Király Erzsébet - Jávor Anna szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve 1997-2001, Művészettörténeti tanulmányok Sinkó Katalin köszöntésére (MNG Budapest, 2002)
TANULMÁNYOK / STUDIES - Sigrid NAGY: Das kleine Andachtsbild und die Beuroner Kunstschule
Bildes erhielt. Diese „Kreuzigung" dürfte das wohl bekannteste Beuroner Bild sein. Jahrzehntelang waren zahlreiche Auflagen des Schott damit ausgestattet. Als Andachts- und Sterbebildchen fand das Bildmotiv in unterschiedlichen Ausführungen vielseitige Verwendung. Deshalb sollen hier nur zwei Beispiele Erwähnung finden. Bei dem einen handelt es sich um ein Farbdruckbildchen (10,0 x 5,5 cm) mit der Bezeichnung „Kunstverlag Beuron Copyright No 521". Es wurde auf der Rückseite mit dem Text „Andenken an die Schulschluß-Exerzitien vom 26-29. III. 1922 bei St. Ursula in Ratibor" in Schönschrift mit Tinte beschrieben. 71 Das zweite Bild wurde als Klischee mit einem ungarischen Gebet und Imprimatur von 1925 von der „Szociális Testvérek Társasága, Budapest, VII, Thököly út 69." herausgegeben. 72 Das Beuroner „Marienleben" Mit der künstlerischen Neugestaltung der dreischiffigen gotischen Hallenkirche der Abtei Emaus in Prag begannen die Beuroner Künstler sofort nach ihrer Übersiedlung 1880. An der Südwand der Kirche entstand ein sechzehn Darstellungen umfassender Zyklus zum Leben Mariens, den P. Lukas Steiner ausführte. 73 Bereits 1895 wurde das Beuroner „Marienleben" nach den Wandgemälden der Klosterkirche zu Emaus-Prag von Bernhard Kühlen in Mönchengladbach in 17 Lichtdruckblättern herausgegeben. Vom Beuroner Kunstverlag wurde dann der Zyklus als Andachtsbildchen verlegt und in verschiedenen Drucktechniken und Größen gehandelt. Weitere Beispiele zur Popularisierung der Beuroner Bilder ließen sich anführen. Obwohl Andachtsbildchen nach Werken der Beuroner Schule bis auf Wügers „Kreuzigung" bald dreißig Jahre nicht mehr verlegt werden, haben sie doch im Laufe der Zeit wesentlich mit dazu beigetragen, unter den Katholiken eine Bewußtseinsänderung in Hinblick auf künstlerische Äußerungen herbeizuführen, hin zur qualitätsvollen Andachts bilddarstellung. ANMERKUNGEN 1 Schott. Anselm: Das Meßbuch der hl. Kirche. Lat. u. dt. mit liturgischen Erklärungen. Verlag Herder, Freiburg i. Br. 1883. 71. Aufl. 1968. 2 Auseinandersetzung zwischen dem preußischen Staat und der Katholischen Kirche in den Jahren 1871 bis 1887. 3 Vgl. Lexikon für Theologie und Kirche. (LThK) 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1962. Bd. 2. Sp. 324-325; Bd. 3. Sp. 843-844; Bd. 7. Sp. 17; Bd. 10. Sp. 835 und Sp. 1220-1221. 4 Siehe dazu: Siebenmorgen, Harald: Die Anfänge der ,,Beuroner Kunstschule" , Peter Lenz und Jakob Wüger 1850-1875. Ein Beitrag zur Genese der Formabstraktion in der Moderne. Sigmaringen, 1983. mit weiterführender Literatur. Ders.: Die Beuroner Kunstschule. Peter Lenz (P. Desiderius) und seine Mitarbeiter. Das Münster XXX. 1977. München, Zürich H. 1. 20-36; Ders.: Peter (P. Desiderius) Lenz, der Begründer der „Beuroner Kunstschule" 1832-1928. Haigerloch, 1978; Ders.: Die „Beuroner Kunstschule" und die Schweiz, in: „ich male für fromme Gemüter". Zur religiösen Schweizer Malerei des 19. Jahrhunderts. Luzern, 1985. 218-249. Ders.: „Kulturkampf". Das Verhältnis von Peter Lenz und der Beuroner Kunstschule zum wilhelminischen Staat, in: Mai, Ekkehard, Waetzoldt, Stephan und Wolandt, Gerd: Ideengeschichte und Kulturwissenschaft, Philosophie und bildende Kunst im Kaiserreich. Berlin, 1983, 409-430; Ders.: „Ein richtiger Beuroner werd ich nie werden". Karl Caspar als Wandmaler und die Beuroner Kunstschule, in: „München leuchtete". Karl Caspar und die Erneuerung christlicher Kunst in München um 1900. Hrsg.: Schuster, PeterKlaus. München, 1984. 254-267; Lenz, Desiderius: Zur Ästhetik der Beuroner Schule. Beuron 2. Aufl. 1927; „Die Beuroner Kunstschule". Die Kunst XVII. 1908. München, 241-250; Hartmann, Reinhold: Erneuerungsversuche der christlich-religiösen Malerei im 19. Jahrhundert, insbesondere der Bestrebungen auf naturalistischer Basis in der zweiten Jahrhunderthälfte. (Inaugural-Dissertation). Tübingen, 1954, 181-185; Hofstätter, Hans-H.: Das Christliche in der Malerei des 19. Jahrhunderts. Das Münster XXXI. 1978. München-Zürich, 44-58; Kreitmaier, Josef: Beuroner Kunst. Eine Ausdrucksform der christlichen Mystik. Freiburg, i. Br. 3. Aufl. 1921,4-5. Aufl. 1923 (mit älterer Literatur); Kralik, Richard von: Beuroner Kunstschule, in: XXIV. