Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)

Gemäldesammlung in Wien verfaßte, Mányokis Porträt von Dinglinger vorhanden war. Er spricht darüber in der Aufzählung einiger wichtigerer Bilder der Sammlung: „Nr. 17a Le Portrait de Dinglinger artiste célebre qui vivőit à la cour de Dresde, peint à l'huile, sur toile, par Manyocki, H[aut]. 1 p[ied]. 10 p[ouces]. Ljarge]. 1 p[ied]. 6 p[ouces], 6 l[ignes]" Es wird eigens hervorgehoben, daß dieses Bild, wie das gleichformatige, als Pendant behandelte Selbstbildnis von François de Troy (Nr. 17b), einen sehr hohen Preis gekostet hatte („Ce deux portraits de gens célèbres deviennent d'un plus grand prix encore par l'exécution que Vandyck même n'auroit pas désavouée.") Auf dieses Bild weist auf der Grundlage von Bernoulli, ohne das Thema zu erwähnen, auch Friedrich Carl Gottlob Hirsching in seiner sammlungsgeschichtlichen Arbeit bei der kurzen Bewertung der Sammlung von Mechel hin. (Auf beide Mitteilungen hat mich freundlicherweise Klára Garas aufmerksam gemacht.) In der Annahme, daß das zweifach bezeugte Bild Mányokis mit dem Bildnis identisch ist, das als Kupferstich Bodenehrs überliefert ist, möchte ich im Vergleich mit dem in der Komposition sehr nahe verwandten Bildnis der Gattin Dinglingers eine Datierung auf die Zeit zwischen 1721 und 1723 vorschlagen. Maria Susanna Gutermann (1696-1726) war seit dem April 1721 mit dem Goldschmied vermählt. Ihr Porträt muß bis 1723 vollendet gewesen sein, denn Mányoki hielt sich danach in Wien und von 1724 an jahrelang in Ungarn auf. LITERATUR: Bernoulli 1, 1777, 242-243; Hirsching 1, 1786,113; Magazin der Sächsischen Geschichte IV, 1787, 737. a. Johann Georg Bodenehr (1691-1730) Abb- 87 Vor 1730 Mezzotinto, 405x296 mm (Platte) Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstichkabinett Bezeichnet: „AD Manyoki pinxit, Aula[e] Pictor S. M. Regis Polonias ­Hanc Effigiem in Memoria[m] Sempiternafm] Consecrat loh. Georg Bodenehr Calcogr. Aug." Legende: „Johannes Melchior Dinglinger Bibracensis, In Aula Regis Poloniae & Electoris Sax. Operis Gem[m]ati Artifex." Das Blatt Bodenehrs entstand vermutlich auf der Grundlage des in der obigen Angabe erwähnten Bildnisses und folgt in seiner Komposition einer Darstellung Largillières, dem Bildnis des Obergraveurs der Pariser Münzstätte Joseph Roettiers. Laut Zeugnis der nachstehenden Miniatur orientierte sich hier nicht der Stecher am Vorbild Largillières, sondern Mányoki selbst, der die Komposition durch den 1700 ausgeführten Nachstich Cornelis Vermeulens gekannt haben mag. (Vgl. Rosenfeld 1981, Abb. VIII) Wie die „Kopie en miniature" bezeugt, gibt Bodenehrs Mezzotinto das verschollene Bildnis seitengleich wieder. LITERATUR: Heinecken 1786, 45 (Bodenehrs Mezzotinto nach einem unbekannten Maler); Hubert 1787, 468 (Stichwort Mányoki); Heinecken 1790, 726 (Bodenehr nach Mányoki); Drugulm I, 1859, 176, Nr. 4703; Wurzbach XVI, 1867, 404; Sponsel 1905, 69; Thieme-Becker IV, 1910, 167; IX, 1913, 307; Stübel 1914, 8/Anm. 2; Lázár 1926, II, 472, 473, 474, Nr. 87; Singer III, 1931,119, Nr. 19251-19254, 19264; Lázár 1933, 61, 120, Tafel LVII/a (auf 1931 datiert); Bottyán 1952,18; Ryszkiewicz 1957, 163; Watzdorf 1962, 32, 406, Nr. 6 (datiert auf die Zeit vor 1723); Hopp 1973a, 132; Buzási 1992-1996, 84, 150-151, Nr. 103/a; Buzási 1999,18. b. Sophie Friederike Dinglinger ^ (um 1739-1791) Vor 1776 Miniatur, Papier, 11,7x9,6 cm Ehemals Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister Inventarnummer: Miniat. 77 Kriegsverlust Kopie der Komposition, die durch Bodenehrs Blatt bekannt ist, ausgeführt durch die Enkelin Dinglingers. Die Bildnisminiatur auf der Grundlage des damals vermutlich noch im Familienbesitz befindlichen Gemäldes muß vor 1776 entstanden sein, denn Johann Bernoulli erwähnt es in diesem Jahr bereits in der Sammlung von Mechel in Basel. Die Bildnisminiatur liefert genauere Informationen zu Mányokis Darstellung: Dinglinger trug eine graue Allongeperücke, ein weißes Hemd, am Hals zugebunden mit einem blauen Band, einen goldgelben Rock und veilchenblauen Mantel. Der Vorhang links war bräunlich, der Hintergrund bläulich. LITERATUR: Sponsel 1905, 69; Lemberger 1909, 346, Abb. 137; Watzdorf 1962, 406, Nr. 6.a; Buzási 1992-1996,150-151, Nr. 103/b. A. 37 DINGLINGER, Maria Susanna, geb. Gutermann (1696-1726) Tochter von Georg Friedrich Gutermann, Konsistorialassessor und Ratsherr in Biberach a. d. R. Ab 1721 vierte Gemahlin von Johann Melchior Dinglinger. LITERATUR: Watzdorf 1962, 31. Nachstich von Mányokis zwischen 1721 und 1723 ausgeführtem Bildnis: Christian Albrecht Wortmann (1680-1760) 1727 Kupferstich, 275x200 mm (Platte) Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstichkabinett Bezeichnet: „A. de Manyoki Regis Pol: pict: pinx:" „offerebat C A Wortman[n] Maj: Imper: Russia? sculp: sculpsit 1727" Legende: „MARIA SUSANNA DINGLINGERIN gebohrne Bütermannin [sie!]

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