Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1995-1997 (Budapest, 1998)

CSOMA ZSIGMOND: Deutsches Bauerleben, deutsches Bauernschicksal in Ungarn

Lage, der feurige Lößboden und die mediterranen Klimaeinflüsse der südlichen Hänge seit Jahrhunderten günstige Bedingungen für den Traubenanbau. Die Geschichte des Trauben- und Weinbaus reicht mehrere Jahrhunderte zurück. Während der Ausgrabungen in der Nähe von Villány hat man bei der Freilegung einer römischen Villa einen Altarstein, Töntopfe und ein schriftliches Denkmal gefunden, welche beweisen, daß auf diesem Gebiet auf größerem Territorium bereits Weinbau von hoher Qualität betrieben wurde. Aus der Schrift auf dem Altarstein geht heraus, daß der Bauer mit der Hilfe seines Sohnes, Venatus, einen Weinberg in der Größe von 400 arpennis (ca, 50,4 ha) angepflantzt hatte. Während weiterer Ausgrabungen kamen Denare der Kaiser Titus und Hadrian aus Tages­licht, Dachziegel (mit Rand) mit Stempelbruchteilen, und an der rechten Seite des nach Magyarbóly führenden Steinweges fand man Spuren einer Siedlung, ein Glastöpfchen usw. Dávid und Zsigmond Taussig haben während der Bodenpflügung im Weinberg eine eiserne Sichel aus der Römerzeit und aus der Zeit der Völkerwanderung gefunden, welche sie dem Museum in Pécs geschenkt haben. Die Umgebung von Villány ist bei der Landnahme von den Stämmen Kán und Bor besetzt worden, die die hier vorgefundenen Weinberge weiterbebaut haben. Während der Jahrhun­derte, infolge von Kriegen, wurde dieses Gebiet mehrmals entvölkert, doch die neuen Siedler, ihre Erfahrungen im Weinbau verwendend, nahmen den Weinbau wieder auf. Das erste schriftliche Denkmal aus der Zeit der ersten Landnahme, welches sich auf dieses Weingebiet bezieht, satmmt aus dem Jahre 1249, aus der Geschenkurkunde der Szarsomlyóer Burg: „Die Grenze der dröhnenden Erde fängt mit dem ersten Zeichen an, unter dem Weinberg von Opur, südlich vom großen Weg." Aufgrund der örtlichen Bedingungen und später durch die 150­jährige osmane Türkenherrschaft verbreitete sich eine spezielle, sog. balkanische Rotwein­Kultur. Die mehrere Jahrhunderte alte Tradition der Rotweinherstellung verhalf dem Villányer Rotwein zu Ruhm, welcher sich bis zum heutigen Tag aus der Vermischung der durch die Türken verbreiteten gegärten balkanischen Rotwein-Kultur und der westeuropäischen Rotweinkultur ergab und einen speziellen, individuellen Qualitätsrotwein-Anbau zum Ergebnis hatte. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts galt der hiesige herrschaftliche Weinanbau im ganzen Land als anerkanntes, befolgenswertes Beispiel. Ausbau der herrschaftlichen Wirtschaftführung und das Erscheinen der deutschen Weinbauer Die zweite Mohacser Schlacht hatte auf der Wiese von Nagyharsány die Niederlage der osmanisch-türkischen Heere zu Folge. Damit näherte sich die 150 jährige Türkenherrschaft seinem Ende. Die den Wiener Hof materiell und auch militärisch unterstützenden Grundbe­sitzer erhielten vom Kaiser Leopold I. als Wiedergutmachung und Lohn große Besitztümer auch im Komitat Baranya. So auch der Heerführer der christlichen Heere, Prinz Eugen von Savoyen und Graf Adam Batthyány II. Prinz Eugen von Savoyen erhielt 1699 den Grundbesitz von Bellye, zu dem auch das Dorf Villány gehörte, bis Batthyány 1700 den Grundbesitz von Boly bekam, zusammen mit Villanykövesd und Virágos. Bis zum .Anfang des 19- Jahrhunderts hatten beide

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