Veszprémi Nóra - Jávor Anna - Advisory - Szücs György szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve 2005-2007. 25/10 (MNG Budapest 2008)

STUDIES - Miklós MOJZER: Der historische Meister MS sive Marten Swarcz seu Martinus Niger alias Marcin Czarny, der Maler des Krakauer Hochaltars von Veit Stoß II. Teil. Krakau und Nürnberg im Jahr 1477 und davor

terschneidheim 1978 (auch über die Signaturen); Oettinger-Knappe 1963 (be­sonders zu den Frühwerken); M. Mende: Hans Baidung Grien, in: SAUR All­gemeines Künstlerlexikon, Bd. 6. München-Leipzig 1992, 437^441. 35 I. Baader: Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs. Nördlingen 1860, 2-3. 36 Dürer in einem viel zitierten Brief an seinen Freund Willibald Pirckheimer aus Venedig (13. 10. 1506). Rupprich 1956 (wie Anm. 32), 1, 59. 37 Vgl. die moderne und gründliche Monographie von Kristine Scherer: Martin Schwarz. Ein Maler in Rothenburg o. T. um 1500 (Diss.). München 1992. 38 So wurde auch der Familienname von Jeronimus Opitzer ausgeschrieben, mit der Hinzufügung, daß er Bürger von Kaschau war, genauso im Fall von Hans (Johannes) Opitzer - beide waren Brüder von Bernhard, dem Goldschläger ­wohingegen die Herkunft von Bernhard erst im Prozeß um das Gold doku­mentiert ist - „Bernhart Opitzer der goltslacr von Breslo", nachdem er sich trotz des Verbots nach Breslau (vermutlich nach Hause) geflüchtet hatte. Vgl. Ptas­nik I. 905, 906, 875,952,953. 39 Vgl. Liebman 1973, 130ff. 40 M. Friedberg: Kultúra polska a niemiecka, Elemcnty rodzine a wplywy nie­meckie w ustroyu i kulturze Polski sredniowiecznej, Tom. I. Posen 1946. - J. Jahn: Die Stellung des Künstlers im Mittelalter, in: Kunstwerk, Künstler, Kunst­geschichte, Ausgewählte Schriften von J. Jahn, Leipzig 1982, 129ff. 41 Die zeitgleiche oder nachträgliche Transkription der Wappenbriefe hatte eine lange Tradition. Bereits die Dokumente der königlichen Kanzlei wurden gleich nach ihrer Ausfertigung „gut lesbar" abgeschrieben. Vgl. J. L. Walther: Lexi­con diplomaticum, abbreviationes syllabarum et vocum in diplomatibus et co­dieibus a saeculo VIII ad XVI vsque occurrentes exponens, junetis alphabeticis et scripturae speeiminibus integris, Ulm 1756 2 ; K. Baán: Magyar családtörté­neti és címertani irodalom 1561-1944 [Die Literatur zur ungarischen Famili­engeschichte und Heraldik], Budapest 1984; J. Csorna: A magyar heraldika korszakai [Perioden der ungarischen Heraldik], Budapest 1913; A. Aldásy: Cí­mertan [Heraldik], Budapest 1923. 42 Zur Lage in Ungarn: E. Mályusz: Geschichte des Bürgertums in Ungarn, Vier­teljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 20 (1927/28) 356^07; derselbe: A magyarság és a városi élet a középkorban [Die Ungarn und das städ­tische Leben im Mittelalter], Századok 1944; J. Szűcs: Városok és kézműves­ség a 15. századi Magyarországon [Städte und Handwerk in Ungarn im 15. Jahrhundert], Budapest 1955; E. Ny. Straub: Öt évszázad címerei [Wappen von fünf Jahrhunderten], Budapest 1987. 43 Siehe dazu in den Dokumenten der Stadt Krakau Jan Wyelki, Wyelgi, Welgi und Jan Waligora (bereits seit seiner Zeit als „malergeselle"), oder die Maurer, unter denen jene mit gleichem Vornamen (z. B. Nicolaus, Petrus, Stanislav) durch den Namen ihres Vaters oder durch einen angenommenen zweiten Namen unterschieden wurden, vgl. Ptasnik I. 8fT., 17ff. und 25 - Zusammenfassung und Register. 