Takács Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1978-1980 (Budapest, 1981)

Horváth Lajos: A mezőgazdasági termelőszövetkezetek nagyüzemmé válásának útja

WEG DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN PRODUKTIONSGENOSSENSCHAFTEN ZU GROSSBETRIEBEN von LAJOS HORVÁTH Die Abhandlung gibt eine Übersicht über den Entwicklungsgang der ungarischen landwirtschaft­lichen Produktionsgenossenschaften zu Grossbetrieben in der Zeit von 1945-48 bis 1968-70. Es werden ausserdem die wichtigsten kennzeichnenden Ergebnisse der Produktionsgenossenschaften aufgrund von Angaben des Jahres 1977 besprochen, wobei festgestellt wird, dass die meisten Produk­tionsgenossenschaften im vergangenen Jahr zu gut mechanisierten, modernen Grossbetrieben wurden, die ihre landwirtschaftüchen Produkte zum Grossteil mit entwickelter Technik und Technologie er­zeugen. Die bedeutende moralische und finanzielle Unterstützung des Komitees für Agrargeschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und des Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung ermöglichte die Ausarbeitung der Betriebsgeschichte von 52 Produktionsgenossenschaften, die verschie­dene Gegenden des Landes repräsentieren. Daraus geht hervor, dass im ersten Zeitabschnitt der Reorganisierung der ungarischen Landwirtschaft in sozialistische Grossbetriebe, d. h. in der Zeit von 1945-48 bis 1957-58 die landwirtschaftliche Mengenproduktion noch nicht in Qualitätsproduktion überging. Die in der politischen Macht im Jahre 1948 eingetretenen Veränderungen ermöglichten die Organisierung von Genossenschaften; die Partei der Ungarischen Werktätigen veranstaltete im Juli 1948 eine Genossenschaftskonferenz. Danach folgte die Errichtung von Maschinenstationen und die Ausarbeitung des ersten genossenschaftlichen Muster-Statutes. In der ersten Etappe der sozialistischen grossbetrieblichen Reorganisierung erhielten die Produk­tionsgenossenschaften Reservefelder, Gebäude, Einrichtungsgegenstände, Zucht- und Nutztiere zuge­teüt, und konnten Kredite für Entwicklung, Tierkauf und andere Betriebszwecke in Anspruch nehmen. Ende 1950 waren bereits 361 Maschinen-Stationen in Betrieb, die den Genossenschaften mit 6730 Traktoren und sonstigen Maschinen zur Verfügung standen. Als die in den Jahren 1953-1956 zugespitzte politische und wirtschaftspolitische Lage sich wieder beruhigte, erfolgte ein neuer Aufschwung in der sozialistischen Umgestaltung. Während nämlich im Jahre 1953 4536 Produktionsgenossenschaften mit 250 000 Mitgliedern auf einem landwirtschaftü­chen Gebiet von 1,6 Mülionen Hektar arbeiteten, erhöhte sich diese Zahl im Jahre 1955 - trotz Auflösung vieler Produktionsgenossenschaften im Jahre 1953 - auf 4816 Produktionsgenossen­schaften, die mit 306 000 Mitgliedern 1,2 Millionen Hektar Land bewirtschafteten. Charakteristisch für diese Epoche war, dass die entscheidende Mehrheit der Mitglieder der Pro­duktionsgenossenschaften Agrarproletarier waren, die weder Vermögen, noch eigene Geldreserven hatten und nur ein geringes Einkommen aus dem Gemeinsamen bezogen, bzw. eine weit hinter dem Lohn der Industriearbeiter stehende Wergütung erhielten. Sie kämpften täglich mit dem Problem der Broterwerbung, gegen die auf die Hauswirtschaften ausgeübte sektiererische Pression, gegen die Labili­tät der Leitung, gegen die übertriebene Spannung des dörflichen Klassenkampfes und gegen die Unsicher­heiten in der Leitung und Organisation der Genossenschaften. Trotz all dieser Schwierigkeiten wurden - eben in dieser geschichtlichen Etappe - die Grundlagen für die Tätigkeit der Genossenschaften und die Voraussetzungen zur Beschleunigung der sozialistischen Reorganisierung der Landwirtschaft geschaffen. In den Jahren 1957-1961 veränderten sich die agrarpolitischen Thesen der Ungarischen Soziali­stischen Arbeiterpartei wesentlich. Die Hauptzielsetzung war, die Massenkollektivisierung ohne Vermin­derung der Produktion durchzuführen. In diesem Zeitabschnitt spielten auch die einfacheren genos­senschaftlichen Formen eine Rolle. Es wurde den Produktionsgenossenschaften ermöglicht, Maschinen zu kaufen, mehr Kredit in Anspruch zu nehmen; Konzentration, Spezialisierung usw. wurde begonnen. Im Frühjahr 1961 wurde die Massenkollektivisierung beendet, 93% des landwirtschaftlichen Gebietes Ungarns gehörte nun zum sozialistischen Sektor. Kennzeichnend war, dass in dieser Zeit eine grosse Anzahl von Mittelbauern den Genossenschaften beitrat. Auch in der Vergütung der Arbeit tra­ten Änderung ein; die direkte materielle Interessiertheit wurde grösser und auch die Beziehungen der Hauswirtschaft zur genossenschaftlichen Gemeinwirtschaften wurden verbessert.

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