Takács Imre – Buzási Enikő – Jávor Anna – Mikó Árpád szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve, Művészettörténeti tanulmányok Mojzer Miklós hatvanadik születésnapjára (MNG Budapest, 1991)

SZILÁGYI András: Két királyi ajándék az Esterházy család kincstárában

17 Wolffgangus de Bethlen: História de rebus Transsylvanicis. Tomus III. Cibinii 2 1783, 22.; Gyulafi Lestár följegyzései 1565-1605. Kiad. SzabóK. In: Magyar történelmi évköny­vek és naplók a XVI-XVIII. századból (Monumenta Hungá­riáé Historica. II. Scriptores 31.) Budapest 1881, 5-7, 25-26.; A Székely Krónika. Kiad. Barabás S. Történelmi tár 1880, 646. 18 Várkonyi G.: II. Rákóczy György esküvője. (Régi Magyar Történelmi Források U. kötet) Budapest 1990. 19 Báthory Zsófia anyja Zakrzeska Anna, nagyapja pedig Jan Zakr­zeski, maríenburgi zászlósúr volt VÖJ Fükom E: II. Rákóczi Ferenc erdélyi fejedelem ősei. Levéltári Közlemények 47 ( 1976) 207. 20 Várkonyi G. ijn. (ld. 18. j.) 170. ZWEI KÖNIGLICHE GESCHENKE IN DER SCHATZKAMMER DER FAMILIE ESTERHÁZY Im Jahre 1693 ließ Fürst Pál Esterházy (1635-1713), Pa­latin von Ungarn, ein lateinisches Inventar über seine Schatzkammer anfertigen, die in seiner Zeit zweifelsohne die am meisten reiche Kunstsammlung in Ungarn war. In dieser äußerst wertvollen, noch unveröffentlichten schrift­lichen Quelle kommen etwa zwanzig historische Namen vor, und zwar im Zusammenhang von verschiedenen Stücken, die früher im Besitze dieser Persönlichkeiten waren, bzw. die von ihnen der fürstlichen Familie überreicht wur­den. Die Mehrzahl dieser Personen sind Habsburger Könige, und Mitglieder der ungarischen Magnatenfami­lien. Als je ein merkwürdiger Ausnahmsfall befinden sich unter ihnen zwei historische Gestalten, die in fremden Ländern herrschten. Sie sind Karl I. von England und Jo­hann Kasimir II. von Polen; der erste stammte, wie be­kannt, aus der Stuart-, der zweite aus der Wasa-Dynastie. Diesesmal ist es nicht möglich, die Authentizität und Glaubwürdigkeit gewisser Feststellungen und Äußerungen dieser Schriftsquelle mit überzeugenden Argumenten zu untermauern. Es soll um so mehr betont werden, daß die erwähnten beiden Namen in Verbindung solcher Kunst­werke auftauchen, die von den Wappen der Stuart-, bzw. der Wasa-Dynastie dekoriert sind. Diese beiden Kunst­stücke - ein imposanter Hornpokal und ein mit emaillierten Schmuckanhängern reich verzierter, vergoldeter Silberpo­kal - sind heute im Kunstgewerbemuseum, Budapest auf­bewahrt. Sie sind äußerst seltene, in ihrem Genre sozusa­gen unikalische Goldschmiedearbeiten. Die erste wird in dem hingewiesenen Inventar folgenderweise beschrieben: „Ungula Griphi cum Syrena Psalterium tenente, ac Insi­gnibus Esterasianis, Quae fuit Caroli condam Angliae Re­gis Ao 1638". Die Umstände der königlichen Schenkung sind zu die­ser Zeit nicht zu erklären. Zum erstenmal wird nämlich dieses Stück in einem Verzeichnis aus 1664 erwähnt - oh­ne irgendeine Angabe über seine Provenienz -, die aus früheren Zeiten stammenden Inventare der Sammlung Esterházy schweigen darüber. Da die Übergabe des könig­lichen Geschenkes - laut des zitierten Details des Inven­tars aus 1693 - in 1638 statt fand, scheint es für gewiß, daß der englische königliche Hof nicht einen Mitglied der Familie Esterházy, sondern höchstwahrscheinlich einen Herrscher des Zeitalters zu schenken beabsichtigte. So erlaubt sich der Autor, eine der in Frage kommen­den, vorläufig zwar nicht zu beweisenden Möglichkeiten hier aufzuwerfen. Demgemäß könnte György I. Rákóczy, Fürst von Transsylvanien, jene verehrte Person sein, für wen das Geschenk aus London zugesandt und durch Mit­wirkung gewisser - natürlich unbekannten - Legaten über­reicht wurde. Die Jahre 1637 und 1638 bilden tatsächlich eine wichti­ge Periode in der Geschichte der Außenpolitik des Für­stentums Siebenbürgen. Die lebhaften diplomatischen Be­ziehungen, die den Hof des früheren siebenbürgischen Für­sten, Gábor Bethlen, in dem ersten Jahrzehnt des Drei­ßigjährigen Krieges, zu den protestantischen Ländern Eu­ropas anknüpften, beginnen jetzt von seinem Nachfolger wi­ederbelebt und aufgebaut werden. Sir Thomas Row, der Gesandte Königs Karls I. von England führte im Januar 1638 in Hamburg Verhandlungen mit Johann Heinrich Bisterfeld, Professor der Hochschule von Gyulafehérvár (Aba Julia); der letztere war bekanntlich der einflußrei­che und vertraute Legat von György I. Rákóczy. Der Hornpokal könnte vielleicht anläßlich dieser Verhandlun­gen überreicht gewesen sein. Diese Hypothese muß aber im Kreise der reinen Vermutungen bleiben, da bis jetzt keine historische Angabe vorhanden ist, die als Argumen­te dafür dienen könnte. Über die Geschichte des anderen Stückes, d.h. des mit applizierten Anhängern versehenen Prunkpokals, sind wir ein bißchen besser informiert. Prinz Casimirus - den je ein Detail des erwähnten lateinischen, bzw. eines auf unga­risch verfaßten Inventars im Zusammenhang mit diesem Werk benennt - stand nämlich in persönlicher Beziehung zu zwei Mitgliedern der Familie Esterházy. Dafür spricht eine wichtige historische Quelle, und zwar jene Verzeich­nungen von Pál Esterházy, die aus seiner Jugendzeit stam­men. Aus diesem Bericht ist es bekannt, daß Prinz Casi­mirus, der später - von 1648 ab - König von Polen war, am Herbst des Jahres 1643 einen, wahrscheinlich heimli­chen Besuch in Kismarton (Eisenstadt) abstattete. Ferner sind wir aus diesem jugendlichen „Tagebuch" informiert, daß der ungarische Palatin, Graf Miklós Esterházy - Gast­geber des Prinzen Casimirus in 1643 - im Februar des nächsten Jahres mit Adam Kazanowski (um 1599-1649) ­einen einflußreichen Diplomat und Gesandte des polni-

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