44 Echte, von Herrschern verliehene Wappen bekamen nur Künstler, die es aus­nahmsweise zu einem bedeutenden Amt bei Hofe oder zu einem dauerhaften Auftrag brachten. Der ältere Lucas Cranach trug nur den Neck- oder Beinamen Maler, Moller, Müller, während sein Sohn 1508 in Wittenberg für seine Hof­dienste als herzogliche Anerkennung ein (erbliches!) Wappen verliehen bekam, dessen Wappenbild (Krake oder Schlange mit dem Ring) er auch an seinen Ge­mälden anbrachte. Hans Baidung und sein Bruder Caspar, die aus der hohen Intelligenz stammten, führten ein Wappen, die dem Einhornwappen ihrer Stadt Schwäbisch Gmünd entsprach. Vgl. Oettinger-Knappe 1963; W. Schade: Die Malerfamilie Cranach. Dresden 1974 (auch über den Namen der Familie). Vgl. Stichwort Cranach, Lucas d. Ä. in Saur Lexikon der bildenden Künstler XXII, I68ff. (B. Hinz) 45 Ein häusliches Zeugnis der im 16. Jahrhundert allgemein bekannten Auffas­sung von der Farbe Schwarz ist ein Möbelstück im Kasseler Museum von 1533: Tischplatte für Asmus Stedelin (Lindenholz, 99 * 118 cm), bemalt: Den Frau­enfiguren, die Farben verkörpern, teilt die schwarz gekleidete Allegorie fol­gendes mit: „Schwartz dem laidigen wol ansteed / Astronomy das Gstirn durchgeet / Hat deshalb den Sambstag bevor / Saturnus fiert die Eysin spor / Wer wöll das im sey glück betrait / Der braucht sich der Fürsichtig Kayf ' (d.h. Klugheit)". Bei weiteren sechs Frauen in verschiedenen Farben sind folgende Bedeutungen angegeben: „Gelb - Grammatica, ... der uberwinder klaidt - Sol ... / Weyss, ... on mackel rain. Rhetoric - Luna .../ Rottfarb ... in lieb gar hitzig ist, - Arithmetic - Mars ... / Grau ... mag bedeuten Logica-Mercurius ... / Blau ... steet unver keert Geometry - Jupiter ... / Grien ... mayenfarb vil freude bringt - Venus ... / Darnach die music allweg ringt. Vgl. Martin Schaffner. Maler zu Ulm. Katalog von Suzanne Lustenberger. Ulm 1959, Nr. 37. Schriften des Ulmer Museums, N. F. Bd. 2, 219. 46 Der junge Philipp Schwarzerd bekam seinen griechischen Namen „Melan­chthon" 1509 von seinem Oheim Johannes Reuchlin: „AD TD Martys Philippo Melanchtoni Bretthenensi" - auch schriftlich; vgl. Philipp Melanchthon, 1497­1997. Briefe für Europa - Internationale Wanderausstellung zum 500. Ge­burtstag, Museum der Bildenden Künste, Katalog, Budapest 1999, 9-10. 47 In Krakau war außerhalb der vornehmen Familie Schwarz die Erwähnung von unterscheidenden (also angenommenen) Beinamen in der Form von Czarni oder Swarcz ziemlich häufig. In der Aufstellung von Ptasnik I. kommt ersteres 11 ­mal. letzteres 21-mal vor. In Prag wird 1465 in den Zunftakten Hans, Hanusch Brozek wiederholt erwähnt, der nach seinem Vulgo - Ambroz - mit Hanusch identisch ist. „Hanusch Brozek wäre also darnach eigentlich Ambrosius, ein Sohn des Schwarzen Hans (oder Hansens Schwarz) und den Malern beizuzäh­len." Letzterer wird im Malerbuch dreimal erwähnt: Jan Czerny als Jenyek moler, dann als Janek Czny unter den verstorbenen Zunftmitgliedern, er wohnte in Prag auf der Kleinseite, wo es 1414 und 1415 bezeugt ist, daß Johannes Pic­tor Niger einen Weingarten besaß. „Für seine cechische Nationalität spricht der Zuname Czerny (Schwarz), allein es muss hier auch erwogen werden, dass Namen ebenso gut cechisiert wie latinisirt worden sind und dass dieses Zeug­niss gerade in die Zeit der beginnenden Czechisierung der Malerzeche fällt." M. Pangerl: Das Buch der Malerzeche in Prag, in: Quellenschriften für Kunstge­schichte XIII. 1878-80 - (bei den entsprechenden Namen). 48 A. Harsányi: A domonkosrend Magyarországon a reformáció előtt [Der Domi­nikanerorden in Ungarn vor der Reformationszeit]. Debrecen 1938, 178; R. Dán: Humanizmus, reformáció, antitrinitarizmus és a héber nyelv Magyarors­zágon [Humanismus. Reformation, Antitrinitarismus und die hebräische Spra­che in Ungarn], Budapest 1973, 26; Zu seinen Werken vgl. Magyar Katolikus Lexikon [Katholisches Lexikon Ungarns], IX. Budapest 2004, 802. 