Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)

Antoine Pesne (1683-1757): Der Maler King, 1734 authentischen Signatur folgen, widersprechen in mehreren Punkten der traditionellen Bestimmung des Bildes, aber zur Lösung des Problems kommt man wohl nicht dadurch näher, daß man die Autorschaft bestreitet, sondern dadurch, daß man versucht, die Bestimmung des Dargestellten, dessen Name auf der Doublierleinwand nachträglich angegeben wurde, zu korrigieren. Mányoki trat nach mehrjährigem Aufenthalt in Ungarn im Mai 1731 die Rückreise an, zunächst nach Berlin, wo er sich, wie durch seine Korrespondenz bezeugt ist, von Anfang bis Ende Juni aufhielt. Es findet sich kaum eine Erklärung dafür, warum (und auf welcher Grundlage) er während dieses knappen Monats den inzwischen verstorbenen Dinglinger hätte porträtieren sollen. Zudem lassen sich die Gesichtszüge des dargestellten Mannes mit den authentischen Bildnissen des Goldschmiedes, die vom Bildnis von 1731 abweichen, untereinander hingegen ähnlich sind, schwerlich vereinbaren (vgl. die Kupferstiche Bodenehrs nach Mányoki, Johann Georg Wolfgangs nach Pesne, Bernhard Vogels nach Kupezky). Darüber hinaus entspricht auch die Ikonographie des Porträts nicht den üblichen Darstellungen: Kupezky malte den Goldschmied mit einem Stichel, Pesne mit seinem Hauptwerk, dem „Dianabad". Der Dargestellte des Halbfigurenbildes von 1731 hält hingegen einen Stift mit Zeichenkohle und heller Kreide in der Hand. Nach den Entstehungsum­ständen des Bildes zu schließen könnte das Modell eher Christian Bernhard Rode (1725-1797): Johann Harper ein Berliner Malerkollege Mányokis gewesen sein. Nach erhaltenen Bildnissen und großer Ähnlichkeit der Gesichtszüge könnten zwei Möglichkeiten in Frage kommen. Zum einen der gebürtige Schwede Johann Harper (1688-1746), der ab 1716 neben Pesne als Hofmaler und Kabinettmaler tätig war, und unter anderen auch Porträts malte. (Berckenhagen 1958, 80-81, 141) Sein Selbstbildnis, überliefert durch die Radierung von Christian Bernhard Rode (Berckenhagen 1964, Abb. 363) stimmt nicht nur in den Gesichtszügen mit dem Bildnis von 1731 überein, sondern auch im Aufbau des dicklichen Gesichts und Kinns. Das andere mögliche Modell gehörte ebenfalls zu den Malern im Umkreis Pesnes, dessen Gesichtszüge aus einem Bildnis des französischen Malers von 1734 bekannt sind. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Berlin, Jagdschloß Grunewald. Berckenhagen 1958, Nr. 191a, Abb. 86; Börsch-Supan 1981, 78) Im Modell, das aufgrund der alten Inschrift auf der Rückseite des Bildes traditionell als „Maler King" bestimmt wird, vermutet die Literatur einen der beiden Porträtmaler King, ohne sich für den einen oder den anderen Bruder zu entscheiden: Karl Friedrich King (um 1708 -1738), der als ein Schüler Pesnes bekannt ist, oder Philipp King (fl750). (Börsch-Supan 1982, 42-43) Für die Annahme eines Berliner Dargestellten spricht auch die Berliner Herkunft des Porträts aus dem 19. Jh.

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