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs Secession. Wien, 1905 (Katalog); Krins, Hubert: Die Kunst der Beuroner Schule. Wie ein Lichtblick vom Himmel. Beuron, 1998; Schnütgen [Alexander]: Die Beuroner Malerschule. Zeitschrift für christliche Kunst. III. 1890. Düsseldorf, Nr. 9. Sp. 269-276; Wolff, Odilo: Beuroner Kunst. Die Christliche Kunst VII. 1910. 121-138. 5 Boyle-Turner, Caroline: Jan Verkade. Ein holländischer Schüler Gaugins. Zwolle, Amsterdam, 1989; Mertei, Hans-Richard: Lebenswege niederdeutscher Maler-Konvertiten. Benedikt Momme Nissen und Jan Willibrord Verkade als Maler, Schriftsteller, Priester und Mönche. Stadt Gottes LIX. 1935-1936. Steyl, H. 4. 158-161. 6 Gesamt-Verlags-Katalog des Deutschen Buchhandels. (GKB) Münster, XVI. 1. 3. 1893. Sp. 2731-2736. Die Angaben verdanke ich Prof. Dr. Christa Pieske, Lübeck. 7 Oer, Sebastian von: Ora et Labora, Leben und Sterben von Laienbrüdern der Benediktiner-Kongragation. Freiburg i. Br. 1919. 52. Titelbild: „Der Glorreiche Tod des hl. Patriarchen Benediktus". 8 Kreitmaier, Josef: wie Anm. 4. 3. Aufl. 66-67. 9 Frdl. Mitteilung von Sr. Maura Steiner OSB, Bertholdstein. 10 Kreitmaier, Josef: wie Anm. 4. 3. Aufl. 65-66. 11 wie Anm. 4. Ebd. 4 5. Aufl. 1923. 71. 12 Für die die Andachtsbildchen betreffenden Mitteilungen danke ich Sr. Maura Steiner OSB aus der Abtei St. Gabriel, Bertholdstein sehr herzlich. Schreiben von 02. 10., 22. 10. und 06. 11. 2001. 13 Forstner, Dorothea: Die Welt der Symbole. Innsbruck-Wien-München, 1961. 2. verbesserte Auflage 1967. 3. Auflage 1977,6. Auflage 1991. 14 zí szegények orvosa. Batthyány-Strattmann László. Eisenstadt, 1978. 131. 15 Vgl. LThK 2. Aufl. 1962. Bd. 3, Sp.721; Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard, Rüdesheim-Eibingen (Schnell, Kunstführer Nr. 1895) Regensburg, 5. Aufl. 1999. 4. 16 Frdl. Mitteilung von Sr. Matthia Eiden OSB, Abtei St. Hildegard, RüdesheimEibingen vom 28. August 2001. 17 Sammlung der Autorin: Reg. Nr. 14100. 18 Boisdequin, Michel: L'imagerie à L'abbaye de Maredret. Une production monastique an XXe siècle, in: Imagiers de Paradis. Images de Piété populaire du XVe au XXe siècle. Musée en Piconrue - Bastogne o. J. 1 15-136. Für die Kenntnis dieser Arbeit, danke ich Prof. Dr. Christa Pieske, Lübeck, herzlich. 19 LThK 2. Aufl. 1962. Bd. 9. Sp. 477. 20 LThK 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1962. Bd. 10. Sp. 353. 21 Leider konnten nähere Angaben dazu nicht erfolgen, da die damals damit betrauten Brüder nicht mehr leben, und betreffende Archivunterlagen, bedingt durch die Aufhebung der Abtei durch die Gestapo 1941, nicht mehr vorhanden sind. Frl. Mitteilung von Abt Ansgar Schmidt OSB vom 20. 08. 2001. 22 Geweiht 1909, Wandfresko zum Herz-Jesu-Altar, Kreuzwegbilder und Gemälde zum Marienaltar 1925-1926. Vgl. Goetz, Christine: Vorläufer der modernen Kunst. Katholische Kirchen-Zeitung für das Erzbistum Berlin, Nr. 4-31. Januar 1999. 20; Brühe, Matthias: Katholische Kirchen im Norden und Osten Berlins. Berlin, 1999. 35. 23 LThK 3. Aufl. 1997. Bd. 6. Sp. 1350- 1351. 24 Ebd. 2. Aufl. 1962. Bd. 5. Sp. 184-285. Bd. 7. Sp. 45-46. 25 Severus, Emmanuel von, Naredi-Rainer, Paul von: Notker Becker OSB (18831978) Mönch und Künstler. Maria Laach 1983; Saur, Allgemeines KünstlerLexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Bd. 8. MünchenLeipzig, 1994. 173; Brauksiepe, Bernd, Neugebauer, Anton: Künstlerlexikon. 250 Maler in Rheinland-Pfalz 1450-1950. Mainz, 1986. 23-24. 26 Reg. Nr. 23785. Dieser Beleg wurde im April 1938 handschriftlich einem Erstkommunionskind gewidmet. 27 Reg. Nr. 7853 (mit ung. handschriftl. Widmung vom 13. August 1944). 28 Reg. Nr. 24573. Das vorliegende Bildchen wurde im Juli 1949 zur Erinnerung an die Priesterweihe und Primiz, außerdem auf der Rückseite mit dem Photo des Priesters Josef Hörmandinger bedruckt. 29 Reg. Nr. 7583.