49 Die Mitglieder der Sodalitas litterarum Vistulana, die sich um den 1489 dort eingetroffenen Conrad Celtis scharten, schmückten sich hauptsächlich mit la­teinischen Namen, in den meisten Fällen mit der lateinischen Übersetzung ihres Familiennamens: Brudzewicki = Brums, der Astronom, Johann Sommerfeld = Aesticampianus, Johann Bär = Ursus, Stenzel Selig = Simonides (nach dem griechischen Philosophen), Janus Canusius .... Nicolaus Tauchan = Mergus, Sigmund Gossinger = Fusilius, und die jüngeren: Johann Salamon = Salemnius Delius, Vinzenz Lang = Longinus (später ein Freund von Luther und Me­lanchthon), August Olmütz = Moranus [sie!], dann unter den Bürgern von Kra­kau: Georg Morsteyn = Morinus, Hans Kisling =..., Nicolaus Vothka = Abstemius, Andreas Boriszcwski = Pegazus (königlicher Secretarius und Dom­herr), Mathias Drzcwicki = ..., Bernhard Wilczek = Viliscus Roxolanus, Jacob von Boxice = ... königlicher Rat, Domherr, Heinrich Fink = ... deutscher Kap­pelmeister des Königs. Vgl. A. Wagner: Ein Krakauer Stadtschreiber und Hu­manist, Johannes Heydecke (1443-1512), Deutsche Gestalten und Orden im Osten. Posen 1940, 43-51. 50 Glänzendes Schwarz wurde auch durch die Ordensdisziplin verboten, so bei den Zisterziensern durch Caesarius von Heisterbach (tl240): „Vestimenta alio colore non induatis, nisi Laia, lactina et nigra nativa" und bei den Schwestern in der Regula ad Virg.: „Omnia vero indumenta simplici tantum et honesto co­lore habeant, nunquam nigra, non lucida, sed tantum Laia, vel lactina." in: Glos­sarium Mediae et infimae latinitatis a Domino du Cange, Tom. IV (reprint 1954, 16). 51 Schwarz konnte in diesem Fall auch furchterregend sein: bei der Organisation der ersten ständigen Söldnerheere für das Gefolge von Karl VII. und Ludwig XL, dann unter dem Einfluß der Truppen von Giovanni de' Medici (und der bande nere von Ludwig dem Großen von Ungarn aus dem Hause Anjou in Ita­lien), und schließlich das Söldnerheer von Matthias Corvinus wurden mit schwarzer Kleidung und Waffen ausgerüstet, um ihre Wildheit zu betonen, dies wird auch bei Antonio Bonfini: Rerum Ungaricarum decades ... lib. 9 erwähnt. Vgl. A. Bartal: Glossarium Mediae et infimae Latinitatis Regni Hungáriáé, Budapest 1901, in der Wortgruppe „niger"; in der Ausgabe von 1585 des La­teinisch-ungarischen Wörterbuchs von Ambrosius Calepinus (ed. J. Melich, Budapest 1912) - hier zusammen mit polnischen und englischen Varianten; Maczytiski: Lexikon latino-polonicum Regionen. Brüssie, Königsberg 1564 ­zu den Begriffen niteus - nitor bzw. ater - atror. Bonfini sieht auch die Paral­lele ars et peritia hinein: „faciem habent nigellam cum adustione (cholerici)", sie waren „Nigritae" - „milites validissimis et pernicissimis corporibus" - meist aus den früheren Hussitenheeren. H. Finály: A latin nyelv szótára [Wörterbuch der lateinischen Sprache], Budapest 1884 (Reprint 2002), bei den Wortgrup­pen „niger-subniger-nitidus, camucato nigreo" etc. Während nigritia = nigri­tudo - nigellus, und sogar: nigrogemmus (niger-gemma) = 'schwarz glänzend" beinahe Wertbegriffe sind, reicht die Bedeutung von ater, teter, tetricitas, tetri­tudo, fűrvus bis zum Ausdruck von Häßlichkeit. Die Steigerung von niger ist die Farbe fuligineus (glänzend pechschwarz) - im Italienischen fuligineo, was im Englischen etwa der Steigerung von black zu ebony entspricht. Es gibt auch fulgidulus und flugidus, die Beinamen Nigrinus und Nigrina sind antiken Ur-

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