Takács Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1973-1974 (Budapest, 1975)

Samen- und Fruchtfunde von Pflanzen in Ungarn von der Jungsteinzeit bis zum XVIII. Jahrhundert. II

kann man schliessen, dass er auf dem ganzen Gebiete des Karpatenbeckens neben dem Weizen und der Gerste lange Zeit hindurch nur als zweitgradige Pflanze in Betracht gezogen wurde. Der Roggen verbreitete sich im allgemeinen vom Anfang der Römerzeit. Die Hirse kam in 27 Fundstellen angefangen von der Bronzezeit zum Vorschein, teilweise entschalt, teilweise spreuig. Unter den Getreidearten haben wir die wenigsten Angaben über die Verbreitung von Hafer. Haferfunde kamen in 18 Fundstellen vor. Der früheste von ihnen ist der Flughafer, den wir zum ersten Mal bei den Ausgrabungen der Bronzezeit in Tószeg-Laposhalom fanden. Unter den verkohlten Funden waren - den Fundstellen nach unter verschiedenen Verhältnissen - auch sonstige Begleitpflanzen, im heutigen Sinne Unkraut, vorhanden. Am häufigsten kamen die überwinternden einjährigen Unkrautgewachse vor. Zu ihnen gehören die Kornrade, die Labkrautgewachse und die Trespen. Bedeutend war noch das Vorkommen von Sommerunkrautgewachsen, wie die Knöterichgewachse und Gansefussgewachse. Von den Frühjahrsunkrautgewachse der Ackersenf und Flughafer. Mengenmassig steht uns ein viel geringeres Fundmaterial über die Sammlung, den Anbau von Obstarten aus den Pflanzenüberresten der archäologischen Zeiten zur Verfügung. Die Mehrzahl dieser stammt aus Grabern. Viele Sorten bewahrten auch die verschütteten Brunnen, Senkgruben und auch bei der Freilegung von Siedlungen, Burgen kamen Obstbefunde zum Vorschein. Im Gegensatz zu den Getreidearten ist es für die Mehrzahl dieser charakteristisch, dass sie nicht verkohlt sind und an ihnen oft Spuren von Tiergenage auffindbar sind. Bei den aus Brunnen und Senkgruben zum Vorschein gekommenen Funden war die Oberflachenatzung sehr stark. Von den Obstarten wurde aus der spateren Jungsteinzeit als erster der Kirschkern gefunden. Aus der Bronzezeit kamen etwas mehr Obstarten zum Vorschein, wie Hartriegel, Schlehdorn, Pflaume, Apfel, Birne und aus der Früheisenzeit die Haselnuss. Sie blieben zwar nur in kleiner Anzahl aufrecht, ihre Anwesenheit weist aber auf eine engere Verbindung mit dem Mensch der Urzeit hin. Die Anzahl der Obstfundstellen hat sich auch im römischen Zeitalter nicht bedeutend vermehrt, es kamen aber neuere Arten zum Vorschein und unter ihnen auch solche, die wahrscheinlich durch Händler aus dem Süd in unser Land gebracht wurden, so z.B. die Feige, Dattel und Mispel. Aus diesem Zeitalter stammen die ersten Angaben über das Vorkommen von Nüssen, Aprikosen, Pfirsichen, Mandeln, Weichselkirschen, Traubenkernen. In den spateren Zeitaltern finden wir noch mehrere ähnliche Obstüberreste. Die Anzahl der Obstsorten wuchs im Mittelalter mit der Wassermelone und Zuckermelone. Die Linse kam von der Jungsteinzeit angefangen fast in jedem Zeitalter zum Vorschein und auch die Feldbohne kam von der Bronzezeit an häufig vor. Wenige Angaben erhielten wir aber aus den bisherigen archäologischen Ausgrabungen über den Anbau von den Gespinstpflanzen, von Hanf und Flachs. Wir verfügen auch aus dem archäologischen Zeitalter über einige Funde von auch gegenwartig bekannten Heilpflanzen. Der gemeine Holunder kam zum ersten Mal in der Árpádenzeit, der gemeine Steckapfel zuerst in der Bronzezeit, der Kern des Ackerbilsenkrauts zum ersten Mal im Mittelalter vor. Auf die Heilpflanzen war es einheitlich charakteristisch, dass sich ihre Kerne nicht verkohlten, sondern in einem äusserst fragmentarischen Zustand zurückblieben, nur das farblose oder rötlich-braune Skelett der Kerne blieb aufrecht. Dies zeigt dahin, dass die gesammelten Kerne nur zum Abkochen verbraucht wurden.

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