Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

Vorwort

2. Ádám Mányoki: Gebirgslandschaft mit Bach und Felsenweg Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum, Kupferstichkabinett (A. 223) Kunst - seit einer Generation Tradition bei den norddeutschen Malern - waren in der fürstlichen Galerie auf eine einzigartige Weise gegeben. Das Lustschloß Salzdahlum beherbergte näm­lich - den übrigen fürstlichen Kunstsammlungen Deutschlands eine Generation voran - bereits Ende des 17. Jahrhunderts eine der reichsten Sammlungen an holländischer Malerei. 16 Und schließlich: obwohl es heute kaum mehr faßbar ist, zählte laut der Biographie Mányokis auch die Auseinandersetzung mit der französischen Porträtkunst zu den Eindrücken und Ergebnissen der Zeit in Salzdahlum, die Begegnung mit einem Vorbild, das in der Sammlung - wie bei Hagedorn nachdrücklich hervorgehoben - durch Largillière vertreten war. Unter dem Gesichtspunkt der malerischen Entwicklung Mányokis könnte ein Vergleich seiner Frühwerke mit den Werken, die Ende des 17. Jahrhunderts in Salzdahlum bewahrt wurden, außerordentlich wertvolle Aufschlüsse bringen. Trotz der außerordentlich genau dokumentierten Sammlungs­geschichte des zum überwiegenden Teil in das Braunschweiger Museum eingegangenen Materials läßt sich diese vergleichende Untersuchung nicht mehr durchführen, - wenigstens nicht auf eine Weise, die genaue Entsprechungen erkennen ließe. Uber die Zusammensetzung der Sammlung zur Zeit der Aufstellung der Galerie Salzdahlum - soweit es sich aus der ältesten Quel­le, der Beschreibung der Galerie durch Flemmer aus dem Jahr 1697 ermitteln ließ 17 - gab der erste Bearbeiter der Sammlungs­geschichte, August Fink, eine auf Daten und Angaben beru­hende Übersicht und Charakterisierung. Er konnte feststellen, daß die erste Beschreibung von 1697 bei weitem nicht voll­ständig war, da der Verfasser die Arbeiten der zeitgenössischen deutschen Maler nicht berücksichtigte und unter den Bildnis­sen - in erster Linie ebenfalls Werke von deutschen Meistern ­eine Auswahl nach Verdienst und Bedeutung der Dargestellten traf. 18 Der erste vollständige Sammlungskatalog von Eberlein aus dem Jahr 1776, 19 eine für damalige Begriffe kritische Aus­gabe, beschreibt eine inzwischen auf das Vielfache angewach­sene Sammlung. Die dazwischenliegenden Quellen von 1710 beziehungsweise 1744 20 sind nur zum Teil geeignet, die Möglichkeit der Rückfolgerung bis zu einem gewissen Grade einzuengen. Demnach müssen wir uns im Bemühen, den Kreis der Meister zu ermitteln, die Ende des 17. Jahrhunderts Mányo­ki als Porträtmaler in Salzdahlum studieren konnte, mit äußerst wenigen Namen begnügen. Unter den Bildnissen und bildnishaften Darstellungen läßt sich allein eine Porträtstudie eines bärtigen alten Mannes von Jan Lievens aus der Zeit um 1629 im Verzeichnis Flemmers von 1697 identifizieren, 21 während von sonstigen holländischen, flämischen beziehungsweise deutschen Stücken dieser Gattung erst etwas spätere Erwähnungen vorliegen: Es ist aus dem Kata­log von Tobias Querfurt bekannt, daß sich im Jahr 1710 die Ehe­gattenbildnisse Rembrandts von 1632, 22 das Selbstbildnis von Johann Heinrich Roos von 1682, 23 Gerard Dous Selbstbildnis mit Familie aus den fünfziger Jahren des 17. Jahrhunderts 24 sowie zwei Werke Godfrey Knellers, das Bildnis des Bildhauers Georg Schweiger von 1674 25 und die Halbfigur Herzog Johann Wilhelms von Sachsen-Eisenach im Harnisch von 1689 26 bereits in der Sammlung befanden. Der Einfluß von einigen der auf-

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