Für Lajos szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1986-1987 (Budapest, 1987)

TANULMÁNYOK - Balassa Iván: Egy talajmegmunkáló eszköz: a hasogató Európában

Ein Bodenbearbeitungsgerät: der Riß in Europa Der Holzpflug hatte zwei Eisenteile: das Sech (Längseisen), das den Boden spaltete und das Pflugeisen (Flacheisen), das den Boden aufschüttete bzw. im Falle des Beetpfluges bereits umgebrochen hat. Das pflugeisen erschien bereits in der Mitte des 1. Jahrtausends v.u.Z., das Sech ist jedoch laut unseren jetzigen Kenntnissen nicht älter als das erste Jahrhundert v.u.Z. In der Herausgestaltung und der Verbreitung spielten in einigen Gebieten Europas die Kelten eine große Rolle. Neben dem Pflug existierte jedoch seit längster Zeit das Bodenbearbeitungsgerät, daß als Riß bezeichnet wird. Dieser hatte nur einen einzigen Eisenteil: das Sech. Dieses Arbeitsgerät hat man auf den grasigen, mit Wurzeln durchflochtenen Lehm­böden vor dem Pflug benutzt, damit die Arbeit des Pfluges leichter und gründlicher wird. Demnach ist der Riß in der Wirklichkeit ein Vorpflug und die damit durchge­führte Arbeit ein Vorpflügen. Dieses Gerät wurde wahrscheinlich ab dem ersten Jahrhundert vor unerer Zeitrechnung benutzt. Das wird durch die Aufzeichnungen der römischen Land­wirtschaftsschreiber (Plinius, Columella) genauso bestätigt, wie durch die Pflugei­sen mit langer Schneide, die unter anderem bei den Ausgrabungen in dem Karpa­tenbecken (Pannonién) gefunden wurden. Ihr Alter wird auch dadurch bewiesen, daß sie in zahlreichen indoeuroäischen Sprechen durch solche Worte bezeichnet werden, die aus demselben Stamm gebildet wurden. Deutsch: Riß, niederdeutsch: reester, altoberdeutsch: riostra, schwedisch: rist, norwegisch: ristek, ristil, islän­disch: ristill, russisch, bjelorussisch: razak rezak, otrez, slowenisch: rezalo, rezalni­ca usw. In dem Karpatenbecken kann man über die Ausgrabungen der Römerzeit hinaus aus einer Angabe aus dem 15. Jahrhundert auf sein Vorhandensein schlie­ßen, während ein Bild aus der Zips (heute in der Tschechoslowakei) aus dem Jahre 1662 zeigt, daß fleißige Forschung eventuell noch andere Angaben entdecken kann. Der Riß wurde in Europa wahrscheinlich durch den Beetpflug verdrängt, denn dieser konnte durch die beiden Eisenteile (Sech und Pflugeisen) die beiden Vorgän­ge auf einmal durchführen. Das bedeutete nicht eine Einsparung an Arbeitskräf­ten, sondern auch die Pflugzeit konnte vermindert werden. In dem mittleren Teil Europas, in dem der Pflug verwendet wurde, findet man nur reliktartig den Riß. Nödlich davon, in Skandinavien, in Finnland, dem Baltikum, in Bjelorussien und Rußland wurde er noch in den letzten hundert Jahren benutzt, und er gelangte wahrscheinlich durch die Wikinger auch in den nördlichen Teil Schottlands. Süd­lich davon hat man mehr als Reliktgebiet in Steiermark und Karinthian (Öster­reich) und im westlichen Teil von Slawonien (Jugoslawien) damit gepflügt. Von einigen Gebieten haben wir nur vereinzelte Angaben (Frankreich, Portugal, Kaukasus), deren Zusammenhang wir nocht erklären können. Ab Anfang des

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