Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1992-1994 (Budapest, 1994)
Raoul H. Francé-emlékülés - Sz. PRISZTER - Zs. BUNKE: Ungarische Pflanzenabbildungen im XVIII. und XX. Jahrhundert
Ungarische Pflanzenabbildungen im XVffl. und XIX. Jahrhundert Sz. Priszter — Zs. Bunke Obgleich im Mittel- und West-Europa die ersten, gedruckten und auch mit Holzschnitten versehenen Kräuterbücher schon in dem XVI. Jahrhundert ausgegeben wurden, war ähnliches in Ungarn wegen der 150 Jahr lange dauernden türkischen Besatzung nicht möglich. Erst nach der Begründung der ärztlichen Fakultät der ungarischen Universität zu Tyrnau (Nagyszombat, heute: Trnava, Slowakei), und nach der Übersiedlung in Buda bzw. Pest (1774, 1784) eröffnete sich die Möglichkeit solche Werke zu publizieren. In den folgenden Zusammenfassung erwähnen wir in chronologischer Folge diejenige bedeutendere ungarische Werke, die (wenigstens zum Teil) illustriert sind. Einige Abbildungen teratomischen Pflanzen (z.B. Fasziationen) stammen schon aus den 1670-80-er Jahren (Spillenberger und Vette, in Vollgnad 1688). Mehrere ungarische Pflanzenzeichnungen findet man in den Reisebeschreibungen der deutschen F.E. Brückmann (1730-40). Die erste genaue Beschreibung und Abbildung der tatarischen Kohl (Crambe tataria) erscheint in der Dissertation von S. Sebeók (1779). Mehrere neue Arten der damals noch unerforschten slawonischen Flora (und Fauna) sind in der Reisebeschreibung von Piller und Mitterpacher erschienen (1783). In 25 Kupfertafeln von J. Winterl findet man die ersten naturtreuen Abbildungen mehreren ungarischen endemischen Pflanzen (1788). In der Flora Posoniensis von S. Lumnitzer (1790) erscheint eine schöne Kupfertafel von Smyrnium perfoliatum. Die Reisebeschreibungen des französischen B. Hacquet (1790-96) und des englischen R. Towson (1797, 1803) enthalten Bilder von mehreren karpatischen Pflanzen. Illuminierte Abbildungen ungarischer Giftpflanzen sind im Werk von P. Kolbányi (1791) und später von A. Kubinyi (1842) zu finden. Eine Fülle neu entdeckten ungarischen und kroatischen Pflanzen wurden in dem dreibändigen Prachtwerk von Waldstein und Kitaibel auf 280 farbigen Kupfertafeln veröffentlicht (1799-1812). Ähnliche — aber unkolorierte — Neuigkeiten enthalten die 40 Foliotafeln von A. Rochel aus dem Banatgebiet (1828). Paar Pflanzenbilder aus dem Hohen Tatra illustriert das Florenwerk des schwedischen Botanikers G. Wahlenberg (1814), und eine gut gelungene Abbildung des Ruscus hypoglossum ist zu dem pressburger Florenwerk von S. Endlicher beigelegt (1830). 30 naturtreue Aquarellen aus der Umgebung von Keszthely verfertigte P. Wierzbicki (1820), sein Werk blieb aber leider unveröffentlicht. Die Expeditionen der damaligen Türkey, welche durch den Museologe und Zoologe I. Frivaldszky auf dem Balkanhalbinsel, später auch nach Kleinsasien geschickt wurden, entdeckten eine Menge neuer Pflanzen- bzw. Tierarten. Ein grosser Teil dieser Neuigkeiten (besonders aus Bulgarien) wurden in