüttert. Die Schultern und der linke Arm ist von einem roten Hermelin-Samtmantel bedeckt. Rechts, auf einem Tisch mit roter Draperie der sächsische Kurhut auf rotem Samtkissen. Das Gemälde, das in der Sammlung von Cerveny Kamen (Rotenstein) als französische Arbeit gilt, möchte ich aufgrund der großen Ähnlichkeit mit den Bildnissen der 1730er und 1740er Jahre Mányoki zuschreiben. Hinsichtlich der Komposition, der Gestaltung der Figur sowie der Accessoires und des Hintergrundes lassen sich als nächste Analogien das Bildnis der Friederike Alexandrine Moszyhska von 1734 sowie das Bildnis der Gräfin Brühl anführen, das durch eine Rechnung ebenfalls auf 1734 datiert wird. In der Gestaltung des Kopfes und des Gesichts lassen sich hingegen viele formale Ubereinstimmungen mit dem Brustbild der Baronesse Swihowska von 1747 entdecken. (A. 23,108,156) Die Bestimmung der Darge­stellten wurde durch Johann Martin Bernigeroths folgenden Kupferstich möglich, der dem Gemälde in einem kleinen Bildausschnitt genau entspricht und vom Beginn des Jahres 1738, aus der Verlobungszeit der Prinzessin, stammt.

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