Takács Imre – Buzási Enikő – Jávor Anna – Mikó Árpád szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve, Művészettörténeti tanulmányok Mojzer Miklós hatvanadik születésnapjára (MNG Budapest, 1991)
BUZÁSI Enikő: III. Ferdinánd mint magyar király (Justus Sustermans ismeretlen műve az egykori Leganés gyűjteményből)
50 Ld. Bautier im. 62-63, Crino i.m. (ld. 48. j.) 217, Sustermans-katalógus (ld. 41. j.) 12, 17. Ide tartozó adalék az 1626 május 14-én történt kifizetés, amely a „Giuramento d'obbedienza dei se na tori fiorentini a Ferdinando II. de'Medici" című nagyméretű kompozícióért illette meg a festőt. Ekkor felhetetóen már Firenzében tartózkodott. Annál is inkább, mert a nagyméretű kép átadása március 27-én történt. (Ld. Sustermans-katalógus 24. illetve LXXTV. kat. számok) Chiarini véleménye, miszerint a „Giuramento" 1625/26-ban készült volna, e kifizetés tényén alapszik. (Ld. Sustermanskatalógus 12, 17, valamint 24. kat. szám) Ugyanakkor a kép egyik vázlatával kapcsolatban (Firenze, Uffizi) feltételezte, hogy a festő Bécsből való visszaérkezése (1624 október) után már hozzákezdett a nagyméretű kompozíció kivitelezéséhez, (ld. Sustermans-katalógus 24. kat. szám) Mindazonáltal az említett vázlatot 1625 második felére teszi. (U.o.) Ugyanakkor az Uffizi gyűjteményi katalógusa szerint a nagyméretű kompozíció 1621-ben már a Palazzo Pittiben volt (ld. Gli Uffizi. Catalogo generale. 528. P. 1641, valamint Bautier i.m. 13-15.). FERDINAND III. ALS UNGARISCHER KÖNIG (EIN UNBEKANNTES WERK VON JUSTUS SUSTERMANS AUS DER EINSTIGEN SAMMLUNG LEGANÉS) Ferdinand III. wurde im November 1625 von dem nach Sopron (ödenburg, Westungarn) einberufenen Landtag zum König von Ungarn gewählt. Die Krönung am 8. Dezember erfolgte laut Bericht eines Augenzeugen, Carlo Caraffa, unter heraldischem Pomp in den Farben des ungarischen Wappens, wobei auch der angehende König in ungarischer Tracht erschienen ist, die in den heraldischen Farben silbern und rot gehalten war. In dieser Krönungstracht zeigt ihn ein ganzfiguriges Portrat sowie ein nach diesem gestochenes Blatt von Wolfgang Kilian. Unter den erhaltenen grafischen Blättern ist uns ein einziger Fall bekannt, in dem ein Herrscher aus dem Hause Habsburg als König von Ungarn in ungarischer Tracht vor die Öffentlichkeit Europas getreten war; Matthias II. trägt auf einem vor 1612 gestochenen Bildniskupfer ebenfalls eine ungarische Tracht. In der offiziellen Habsburger Repräsentation der Zeit, wie auch zuvor, überwog eher das „kaiserliche Prestige", und in diesem Sinne erschienen die Habsburgerherrscher auf ihren Bildnissen, entsprechend ihrer Aspiration auf die Weltherrschaft sowie im Zeichen einer verschönerten historischen Kontinuität und eines „dynastischen Selbstbewußtseins" als Nachfolger der römischen Imperatoren. Die Ausschließlichkeit der „kaiserlichen Ikonographie" in der Repräsentation der Habsburger als ungarische Könige wurde nach der Wahl Matthias II. zum König von Ungarn aufgehoben, durch die Bildnisse des Herrschers in ungarischer Tracht. Die Ursachen dafür finden sich in den gewandelten politischen Umständen sowie in der Annäherung des Herrschers und des ungarischen Adels aus gemeinsamem politischem Interesse. Das repräsentativste Herrscherbildnis Matthias II. in ungarischer Tracht is das Bildnis des Hans von Aachen in Prag, das nach den Erkenntnissen EliSka FuCikovás vor der Erlangung des Kaisertitels des Römischen Reichs Deutscher Nation entstand, da auf dem Bild nur die Zeichen der böhmischen und ungarischen Herrscherwürde in Erscheinung treten, und zwar durch eine eigenartige Unterscheidung, durch die böhmische Krone und die ungarische Tracht des Herrschers, letztere ersetzt in einer Art protokollarischer Rolle die ungarische Krone. Weitere Darstellungen Matthias II. in ungarischer Tracht sind uns aus den Rechnungen des Hans von Aachen bekannt, außerdem gibt es zwei Miniaturbilder von ihm in ungarischer Tracht, sie werden im Ungarischen Nationalmuseum bewahrt. Zur Vorstellung vom „Bild des ungarischen Königs" gehörte nicht nur in der Bildnismalerei die ungarische Tracht, sondern auch in der Diplomatie mit der Hohen Pforte, auch hier in einer protokollarischen, unterscheidenden Rolle. Da der Sultan die Macht der Habsburger allein in ihrer Eigenschaft als ungarische Könige anerkannt hatte, mußten die Gesandten des Wiener Hofes in Vertretung des ungarischen Königs, also in ungarischer Tracht erscheinen. Eine andere Rolle kam der ungarischen Tracht in Westeuropa zu, wo dieser Auftritt mit dem Bild verknüpft wurde, das dort von den Ungarn als den Beschützern der östlichen Grenzen des Christentums seit über einem Jahrhundert lebendig war. In diesen Sinnzusammenhang gehört das Bildnis Ferdinands III. in ungarischer Tracht (Wien, Kunsthistorisches Museum), das 1635 für den Antwerpener Triumphbogen von Rubens bestimmt war. Auf diesem Bildnis war die ungarische Tracht als „Heldenkostüm" zu verstehen, wodurch der Sieger der „im Schutze des Glaubens" gegen die protestantischen Schweden ausgefochteten Schlacht einem anderen zentralen Programm der höfischen Repräsentation, dem Ideal des christlichen ritterlichen Helden mittelalterlichen Ursprungs angeglichen wurde. Die europaweit als „ungarisch" bekannte Tracht war die Tracht des ungarischen Adels, der sich in der Barockzeit im Sinne seiner ständischen Traditionen mit der Nation und dem Land identifizierte. Demnach verband sich in repräsentativen Situationen mit der Adelstracht eine besondere Bedeutung, die seit Anfang des 17. Jahrhunderts auch den Charakter der repräsentativen Statusbildnisse der Ahnengalerien des ungarischen Adels bestimmte. Wir sind aber der Meinung, daß dieser spezifische und aus