Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1995-1997 (Budapest, 1998)
CSOMA ZSIGMOND: Deutsches Bauerleben, deutsches Bauernschicksal in Ungarn
Im Land verblieben ca. 2OOOOO-23O000 Deutsche. Eingeschüchtert, versuchten sie unbemerkt zu leben und trauten sich nicht als Deutsche zu bekennen. Doch der Verstaatlichung, der Kulakenliste fiel der deutsche Unternehmer, der deutsche Arbeiter und Bauer ab 1948 genauso zum Opfer wie viele andere ungarische Staatsbürger. Diese diskriminative Behandlung traf die Deutschen jedoch härter. Seither hat man erkannt, dais die Vertreibung, der Zwang, das Heimatland zu verlassen und die Zerstörung des Zusammenlebens gleichwertiger Kulturen schädlich waren. Geduldet und eingeschüchtert Der II. Weltkrieg und die darauf folgenden Jahre, später die Hysterie des kalten Krieges machten auch die Ungarndeutschen noch vorsichtiger. Mit der teilweisen Madjarisierung und mit fleißiger .Arbeit integrierten sie sich in die ungarische Gesellschaft, wo die kommunistische Partei, die Partei der Ungarischen Werktätigen zu ständiger Wachsamkeit im unermüdlichen ideologischen Kampf aufrief, welcher sich gegen die „Feinde jenseits des eisernen Vorhanges und gegen die inneren Kollaboranten" richtete. In diesen Zeiten, in den Jahren 1950-1960 war, wegen dieser ideologischen Wachsamkeit, sogar die Aufrechterhaltung eines Kontaktes zu den nach Deutschland, v.a. in die BRD vertriebenen Familienmitgliedern riskant, obwohl ab 1950 die deutsche Nationalitätenfrage nicht mehr offen auftauchte. Man stopfte mit Gerüchten über große Enüarvungen von Spionagegeschichten und Konzeptionsprozessen auch die Köpfe der hiergebliebenen Deutschen, die in ihrem einst blühenden deutschen Dorf, in ihrem doppelten Minderheitendasein (Minderheit im Land, doch bereits Minderheit im eigenen Dorf) auf dem Grund ihres vertriebenen Nachbarn die unterschiedliche Mentalität und Wirtschaftsform des neuen ungarischen Siedlers kennenlernten, indem der paternahstische Staat die Unterschiede zusammen-zuwaschen versuchte. Hoffentlich werden die Wunden der heimatvertriebenen und heimatverbliebenen Ungarndeutschen weiter vernarben und ihre Enkel nur die Vorteile ihrer deutschen A bstammung gen lessen.