Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Fél, Edit—Hofer, Tamás: Bäuerliche Wirtschaftsausrüstungen in einem ungarischen Dorf

wenig an der Saatfolge und Betriebsorganisation geändert werden. Auch so nahmen die neuen Industrie- und Handelspflanzen, wie Zuckerrüben, Son­nenblumen, Erbsen und angebaute Futterpflanzen, einen nicht geringen Ramn in den Átányer Fluren ein. Die Arbeiten wurden fast ausschließlich von Men­schenhänden, beziehungsweise Pferde- und Ochsengespannen bewältigt. Nur den Drusch besorgte man schon seit der Jahrhundertwende mit Dreschmaschi­nen, als die Drillmaschinen die Handsaat noch nicht ganz verdrängt hatten, und Kunstdünger nur vereinzelt, von wenigen verwendet wurde. Die Geräte in den Händen der Menschen — Hacken, Gabeln usw. •— und die an die lokalen Ge­spanne angehängten — Pflüge, Eggen usw. — kamen bereits zum großen Teil aus den Fabriken. Die Átányer Bauern führten ihre Wirtschaften nach den historisch-wirt­schaftlichen Gegebenheiten einer genau definierbaren Epoche und in Anpas­sung an eine bestimmte naturgegebene Umgebung. Diese Vorbestimmtheit widerspiegelte sich in den wirtschaftlichen Ausrüstungen. Bei unseren ethno­graphisch ausgerichteten Untersuchungen konzentrierten wir indessen unsere Aufmerksamkeit in erster Linie darauf, wie die Átányer in dem Rahmen, den außerhalb ihres Wirkungskreises liegende Faktoren bestimmten, sich einrich­teten, nach welchen Grundsätzen, welchem System sie ihre Ausrüstung ge­stalteten. Wir untersuchten, wie der Gerätebestand eines Bauernhofs im Ver­lauf des Wirtschaftsjahres funktionierte, sich bewegte; wir zeichneten Aus­rüstungsgeschichten auf, die in den unterschiedlichen Betriebstypen zeigten, nach welchen Plänen, Rangbestimmungen, Kombinationen Bauern vom Anfang ihrer Selbständigkeit an ihren Betrieb und seine Ausrüstung aufbauten. Wir forschten nach den ordnenden Kategorien, nach denen die Bauern ihre Geräte registrierten und bewerteten. (Unsere Untersuchungen bildeten einen Teil von sich auf einen weiteren Kreis erstreckenden Forschungen.) Innerhalb der großen Einheiten der Ausrüstungen lassen sich kleinere Gruppierungen enger zusammengehörender Gegenstände beobachten. Damit einzelne Werkzuge gebrauchsfähig seien, braucht dazu der Bauer eine ganze Schar von Pflege-, Schleif- und anderen Geräten, zum Beispiel zur Sense braucht er einen Wetzstein, einen Hammer, einen Amboß usw. Solche Gegen­stände setzen einander voraus. Zusammenhängende Gruppen bilden inner­halb der Ausrüstung die zum persönlichen Gebrauch bestimmten Geräte wie Hacke, Sense usw., mit denen die einzelnen Mitglieder der Familienarbeitsor­ganisation arbeiten und die in Größe und Gewicht dem Geschlecht, dem Alter, den Körperkräften und Arbeitsgewohnheiten der betreffenden Person an­gepaßt sind. Genau so gehören zu den Gespannen der Gattung und der Stärke der Zugtiere angepaßte Zuggeräte. Eigentlich sind dies die Grundgeräte, mit denen die meiste Arbeit bewältigt wird. Die Átányer unterscheiden zwei große Kategorien der Geräte: die Hand­geräte oder das kleine Werkzeug und das mit dem Gespann betätigte oder große Werkzeug. Sie sagen mit gutem Recht, das kleine Werkzeug ist der Familie — der Größe und Zusammensetzung der Familienarbeitsorganisation — und das große Gerät dem Tierbestand angepaßt. Stellen wir uns die Struk­tur der Ausrüstungen wie ein aus mehreren hundert Atomen bestehendes Molekül vor, so können wir im Bereich der enger zusammengehörenden Geräte Atomringe beobachten. Je nach der Zusammensetzung der Familie gibt es in der Ausrüstung männliche, weibliche usw. Geräteringe, so wie es zu den

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