Takács Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1975-1977 (Budapest, 1978)
Matolcsi János: A bakonyi sertés XV—XVI. századi csontleletei Sarvalyon
Die Population von Sarvaly dieses urtümlichen Landschlagschweines hat sich als ziemlich spalterbig erwiesen. Zum Beispiel der Zweizahn (Pi) war nur in der Hälfte der Mandibelfunde anwesend, die Länge der Zähne M3 schwankte aber zwichen 24.0-32.7 mm. Die auffallend grosse Variationsbreite übertrifft weitgehend den Unterschied, der auf der Kauenfläche infolge der Abnützung der Zähne überhaupt entstehen konnte. Unter den archäologischen Schweinefunden sind die Knochen von Sarvaly als mittelgross zu betrachten, woraus folgt, dass der Körper des Schweines von Sarvaly ebenfalls von mittlerer Grösse gewesen sein muss. Wegen Mangel einer Serie von kompletten Gliedknochen kann der einzige, als 72.8 cm festgestellte Ristwert nur als ein Einzelfall betrachtet werden. Das im Jahr 1847 verfertigte dermoplastische Präparat (Abbildung 7.), das in Budapest im Landwirtschaftlichen Museum ausgestellt ist, ermögücht eine gewisse Informierung anbetreffs des Aussehens der Tiere. Das ausgestopfte, ungefähr einjährige Exemplar hat aufstehende. Ohren, eine schmale Nase, es ist drahthaarig und gelbgraufarbig. Die Individuen aus dem XV-XVI. Jahrhundert mussten offenbar ähnlich gewesen sein. Diese waren abgehärtete und bedürfnislose Tiere, ihre Lebensart hat sich von der des Wüdschweines kaum unterschieden. Wegen ihrer langsamen Entwicklung, geringen Gewichtszunahme und faserigen Fleisch wurde am Ende des XIX. Jahrhundert ihre Zucht eingestellt. ABBILDUNGEN 1. Kieferbeine des Schweines von Sarvaly aus dem XV-XVI. Jahrhundert 2. Bakonyer-Schweineschädel aus dem XIX. Jahrhundert 3. Bakonyer-Schweineschädel aus dem XIX. Jahrhundert in Frontalsicht 4. Bakonyer-Schweineschädel aus dem XIX. Jahrhundert in Bazilarsicht 5. Bakonyer-Schweinekiefer aus dem XIX. Jahrhundert 6. Differential-Diagramm von Unterschied des Kieferbeines des Schweines von Sarvaly aus dem XV-XVI. Jahrhundert und des Bakonyer-Schweines aus dem XIX. Jahrhundert I. = Länge bis zum letzten Vorbackenzahn (Id—P4); II. = Länge der Backenzahnreihe (P 2 —M3); III. = Länge der Vorbackenzähne zusammen (Pj —P4); IV. = Längeder Vorbackenzähne (P2— P4); V. = Länge der echten Backenzähne (Mi -M 3 ); VI. = M 3 Länge; VII. = M3 Breite; VIII. = Körperhöhe bei P 2 ; IX. = Körperhöhe bei M 2 ; X. = Kleinste Dicke des Körpers (bei P 2 ); XI. = Grösste Dicke des Körpers; XII. = Breite der Schneidezahnreihe; XII. = Breite des Mandibels bei den zwei M 2 7. Dermoplastisches Präparat eines Bakonyer-Schweines aus dem XIX. Jahrhundert im Ungarischen Landwirtschaftlichen Museum 8. Gliederknochenfunde von Sarvaly