Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1992-1994 (Budapest, 1994)

CSOMA ZSIGMOND: Bäuerlicher und kleinadeliger Weintransport und Fuhrleute zwischen dem Vorraum der Ostalpen und dem ungarischen Transdanubien (Kontakte über die Ost-West Grenzen, 17.-bis Anfang des 20.Jh.-s)

(in erster Linie Äpfel und Birnen) transportierten die bäuerlichen Fuhrmänner unbe­deckt, in grossen Obstfässern, die — in der kroatischen Sprache sogenannten jabukov ardov. Die grossen Fässer bestanden aus Tannenholz. Zwei von diesen Obstfässern wa­ren jeweils auf einem Wagen. Der eine Boden des Fasses wurde herausgeschlagen. So konnte es mit Äpfeln und Birnen gefüllt werden. Danach wurde der ausgeschlagene Boden des Fasses, lakovnica, wieder darauf gegeben und mit einer gebogenen Hasel­nussrute oder einen breiteren Weidenrute niedergedrückt und ringsum im inneren Fass­kopf befestigt. Das Obstfass war grösser als das Weinfass, und die Obstfässer hatten immer Bandholz. Es war üblich, dass das Obst zusammen mit dem Fass verkauft wur­de. 9 Am Anfang des 20. Jhs. fuhren die Kaufleute aus dem Voralpengebiet schon mit den Bahn. Zu dieser Zeit beförderten die Fuhrmänner das Obst zum Bahnhof nach Oberwart. Der Kaufmann lieferte es auf Bestellung immer sicher auf den Markt. So konnte Obst aus der Steiermark nach Transdanubien und Pápa sowie nach Budapest gelangen. Allgemein beförderte man spätreifende Winteräpfelsorten, zum Beispiel die kroatischen Guldnaret (Goldreinette), Misanske (Stein Winter-Maschansker) und Spri­jesnice. Auf dem Rückweg von Ungarn legte man grosse, ungefähr 500 Liter fassende Fäs­ser hintereinander auf. Unter die Weinfässer, vinski ardov, kamen 2 Strohbündel (kro­atisch pajs). Diese schützten die Daubenhölzer. Ein Bündel war ungefähr 1 m lang und 20-25 cm breit. Zwischen die Fässer stellten die Weinfuhrmänner kreuzweise Stroh oder in Brett, damit die Fässer einander nicht beschädigen konnten. Wenn die bäuerlichen Weinfuhr­männer im Auftrag eines Kaufmannes fuhren und leere Weinfässer nach Ungarn brach­ten, wurden die Fässer nicht ausgewaschen. Im Sommer hätten die Fässer beim Transport plötzlich austrocknen und zusammenklappen können. Deshalb wuschen sie die Fässer dort aus, wo sie den Wein kauften. Die Fuhrmänner halfen gerne beim Fassenfüllen, weil sie dabei kostenlos trinken konnten. In allgemeinen wurde der Wein mit der Füll­brenke und mit dem Eimer eingefüllt, den skaf. In grossen Kellern verwendete man sie schon am Anfang des 20. Jhs. Seit der Jahrhundertwende begann man den Gummischlauch — dafür gibt es keinen kroatischen Namen — und den hahn, cep zu verwenden. Trotzdem war am Anfang des 20. Jhs. der Gummischlauch noch sehr wenig in Gebrauch. Überall gab es die Weinpumpe. Im allgemeinen fuhren die Fuhrleute guten Qualitätswein, manchmal roten Wein, oder im Herbst auch Most. Diesen tranken die Damen. Interessant ist, dass die cha­rakteristischen und berühmten Weinerzeugnisse des Plattenseesufers der Wermut und der Ausbruch (Spätlese) nie befördert wurden. Denn Branntwein transportierte man — nicht immer — in einem 50 Liter — Kleinfass, hinten auf dem Wagen. Wenn man Most oder nicht ganz stillen Wein beförderte, gab man auf das Spundloch des Fasses ein Holz — oder. Blechrohr, redlica na vino, als Gartrichter. Später verwendete man schon durchgebohr­te Holzpfropfen, deren kroatischer Name pál war.

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