Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Tóth, Tibor: Umgestaltung der Viehzucht der Großgrundbesitze zur Zeit der Jahrhundertwende im Komitat (Bezirk) Somogy

mannischen Charakters, des Gidran, der Lipizzaner und schließlich der eng­lischen Halbblüter ausgebildet. 13 Mit der Verbreitung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen hing es zusammen, daß auf den Herrengütern — den Bauernwirtschaften des südöst­lichen Teiles des Komitats folgend — auch die Zucht von Kaltblütern in das Blickfeld des Interesses rückte. Als Ergebnis der Hybridisation des steirisch­kärntnerischen Materials, des Pinzgauer Schlages und von französischen Percheron-Individuen wurde die später als Landschlag von Muraköz genannte Rasse zustandegebracht. Ihre Zucht hat zwar — wie die zeitgenössischen Be­merkungen bzw. die großen Farbenvariationen anzeigen — in vielen Fällen der Systematik entbehrt, dennoch förderten die vorteilhaften Eigenschaften dieser Art ihre rasche Verbreitung. Die sich auf diese Weise ausgebildete doppelte Zuchtrichtung hat sich trotz des Anstieges des Kraftmaschinenbestandes selbst in den folgenden Jahrzehnten nicht verändert. 1 ' 4 Die Schweinezucht, dieser bedeutende Zweig der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts blieb zufolge der sich wiederholenden schweren Epidemien in den Domänen des Komitats lange Zeit hindurch eine viertrangige Frage. Die außerordentlich extensive Bakonyer Rasse blieb — auf charakteristische Weise — in Somogy am längsten erhalten. Im letzten Jahrzehnt des Jahrhun­derts hat sich jedoch die Lage mit einem Schlage verändert. In den Groß- und Mittelbetrieben wurde das aus Serbien stammende Mangalica-Schwein vor­herrschend, wodurch sie die ansonsten dynamischen Bauernwirtschaften überholten. 15 Mit der Inbetriebsetzung der Zuckerfabrik zu Kaposvár sowie mit der Ausbildung der Molkereien hing zusammen, daß einige Herrengüter des Kapos-Tales zur Akklimatisierung von anspruchsvolleren englischen Ras­sen, vor allem des Yorkshire-Schweines Versuche unternommen haben, je­doch infolge der unfachgemäßen Haltung im allgemeinen ohne Erfolg. 16 Gleichzeitig damit versuchte man in anderen Wirtschaften des Komitats die Poland-China-Rasse einheimisch zu machen. Außer ihrer Anspruchslosig­keit, Mastbarkeit, ihrer übermittelmäßigen Vermehrungsfähigkeit sprach auch der Umstand für diese Rasse, daß für sie — da sie nicht wühlte — auch die Wiesen und Kleefelder als Weide benutzt werden konnten. Zur Beant­wortung dessen, warum sie sich nicht verbreitet hat. könnte man — man­gels genauer Quellen — nur auf Vermutungen hinweisen. Laut zeitge­nössischer Aufzeichnungen mußten die Tiere in der Halbzeit der Mast wegen Degenerationserscheinungen im Knochenbau meistens geschlachtet werden. Infolge der einseitigen Ernährung mit Mais, muß hier wahrschein­lich auf das Fehlen der tierischen Eiweiße gedacht werden, die das Tier an­sonsten bei dem Wühlen zu sich nimmt. Die Zucht dieser Art war letzten Endes bloß ein vorübergehender Versuch, ihre Stelle wurde von der der Farbe nach ähnlichen Berkshire-Rasse eingenommen. 17 Die anspruchsvollen englischen Rassen haben sich aber zufolge der un­gunstigen Zuchtbedingungen nicht bewährt, auch die auf die Schiffahrt der Drau basierte Schweinmästerei von Bares ließ mit dem Halten dieser auf und 13 SML. Kaposvári Állattenyésztési Felügyelőség iratai (Schriften des Inspek­torats für Viehzucht von Kaposvár), 1907. ^Ibidem. S. ferner: Anm. 5. 15 S. Anm. 13. l«Cf. KIRÁLY, I. op. cit. 71—73. 17S. Anm. 13.

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