Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Tóth, Tibor: Umgestaltung der Viehzucht der Großgrundbesitze zur Zeit der Jahrhundertwende im Komitat (Bezirk) Somogy

Saatstruktur, der Verbreitung der einheimischen Landsehläge und mit tier­hygienischen Problemen charakterisiert werden kann, hat sich in drei Bezirken des Komitats Somogy eine im späteren mit Recht berühmt gewordene, vor allem sich auf die Rinderzucht spezialisierte, volkstümliche „Monokultur" der Viehzucht ausgebildet. Fassen wir nun die Viehhaltung der Großgrundbesitze, ihre Bedingungen im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts ins Auge, so finden wir innerhalb der Identität auch einige solche Unterschiede, die nach zwei Jahrzehnten die Viehhaltung der Großbetriebe und die des Volkes voneinander völlig getrennt haben. Die für die extensive Haltung mehr gesicherten Bedingungen und die hierauf gerichteten Ansprüche der Anbautechnik (Zucht von Jochochsen), die günstigeren Kapitalbedingungen und der gleichzeitig sich allmählich einen­gende Getreidemarkt haben die Ausbildung eines intensiveren Bestandes einer­seits ermöglicht und beschleunigt, andrerseits auch das Tempo des Rassen­wechsels abgebremst. Bei all dem war die Entwicklung sämtlicher Zweige der Viehzucht in den Großbetrieben eher gesichert. Von dem oben Gesagten — von der „Umstellungskrise der Viehzucht" — überzeugen uns die Zahlen des Sachbearbeiters für Ökonomie des Komitats Somogy. Aus seinen Mitteilungen erhellt, daß die Viehdichte — mit Rücksicht auf einige europäische Durchschnittswerte — sehr niedrig, gleichzeitig jedoch die auf 1000 Köpfe entfallende Viehzahl im Komitat sehr hoch war. In ein­heimischer Relation stand die Kuhdichte des Komitats zwischen dem trans­danubischen und dem Landesdurchschnitt, während der auf 1000 Einwohner fallende Anteil sowohl den einen wie auch den anderen Durchschnitt weit überschritt. Es liegt außer Zweifel, daß über die niedrigere Volksdichle hinaus hinter diesem Zusammenhang die mit dem transdanubischen Durch­schnitt verglichene niedrigere Konzentration des fixen Betriebskapitals und offenkundig der niedrigere Wert des Viehbestandes sichtbar sind. Das Bild wird noch erfaßbarer, wenn wir in etw-.s vereinfachter Weise den im Besitz der einstigen Fronbauern gewesenen Viehbestand unter mehr bzw. weniger als 15 Katastraljoch bewirtschaftenden Betrieben aufteilen. Demnach entfallen mehr als 80 v. H. des Viehbestandes auf die Betriebe unter 15 Katastraljoch, so daß wir in Anbetracht sämtlicher, etwa 30 tausend Betriebe — mit einem Durchschnitt von nicht ganz 2 St. rechnen müssen. Je Betrieb 1.5 St. Pferde und 4 St. Schweine hinzugenommen — die Schafzucht erfolgte fast völlig auf den Großgrundbesitzen — erhalten wir hohe, vielleicht allzu hohe Groß­vieheinheiten, für deren zweckmäßige Erhaltung sich in der traditionellen 1'roduktionsstruktur keine Möglichkeit ergeben konnte, sondern erst nach der oben berührten Umgestaltung der Kleinbetriebe. Die Großbetriebe haben die Schwierigkeiten des Rassenwechsels eben­falls gespürt, jedoch bedeutete die verhältnismäßige Verzögerung des Pro­zesses — der sich nicht einmal bis zum II. Weltkrieg abgeschlossen hat — außer der Weitläufigkeit zugleich auch eine gewisse Erleichterung. Der Prozeß begann hier bereits vom Anfang an — wobei wiederum die Rolle der Kon­zentration hervorzuheben ist — mit dem Vorteil des Großbetriebes. Im Jahre 1884 befanden sich z. B. zahlenmäßig 34 v. H. und wertmäßig etwa 50 v. H. des Rinderbestandes des Komitats in der Hand der Mittel- und Großbesitze. Beim Pferdebestand standen diese Kennziffern etwa um 14 und 33 v. H. Dieser Vor-

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